Kapitel 6.

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*POV Stegi*

~4 Tage später~

Die unverwechselbare Melodie von ‚This isn't Love' dringt an meine Ohren und zwingt mich dazu, verschlafen meine Augen zu öffnen. Ich richtete mich leicht auf und öffne meine Augen einen Spalt. Direkt fällt mir die Wanduhr auf, welche 14:34 anzeigt. Ich habe mal wieder bis mittags geschlafen, aber wer kann mir das verübeln, nachdem Tim und ich bis 3 Uhr morgens Minecraft Flash gezockt hatten? Wie ich diesen Spielmodus doch hasse. ‚Stegi, du musst auch dein FOV runterstellen!' Blablabla. Bei dem Gedanken muss ich grinsen. Wie oft hat Tim mir das gestern gesagt? Ich glaube bei 15 habe ich aufgehört zu zählen.

In diesem Moment fällt mir wieder mein Handy ein, welches immer noch mein Lieblingslied spielt. Man, morgens bin ich echt zu nichts zu gebrauchen! Fluchend stehe ich auf und fange hektisch an, danach zu suchen, da mir bewusst wird, dass es sich bei dem Lied um meinen Klingelton handelt. Endlich gefunden, will ich den Anruf annehmen, doch genau in dem Moment verstummt das Lied. Ich schaue auf den Namen, der mir unter der Benachrichtigung des entgangenen Anrufes angezeigt wird und stocke. Es war meine Mutter. Mal wieder. Seit zwei Tagen versucht sie etwa drei Mal am Tag mich zu erreichen, doch bisher hatte ich nie abgenommen. Ich habe die letzten 4 Tage echt genossen und war einfach nur froh, dass ich mich nicht 24/7 mit meiner Krankheit auseinandersetzen musste. Das hatte ich auch Tim zu verdanken, der das Thema ebenfalls bewusst vermied, mir aber dennoch immer wieder vermittelte, dass ich, wenn ich reden wolle, zu ihm kommen könne. Die ersten beiden Tage, hier in Essen, haben wir mehr oder weniger in Tims Wohnung verbracht, da ich mich in der Öffentlichkeit nach wie vor nicht sehr wohl fühle und Tim hatte das auch ohne zu diskutieren akzeptiert. Doch am dritten Tag überredete er mich dann doch, etwas zu unternehmen und ich stimmte nach einiger Zeit zu, da ich nicht den Rest meines Lebens auf der Couch verbringen wollte. Letztendlich haben wir uns für das Kino entschieden, da ich dort nicht mit Menschenmassen konfrontiert werden würde und wir Beide Filme einfach über alles liebten. Also waren wir, um mit möglichst wenigen Leuten in einem Saal sitzen zu müssen in eine Spätvorstellung von ‚Fack Ju Göhte 2' gegangen. Wir beide hatten einfach unendlich viel Spaß und ich habe lange nicht mehr so ehrlich gelacht, wie an diesem Tag mit Tim. Seitdem waren wir viel draußen gewesen, meist allerdings nachmittags oder abends, einfach um uns zu unterhalten und um uns Tims Lieblingsplätze anzuschauen.

Ein Poltern aus der Küche lässt mich aufhorchen. Tim, dieser Tollpatsch. Ich erhebe mich schmunzelnd und sehe in dem Moment das kleine Benachrichtigungslämpchen an meinem Handy grün aufleuchten. Ich entsperre es und sofort ploppt mir eine Nachricht meiner Mutter entgegen.

M: Stegi, bitte melde dich doch! Wir machen uns alle unendliche Sorgen um dich! Ruf bitte an, wenn du das hier liest. Lg Mama <3

Ich seufze auf. Irgendwann muss ich mich dem Gespräch wohl stellen, ich kann ja schlecht meine letzte Zeit alleine mit Tim verbringen und meine Familie außer Acht lassen... In dem Moment kommt Tim ebenfalls noch etwas schlaftrunken in das Wohnzimmer und sieht mich mit einem fragenden Blick an. „Warum seufzt du so niedergeschlagen, Stegi? Ist was passiert?" Ich kann ihm einfach nichts vormachen, dabei habe ich doch nur einmal geseufzt... „Naja, also meine Mutter hat mal wieder angerufen und ich denke, ich muss das endlich mal klären. Sie macht sich unendliche Sorgen, obwohl ich ihr Bescheid gegeben habe, dass ich zu dir fahre.", murmele ich bedrückt. „Aber sie wusste doch sicherlich nicht, wie lange du hier bleibst. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass du dir vorstellen kannst, dass sie sich Sorgen macht und selbst auch Zeit mit dir verbringen will, genauso wie deine restliche Familie." Als Antwort grummele ich nur leicht und lasse mich wieder auf mein Bett fallen. Tim dreht sich wieder um und verschwindet zurück in der Küche, nur um eine Minute später mit zwei Tassen Kaffee wieder zu mir zu kommen und sich neben mich zu setzten. Dankbar nehme ich die dampfende Tasse an und schlürfe sogleich daran. „Wie wär's denn, wenn du die letzte Woche wieder zu deiner Familie fährst?" Ich spüre seinen fragenden Blick auf mir und kann mir nur zu gut vorstellen, wie er in diesem Moment seinen Kopf schief legt. „Ja..., aber... ich möchte meine Zeit doch auch mit dir verbringen.", flüstere ich traurig und halte meinen Blick weiterhin auf eine Stelle des Bodens gerichtet. Tim stellt seine Tasse auf dem Wohnzimmertisch ab und rutscht ein Stück näher zu mir heran, ehe er seine Arme um mich legt. „Ich weiß, Kleiner. Ich weiß." Inzwischen habe ich meine Tasse auch abgestellt und umarme ihn nun auch. Und mal wieder sitzen wir einfach nur da, Arm in Arm und genießen die Zweisamkeit. Eine gefühlte Stunde später bricht Tim die angenehme Stille: „Und was ist, wenn ich mit dir zu deiner Familie fahre? Dann musst du auf niemanden verzichten." Ich drücke ihn ein Stück von mir weg, um ihm in die Augen zu sehen. „Ehrlich?", frage ich ungläubig und augenblicklich bildet sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. „Natürlich, für dich doch alles, mein Stegobert." Mal wieder bilden sich Tränen in meinen Augen. Wie kann ein Mensch nur so lieb sein, wie Tim es ist? Ich werfe mich wieder in seine Arme und bringe nur noch ein leises: „Danke, Timbo.", hervor.

Natürlich war mir von Anfang an klar, dass ich nicht die Zeit und Kraft dazu habe, eine Weltreise oder etwas vergleichbar Unvergessliches zu machen, wie es ganz sicher eine krebskranke Person in einem dieser Depri-Filme gemacht hätte. Aber das, was ich machen konnte war, die alltäglichen Dinge und Freuden, die mir hier in der Nähe geboten wurden auszunutzen und sie mit den Menschen meiner Wahl für mich persönlich unvergesslich zu machen. Es ist keine große Reise nötig, denn ich habe Tim und mit ihm bin ich vollkommen und aufrichtig glücklich.

°°°

Puuhhh. Das nächste Kapitel ist vollbracht. Nochmal echt ein riesen Sorry, das solange und dann auch noch am Wochenende nichts kam. Ich könnte jetzt wieder sämtliche Ausreden aufzählen, aber das lasse ich denke ich mal lieber, denn ich bin und bleibe einfach ein faules Stück.

Bei dem Kapitel bin ich mir mal wieder total unsicher, weil ich eben diesen Zeitsprung habe und dennoch zwischendurch einen kleinen Rückblick geben wollte, was denn so passiert ist. Ich hoffe das ist soweit verständlich. Ich weiß, dass dadurch jetzt der eigentliche Content mit der Familie total verloren gegangen ist, aber sehen wir das jetzt einfach als Rückblick-kapitel und in dem nächsten geht's dann weiter um Stegis Mutter etc.. :3

Bitte, bitte lasst mir Rückmeldung da, weil ich echt das Gefühl habe, einfach nur wirres Zeug geschrieben zu haben :D Ich hoffe echt, das ich das nächste Kapi bald fertig bekomme und euch nicht wieder solange warten lasse... :(

Dann wollte ich nochmal ein paar Namen sagen, bei denen ich mich für Rückmeldung in Form von Favos und Kommis bedanken wollte, weil das eben echt immer total motivierend ist :3

Also, danke an Drachenmaedchen, SchookiiHD, KleinGomme, Mitsuchi und immer und immer wieder Pikalexa <3

Ist ja gut, ich lass euch jetzt in Ruhe ^^

Lg und einen schönen Abend noch :3

Judelfus


Stexpert ~ FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt