Kapitel 6
Rose' P.o.V.
Entsetzt starrte ich ihn an. "Was willst du hier?", fragte ich ihn matt. Er kam auf mich zu. "Bist du's wirklich?"
Ich schloss die Augen und nickte. Mein ganzer Körper schmerzte von den Strapazen des heutigen Tages.
"Was willst du hier?", wiederholte ich meine Frage. "Ich musste dich einfach sehen. Nachdem Simon Liam und den anderen Bescheid gesagt hatte und ich es auch herausfand, habe ich sofort den nächsten Flieger genommen."
"So, jetzt hast du mich gesehen. Verschwinde! Liam hat mir erzählt du seist verschollen! Abgehauen!"
Harry's Augen wurden schmal. "Du hast Liam getroffen?"
"Ja. Er hat mir alles erzählt. Wieso hast du dich nicht bei ihnen gemeldet? Sie machen sich solche Sorgen um dich!"
"Ich konnte nicht zurück. Sie haben mich für alles verantwortlich gemacht, was am Set passiert ist. Sie wollten mich aus der Wohnung werfen! Aus der Band! Ich hatte keine andere Wahl!"
Die Bilder kamen wieder zurück. Alles, was damals passierte, tauchte auf einen Schlag wieder in meinem Gedächtnis auf.
Wie glücklich ich zu Beginn gewesen war. Und wie Niall alles zerstört hatte, indem er mit diesem Flittchen rumknutschte!
Auch nur seinen Namen zu denken bereitete mir Schmerzen. Ich hasste ihn dafür, was er mir angetan hatte.
"Geh einfach, Harry." "Was? Nein!" "Harry, geh!" "Vergiss es!"
"Bitte geh doch einfach!", schrie ich verzweifelt. Es war, als müsste ich die Vergangenheit nochmal durchleben.
Harry von mir wegschubsen, wie damals.
Hätte ich mich doch nur nie für Niall entschieden. Hätte ich doch nur nie bei x Factor mitgemacht!
Wäre ich doch nie geboren worden! Es wäre alles so viel leichter für alle.
"Ich werde dich nicht verlieren. Nicht nochmal, Rose!" Dann verließ er das kleine Zimmer.
Ich sank auf die Knie und weinte los. Es kam mir wie Stunden vor, bis der Tränenfluss versiegte und ich wieder aufstand.
Mühsam versuchte ich, meine Kleidung und mein Gesicht von Dreck zu befreien, gab aber nach ein paar Minuten frustriert auf.
Ich durchsuchte meine Handtasche. Kreditkarte, Taschentücher, Portemonnaie und eine kleine Bürste enthielt sie.
In Gedanken versunken griff ich nach der Kreditkarte. Nachdenklich wog ich sie in meiner Hand. Dann fasste ich einen Entschluss.
Ich lief aus dem Zimmer und musste überrascht feststellen, dass ich im Flur eines heruntergekommenen, muffig riechenden Hotels stand.
Es roch stark nach Schimmel. Schaudernd verließ ich das Hotel.
Auf der Straße hielt ich ein Taxi an und bat den Fahrer, mich zum Flughafen zu bringen. Während der Fahrt dachte ich über mein Ziel nach.
Ich hatte zwei Möglichkeiten: a) zu meinem Vater ins sonnige Italien, oder b) zu meiner Mutter in meine Heimatstadt Seattle.
Da ich ein wenig Abstand zu allem brauchte, beschloss ich einen spontanen Kurzurlaub in Italien zu machen.
Also kaufte ich mir am Schalter ein Flugticket von Boston nach Rom, setzte mich in die erste Klasse und schloss müde die Augen.
„Verehrte Fluggäste! Wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass wir den Flughafen Rom in wenigen Minuten erreichen werden! Bitte stellen Sie Ihre Sitze hoch, klappen den Tisch ein und verstauen Ihr Handgepäck sicher unter dem Sitz. Außerdem schnallen Sie sich bitte an. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in Italien und bedanken uns, dass Sie unsere Airline gewählt haben!“
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Don't walk away without me
Fanfiction*Fortsetzung von 'First Love Narry'*: Drei Jahre sind nach der spektakulären Rettungsaktion von Rose vergangen. Sie hat sich vollkommen aus dem Leben eines Stars zurückgezogen, und lebt jetzt in einem kleinen Ort vor Boston. Zu ihrem Ex und seinen F...