Kapitel 8.

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Am Ende noch eine relativ wichtige Frage an euch ^^

*POV Stegi*

*einen Tag später*

Ich wache durch ein grobes Rütteln an meinen Schultern aus einem unruhigen Schlaf auf. Erschrocken reiße ich meine Augen auf und blicke direkt in Tims geschockte und besorgte, braune Augen. Ich setze mich im Bett auf und spüre eine leichte Nässe auf meinem Gesicht. Tränen. Überfordert schaue ich zu Tim, welcher mich sofort stürmisch umarmt. Er strahlt die pure Erleichterung aus und noch bevor ich fragen kann, erhebt er seine Stimme: „Mitten in der Nacht, da hast du...du hast geschrien und ich hatte so eine Angst und bin dann sofort zu dir...und dann lagst du da und hast im Schlaf geweint und ich dachte...ich dachte...". Seine Augen sind glasig und es sieht beinahe so aus, als müsse er die Tränen zurückhalten. „Tim-es war nur ein Traum.", unterbreche ich ihn mit zittriger Stimme. Natürlich ist mir klar, was er gedacht haben muss, nachdem ich im Schlaf geschrien habe. Er muss davon ausgegangen sein, dass ich einen Anfall oder etwas Derartiges hatte, aber es war nur ein Traum – nur ein Traum.... Langsam aber deutlich erinnere ich mich bruchstückhaft. Ich weiß im Nachhinein nicht genau, was mich dazu gebracht hat zu schreien, aber ich kann mir nach genauerem Nachdenken wenigstens die Tränen erklären. Ich habe einen toten Körper gesehen. Mich. Doch das traurige war meine Familie, Bekannte, einige enge Freunde und vor allem Tim, welche im nächsten Moment an meinem Grab standen und weinten. Sie trauerten und versuchten sich gegenseitig Halt zu geben. In dem weiteren Verlauf meines Traumes sah ich sie daran zerbrechen. Am häufigsten sah ich Tim, meine Schwester, aber vor allem meine Mutter, wie sie trauerten und alles in ihrem Umfeld vernachlässigten, sich eingrenzten und ihr Inneres vor Anderen verschlossen. Ich war als Betrachter nicht daneben, sondern schaute es mir eher von oben an. Und ich konnte nichts machen. Ich war einfach nur da und sie reagierten nicht auf mich, auf meine Worte, mit denen ich versuchte beruhigend auf sie einzureden. Es war, als wäre ich unsichtbar und als würden sie mich nicht wahrnehmen. Und dennoch war ich dazu gezwungen, ihnen weiterhin dabei zuzuschauen. Es hat sich alles so real angefühlt.

Wenn ich ehrlich sein soll, ist das meine größte Angst. Es ist nicht die Angst davor, was mit mir passiert, die Angst vor Schmerzen und dem Tod, sondern vielmehr die, um die Leben der Verbleibenden. Es hört sich vielleicht komisch an, wenn ich mir Gedanken darüber mache, dass jemand mit meinem Tod nicht klarkommen könnte. Man könnte meinen, dass ich mich nur aufspiele, aber ich betrachte die Situation nur so realistisch wie möglich und ich weiß genau, dass meine Mutter psychisch nicht sehr belastbar ist. Früher war sie schon an Depressionen erkrankt und ich denke, dass sie nie wieder vollends gesund war. Diese Angst scheine ich jetzt auch auf Andere zu übertragen.

„Stegi?!", Tims fragende Stimme riss mich aus meinen Erinnerungen an meinem Traum. Ich schreckte auf und sah in seine Richtung. „Ist alles in Ordnung? Wieso reagierst du denn nicht? Bitte sag doch etwas!" Er hatte die Umarmung inzwischen gelöst, wann das geschehen war, kann ich nicht genau sagen. Tims Stimme klingt verzweifelt und mir wird erst jetzt bewusst, dass ich wohl eine ganze Zeit einfach so dagesessen haben muss, ohne auf ihn einzugehen. „Tim?", fragte ich noch immer leise und greife nach seiner Hand. „Ja?" „Versprichst du mir, dass du dein Leben weiterlebst und dein Lächeln nicht verlierst, wenn ich...nicht mehr da bin?" Nun kann Tim seine Tränen nicht mehr zurückhalten und auch ich merke, wie mir wieder einzelne Tränen die Wange herunterlaufen und noch bevor sie sich von meinem Kinn lösen können, von Tims Daumen abgefangen werden. Er zwingt sich ein leichtes Lächeln auf und sieht mir direkt in meine Augen. Es ist kein glückliches Lächeln, sondern eher ein gerührtes und bedrücktes, aber es ist ein Lächeln und ich weiß genau, dass er das meinetwegen tut. Langsam fängt er an zu nicken und leise, sodass ich es kaum höre, bejaht er meine Frage. Auch bei mir findet das Lächeln einen Weg auf meine Lippen und in diesem Moment scheinen alle Worte gesagt zu sein. Niemand von uns scheint noch etwas hinzufügen zu wollen. Ich schniefe, ehe ich meinen Blick räuspernd, aber immer noch lächelnd in Richtung Uhr schweifen lasse. 4:23 Tim scheint meinem Blick zu folgen und flüstert dann: „Lass uns noch ein wenig schlafen, oder?" Jetzt bin ich es, der nickt und Tim erhebt sich von der Couch, sodass ich mich wieder in das Polster sinken lasse und mich auf einen Schlag die Müdigkeit überkommt. Tim steht noch vor der Couch und scheint kurz zu überlegen, doch dann beugt er sich zu mir hinunter und drückt seine weichen Lippen auf meine Stirn, bevor er sich aufrichtet, noch ein „Gute Nacht, Kleiner." murmelt und dann aus dem Raum geht. Meine Augen fallen wie von alleine zu und ich überlege noch, ob der Kuss gerade bloß Einbildung war, komme letztendlich aber zu dem Schluss, dass das Kribbeln, welches von der Stelle ausgeht, das Gegenteil bezeugt. Das Lächeln in meinem Gesicht ist schon längst nicht mehr so traurig und so versinke ich zum zweiten Mal in dieser Nacht in meiner Traumwelt, welche dieses Mal aber deutlich fröhlicher ist.

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Heute mal ein bisschen anders und nicht ganz so lang :3 Aber Leute, es ist ein Kapitel ^^

Ich habe aber gute Nachrichten und zwar habe ich jetzt Ferien und war bei meiner Oma, mit sehr  begrenztem Wlan, weshalb ich Zeit hatte, ein wenig vorzuschreiben... 5 Kapitel um genau zu sein :3  Jetzt hab ich aber die Frage an euch, wann ihr die Kapitel haben wollt. Falls jetzt als Antwort alle in Abständen von etwa einem Tag oder sogar alle gleichzeitig kommt, kann ich das natürlich machen, allerdings kennt ihr inzwischen meine Unzuverlässigkeit und damit kann ich nicht sagen, wann ich dann wieder hochlade, also teilt euch die Kekse ein ^^

Zusätzlich habe ich manchmal das Gefühl, dass alles ein wenig zu ausführlich ist und sich die einzelnen Kapitel sehr ziehen, wenn das so sein sollte, würde ich mich echt freuen, wenn ihr mir das mitteilen würdet, damit ich versuchen kann das zu verändern.

Wie immer würde ich mich riesig über eine Rückmeldung in Form von einem Kommentar oder einem dieser komischen Sternchen freuen :3

Ach und ich wollte noch eben Danke an #SüßSexySächsisch und die gute alte Sunny sagen :3 Ihr seid echt töfte <3

Das wars dann mal wieder von meinem unendlich langen Nachwort, euch noch eine gute Nacht und ganz ganz liebe Grüße :3



Stexpert ~ FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt