Im Reich der Pferdeherren

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3 Tage verfolgten wir sie nun schon, ohne Proviant und ohne Rast. Doch hatten wir noch immer kein Zeichen, dass unsere kleinen Freunde noch am leben waren.

Meine linke Seite schmerzte, doch ich ließ es mir nicht anmerken und lief nur noch schneller. Gimli lief ein wenig hinter mir und Boromir. Vor uns lief Legolas und Aragorn lief an der Spitze unermüdet weiter. Zu meiner Verteidigung muss ich einwerfen, dass er auch keinen Pfeil in der Hüfte stecken gehabt hatte.

Ein kurzer Schmerz durchzuckte meine Seite und ich hielt mir Instinktiv meine Hand darauf und verzog kurz das Gesicht. Besorgt sah Boromir mich an und ich setze schnell ein neutrales Gesicht auf.

Ich sah Aragorn auf dem Boden hockend, Legolas stand neben ihm. Als wir näher kamen, zeigte Aragorn uns eine kleine grüne Brosche in Form eines Blattes.

>Das ist eine Brosche Lothlóriens!<, sagte ich erstaunt.

>Nicht grundlos fallen Lóriens Blätter. Die Spur ist noch frisch, sie sind noch höchstens einen Tagesmarsch voraus. Kommt!<, sagte er und beim letzten Wort lief er los.

Ich hörte plötzlich hinter mir jemanden fluchen. Ich drehte mich um und sah Gimli einen kleinen Hügel hinunterkullern. Er richtete sich wieder auf und schon rannte er schnaufend weiter. Ich grinste, schnell liefen wir Aragorn hinterher.

>Komm schon Gimli, wir haben sie bald eingeholt!<, rief Legolas Gimli über seine Schulter zu.

>Wir Zwerge sind nicht so gut für lange Strecken, wir sind eher geborene Spurter. Mordsgefährlich auf kurzen Strecken.<, sagte Gimli schnaufend und ich grinste.

>Weiter Atmen, das ist der Trick, Atmen.<, hörte ich Gimli keuchend und schnaufend zu sich selbst sagen. Die anderen hatten wohl nichts gehört, doch ich prustete los und achtete nicht auf den Weg und schon stolperte ich plötzlich und ich ließ einen spitzen Schrei los als ich fiel. Ich hatte die Augen zusammen gekniffen, doch als ich nicht auf den Boden aufprallte, öffnete ich sie wieder. Boromir war zur Stelle gewesen und hatte seine Arme um mich geschlungen und hielt mich fest. Noch ein bisschen geschockt blickte ich ihn an und er mich auch, dann fingen wir an zu lachen. Er stellte mich wieder auf die Füße und ich bedankte mich bei ihm. Wir waren wirklich gute freunde geworden, er und ich.

Schnell liefen wir weiter. Aragorn und Legolas waren auf einer kleinen Anhöhe stehen geblieben.

>Die Ebenen Rohans.<, sprach Aragorn ehrfürchtig und vor uns breitete sich eine endlose grüne Steppe mit vereinzelten Hügeln vor uns aus. Es wäre ein wunderschöner Tag gewesen, mit dem endlos blauen Himmel und der unendlichen Weite, wäre da nicht die Tatsache gewesen, dass wir Uruks verfolgten.

Legolas Blick war konzentriert.

>Was sieht dein Elbenauge Legolas?<, fragte ihn Aragorn, doch bevor Legolas etwas sagen konnte, fiel ich ihm ins Wort.

>Sie bringen die Hobbits nach Isengard.<, sagte ich erschrocken.

Wir warteten noch auf Gimli und machten uns sogleich wieder auf den Weg; noch schneller als zuvor. Diesmal überholte ich alle und lief weit vorn an der Spitze.

Plötzlich blieb Aragorn stehen und rief, dass ich warten solle.

10 Meter weiter vorn blieb ich stehen. Aragorn lauschte und jetzt hörte ich das Geräusch von nahenden Pferden auch.

Aragorn, Legolas, Gimli und Boromir warfen sich hinter einen Felsen. Ich wollte noch zu ihnen, doch die Reiter hatten mich bereits entdeckt und ritten auf mich zu. Mit einem Zeichen, bedeutete ich meinen Freunden, versteckt zu bleiben und zog mir noch schnell die Kapuze meines Umhangs tief ins Gesicht.

Heart on Fire (Boromir FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt