Kapitel 11.

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*POV Stegi*

Mehrfach wache ich auf und jede Mal, wenn ich wieder auf die Uhr schaue, bemerke ich, dass es mal wieder nur ein Kurzschlaf war. Ich drehe mich immer und immer wieder und Tim scheint dies trotz seines Schlafes wahrzunehmen, da er sich immer an mich anpasst. Lege ich mich auf die andere Seite, legt er von hinten seinen Arm um mich und drehe ich mich wieder in die Anfangsposition drückt er mich beinahe an seine Brust. Alles in allem sehr gemütliche Positionen, außer dass ich eben nicht schlafen kann. Tim dagegen schläft wie ein Murmeltier, ganz ruhig, doch man merkt ihm die Müdigkeit und auch die Sorge in seinen wachen Phasen an. Unter seinen Augen haben sich leichte Schatten gebildet und sein ganzer Körper strahlt nicht mehr diese enorme Gelassenheit aus, welche man von ihm gewohnt ist. Nach einer weiteren schlaflosen Stunde drehe ich mich aus seinem Arm und stehe möglichst leise auf. Zunächst setze ich mich auf die Bettkante, weil sich ein leichtes Schwindelgefühl in mir breit macht, doch es verschwindet auch genauso schnell, wie es gekommen ist. Dafür machen sich allerdings stechende Kopfschmerzen bemerkbar, die ich wohl zuvor mehr oder weniger verdrängt hatte. Ich laufe langsam in das kleine Badezimmer, welches ich glücklicherweise direkt neben meinem Zimmer habe und stelle mich vor das Waschbecken, um mir kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Als ich dabei aufschaue und mich selbst in dem Spiegel erblicke, sehe ich in leere Augen, welche schon längst ihr Strahlen verloren haben. Das sonst so ausdrucksstarke grün ist verblasst, sodass die Augen plötzlich trostlos erscheinen. Unter den Augen erkenne ich tiefe Schatten, welche nicht ansatzweise mit Tims vergleichbar sind. Die Augenhöhlen sind tiefer, die Wangenknochen stechen ein wenig hervor und mein Hautton ist unnormal blass. Die blauen Flecken haben sich vermehrt, was man hauptsächlich an den Armen sehen kann und meine Lippen sind ausgetrocknet. Wie schnell doch alles ging. Noch vor einigen Tagen ging es mir super und ich könnte schwören, dass ich noch nicht halb so schlimm aussah. Aber vielleicht habe ich es da noch ignorieren können, weil auch die Symptome verdrängbar waren. Doch nun ist nichts mehr verdrängbar und ich spüre mehr denn je, was es heißt Leukämie zu haben.

Mein Gesicht scheint wieder von alleine getrocknet zu sein, als ich eine Hand auf meiner Schulter spüre. Im Spiegelbild sehe ich Tim, welcher mich nun auch in der Scheibe mustert. „Was machst du hier, Stegi?" Mal wieder nur ein Flüstern und seine Stimme ist nach dem Schlaf noch ein ganzes Stück tiefer, also sonst. „Ich weiß es nicht, Tim. Ich konnte nicht schlafen und... dann...", ein Schluchzen unterbricht mich und erschrocken stelle ich fest, dass es von mir kommt. Wo ist bloß der lebensfrohe Stegi hin? Tim schlingt seine Arme von hinten um meine dünne Taille und dirigiert mich aus dem Badezimmer. „Komm, Stegi. Versuch noch ein wenig zu schlafen." Hinter mir macht er das Licht aus und schließt die Tür, ehe er uns beide wieder in das Bett legt und mich noch fester als zuvor in seine Arme zu nehmen. Einige Zeit liegen wir noch wach nebeneinander und man hört lediglich unser beider Atmen, doch irgendwann übermannt mich doch die Müdigkeit und ich falle diesmal in einen traumlosen Schlaf.

Ich werde wach durch das Zuschlagen einiger Türen und leises Flüstern. Verschlafen öffne ich meine Augen und bemerke, dass Tim nicht mehr neben mir liegt. Als sich mein Blick geklärt hat, erkenne ich, dass meine Familie, sprich meine Mutter, mein Vater und meine Schwester am Fußende meines Bettes sitzen und sich mit Tim unterhalten, welcher sich neben mich auf die Matratze gesetzt hat. Ein Wunder, dass ich nicht aufgewacht bin. Ich richte mich leicht auf und beiße sofort die Zähne zusammen, da mein Kopf von einem beißenden Schmerz erfasst wird. „Stegi!", tönt es aus 3 Mündern. Augenblicklich stürmt meine ganze Familie auf mich zu und bringt das Bett zum knarzen. Meine Schwester legt sich sofort neben mich, mein Vater streicht mir einige Male liebevoll über die Locken und meine Mutter hängt halb auf dem Bett und lässt mich wohl nie wieder los. Ich kann nur schwer ein schmerzerfülltest Stöhnen unterdrücken, auch wenn ich sie viel lieber anders begrüßt hätte. Erschrocken weicht meine Mutter ein Stück zurück und fragt direkt: „Schatz? Oh mein Gott! Geht es dir gut? Was tut dir weh?" Ihre Stimme hat mal wieder eine hysterische Lage angenommen und auch meine Schwester rückt ein wenig von mir ab, aus Angst mir wehzutun. „Der Kopf. Aber ich freu mich, dass ihr hier seid.", bringe ich hervor und Tim, welcher sich bisher nur im Hintergrund gehalten hat, erhebt sich und geht aus dem Raum, wohl um einen Arzt zu suchen. Kurze Zeit später, nachdem ich mich den Fragen und Gesprächen meiner Familie gewidmet habe, kommt auch schon eine Krankenschwester, welche in den Tropf ein Schmerzmittel einhängt. Sie hat zwar erklärt, was genau das ist, aber ihre Worte dringen kaum zu mir hindurch. Was ich aber mitbekommen habe, ist, dass sie alle gebeten hat, ruhiger zu sein und mich keinem stressigen Gespräch auszusetzen. Meine Familie und die plötzlichen Schmerzen sind wohl einfach ein bisschen zu viel. Nach einiger Zeit, in der ich stumm den leisen Gesprächen meiner Familie gefolgt bin oder mich schwach mit eingebracht habe, spüre ich eine Linderung der Schmerzen in meinem Kopf, sodass ich mich erschöpft zurück in mein Kissen lehne und nicht viel später schlafe ich auch schon ein.

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Ähm? Meinungen? :3

Ich weiß echt nicht so ganz genau, wie ich das ersten Zusammentreffen mit der Familie umgesetzt habe ^^ Es wäre echt super lieb, wenn ihr mir ein Kommentar oder ein Vote (danke Alexa :3) dalassen würdet, weil es einfach ultra motivierend ist und ich das echt nicht allzu gut einschätzen kann ^^

Danke an alle, die diesen Crap hier lesen und mich immer fleißig motivieren, ihr seid echt töfte :3

Dann eine wunderschöne gute Nacht :3

Verbesserungen und Kritik sind immer gerne gesehen :3

Stexpert ~ FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt