Kapitel 5

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Kapitel 5

Rose P.o.V.

Eine Woche war nach Liam's Besuch vergangen, und es hatte sich soviel zwischen Josh und mir geändert.

Er behandelte mich nicht mehr wie seine Frau, sondern wie seine Dienerin. Ständig musste ich ihm Sachen bringen und hinter ihm herräumen.

Genau wie jetzt. "Rose!", brüllte er. Ich zuckte zusammen. "Ja?", rief ich mit piepsiger Stimme.

"Bring mir mein Bier! Und die Fernbedienung! Ach, die Jungs kommen gleich noch vorbei. Stell uns ein paar Schüsseln hin!"

Ich schluckte und suchte die Sachen zusammen. Dann brachte ich sie ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher auf den Sportkanal ein.

Mein Mann kam ins Wohnzimmer, warf seine Stiefel in die Ecke und rülpste. "Mach meine Schuhe sauber", wies er mich an.

Zorn brodelte in mir auf. "Mach doch selber, ich bin nicht deine Putzfrau!", schrie ich und warf ihm die Schuhe vor die Füße.

Bedrohlich kam er auf mich zu.  "Was hast du da gerade gesagt?", knurrte er.

"Ich sagte, dass du deine Schuhe gefälligst selber putzen kannst", zischte ich zurück.

Ich sah seine flache Hand auf mich zusausen, dann lag ich am Boden.

Benommen und geschockt drehte ich mich zu Josh um. Wütend stand er über mir.

"So, ich hoffe das hat dir gereicht. Mach. Meine. Schuhe. Sauber!"

Mit diesen Worten trat er mir in die Seite. Ich rollte ein Stück von ihm weg und wimmerte.

Noch nie war er so brutal gewesen. Ich kroch in die Küche und wischte mir den Rotz und die Tränen aus dem Gesicht weg.

Ich konnte hier nicht länger bleiben. Ich musste hier weg.

Ich schlich mich nach oben ins Schlafzimmer und packte so leise wie möglich meine Sachen.

Dann ging ich wieder auf Zehenspitzen die Treppe hinunter.

"Na, wo will unser Prinzesschen denn hin?" Eine harte Hand hinderte mich am Weitergehen.

"Lass mich los, Josh! Du kannst mich hier nicht gefangen halten!"

"Und ob ich das kann, Süße", knurrte er. Ich riss verzweifelt an seinem Arm, aber sein Griff war eisern.

"Du hast Glück dass die Jungs in fünf Minuten kommen, sonst würde ich dir aber beibringen was passiert wenn du nicht machst was ich will!"

Schützend hielt ich meine Hände über meinen Kopf und wich aus, als er mich wieder schlagen wollte.

Ich trat ihm ans Knie, worauf er aufschrie und zu Boden sank. Schnell rannte ich los, zog Schuhe und Jacke an, schnappte mir meine Tasche und rannte, wie ich noch nie gerannt war.

Ich hörte Josh's Brüllen im Haus, und das machte mir so eine Angst dass es mir vorkam als ob ich fliegen würde, so schnell rannte ich.

Ich lief und lief, mir kam es vor als fielen mir meine Beine gleich ab.

Irgendwann, ich wusste nicht wie lange ich schon gerannt war,  stieß ich gegen jemanden.

"Rose?", fragte derjenige, und das war es was mich zusammenbrechen ließ.

Ich weinte und hörte nicht auf damit. Der Jemand nahm mich fest in die Arme. Ich krallte mich an ihn und schrie und schluchzte alle Sorgen, alle schlechten Dinge hinaus, die mir jemals passiert waren.

Ich merkte nur noch, wie ich hochgehoben und weggetragen wurde. Meine Augen waren geschlossen.

Irgendwann wurde es ganz ruhig um mich herum, und ich wagte es, wieder die Augen aufzumachen.

Ich brauchte ein paar Sekunden, um mich an das Licht zu gewöhnen, dann sah ich, wen ich vor mir hatte.

Erschrocken starrte ich ihn an. Dann schrie ich heiser: "Du?!"

Don't walk away without meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt