Kapitel 5 Der Junge

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(Das Bild, das pèr gemalt hat ist auf dem Foto zu sehen)
Bevor ich den Jungen, der vielleicht 18 jahre alt war, genauer betrachtete, strich ich mir über den Kopf und genauso wie vor neun Jahren, fiel mir, anstelle einer Perücke, mein echtes Haar über die Schultern. Wer war dieser Junge bloß? Was machte er mir mir? Er hatte ein schönes Gesicht, hohe Wangenknochen, volle Lippen, braune haare, karamelfarbene Augen und dichte schwarze Wimpern.
Bevor ich weiter starren konnte, fiel mir wieder meine Frage ein: "Wer bist d..ahhhh!" Bevor ich das "du" zuende aussprechen konnte, stand er mit mir in seinen Armen, auf dem Dach. Er war gerade einfach mal so, durch das Fenster aufs Dach geklettert! Und ich hatte es vor lauter Starren einfach nicht bemerkt. Bevor ich meine Hand zu meinem Mund führen konnte, um zu prüfen ob mir auch ganz sicher kein Speichel das Kinn hinunter lief, sprang er "aaaaaaaaah" er war definitiv geisteskrank! Gleich sind wir beide tot! Aber zu meinem Erstaunen landeten wir weich und sanft auf dem Boden. Endlich riss ich mich zusammen und entwendete mich seinem Griff. Als ich sicher neben ihm stand fing ich an: "Wer verdammt nochmal bist du? Wieso entführst du mich aus meinem Zimmer, um dann schließlich mit mir vom Hausdach zu springen?!" Meine Stimme war zu einem hysterischem Kreischen übergegangen. Wo blieb Henry überhaupt? Wunderte er sich nicht, wo ich blieb? Schließlich muss er doch gesehen haben dass ich soeben mit einem fremden Jungen, ok fast fremden Jungen, vom Dach gesprungen war. Außerdem wieso ging es mir auf einmal so gut? Der Junge gegenüber hatte die Stirn gerunzelt und lauschte angestrengt in eine Richtung, dann hörte ich es auch, die Sirene eines Krankenwagens. Na toll wie sollte ich den Ärzten bitteschön weis machen, dass ich den jetzt gar nicht mehr brauchen würde? Als ich wieder zu dem Jungen sah, traf mein Blick seinen, er hatte all meine Fragen mit einer ausdruckslosen Miene ignoriert, doch jetzt fragte er mich mit einer wundervollen Stimme: "Glaubst du, du könntest es schaffen?"
Verwirrt sah ich ihn an "was schaffen?" Aber sein Blick war abgeschweift und fokussierte etwas, das hinter mir war. Der Krankenwagen hatte soeben vor unserem Haus gehalten. Schnell lief ich zu einem der aussteigenden Notärzte "Tut mir leid Doktor, für den unnötigen Stress aber, wie sie sehen, geht es mir wieder bestens." Anstatt auf mich einzugehen, rannte er mit seinem Arztkoffer zur Haustür, die von einem völlig verheulten und verschwitzen Fion geöffnet wurde.
"Ich hab sie die ganze Zeit beatmet und ihr Herz versucht zum Schlagen zu bringen. Bitte macht, dass sie wieder lebt!" Dann rannte er, dicht gefolgt von dem Doktor, die Treppe hinauf. Verblüfft lief ich hinterher, beachtete mich denn keiner hier? Wie meinte Fion das eben? Als ich mich an der Haustür noch einmal umdrehte, war der Junge verschwunden.

Das Mädchen, das sich in den Tod verliebteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt