(Auf dem Bild sind John und Marie abgebildet, pèrs und henrys Eltern)
Am ersten Ferientag, übermalte ich ein Bild in meinem Zimmer, was mir schon lange nicht mehr gefiel. Es war ein Totenkopf den Els Ex-Freund gezeichnet hatte. Ihr zuliebe hatte ich das Bild nicht übermalt, aber da er ja seit vorgestern ihr Ex war, konnte ich dieses Scheusal endlich von meiner Wand entfernen. Stattdessen hatte ich mich für einen Bilderrahmen entschieden, in welchen ich einen Wasserfall und tropische Pflanzen malen wollte. Um dem Bild etwas Besonderes zu verleihen, zeichnete ich das Wasser und die Pflanzen so, dass es aussah, als würde es aus dem Bild herauslaufen oder, im Falle der Pflanzen, herauswachsen. Als ich den letzten Pinselstrich gezogen hatte, betrachtete ich zufrieden mein Werk. Plötzlich viel mir der Pinsel aus der Hand. Keuchend sah ich mich um, es fühlte sich so an, als würde mir jemand von innen die Luft abschnüren. Mittlerweile war mein Keuchen zu einer Mischung aus Prusten, verzweifeltem Schnappen und Hecheln geworden. Ich schleppte mich zu meinem Bett, wo meine Eltern eine Glocke montiert hatten, an der ich leuten sollte, wenn es einen Notfall gab. Dann legte ich mich auf den Boden und versuchte verzweifelt meine Lunge dazu zu bringen, sich mit Luft zu füllen. Die Treppe knarzte und ächzte genauso laut, wie meine Lunge, als mein Bruder die Treppe hochgerannt kam.
"Scheiße! Pèr? Pèr? Hörst du mich?" Meine Antwort war ein krampfhaftes Keuchen.
"Pèr bitte Stirb jetzt nicht, bitte nicht jetzt!" Während er die Rufnummer des Krankenwagens wählte, würde sein Gesicht immer flüssiger.
Dann wurde ich ganz leicht, fast so als würde ich fliegen, jemand trug mich zum Fenster. Auf einmal konnte ich wieder ganz normal atmen, als ich nach oben sah, blickte ich in das Gesicht eines Jungen, von dem ich als erstes dachte, ich würde ihn nicht kennen, bis mich meine Erinnerungen einholten, meine Stimme die im Krankenhausgang widerhallte: "Fang mich doch".
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Das Mädchen, das sich in den Tod verliebte
Storie d'amoreDie siebzehnjährige Pèr ist, seit dem sie denken kann, an Leukämie erkrankt. Die einzige Freundin, die sie hat ist Ella. Doch dann lernt sie Todt kennen, einen Jungen, den nur sie sehen kann, der immer genau dann kommt, wenn es ihr am schlechtesten...