Kapitel 12 - Unarten beim Reiten

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Basiswissen Reiten

Auch beim Reiten kann das Pferd durch mangelnde Konsequenz einige Unarten entwickeln, gegen die man vorgehen sollte. Das häufigste fängt schon beim Aufsteigen an, das Pferd dreht sich, will loslaufen oder geht rückwärts. Diesem Problem kann Abhilfe geschafft werden, indem man das Pferd mit dem Kop in eine Ecke stellt, es kann so nicht vorneweg laufen und sich kaum drehen. Läuft es rückwärts, kam man es mit dem Hintern in die Ecke stellen, bewegt es sich aber generell, sollte man jemanden bitten, das Pferd festzuhalten, bis man sicher draufsitzt. Und jedes Mal, wenn das Pferd losläuft, steigt man wieder ab und schiebt es in die ursprüngliche Position zurück. Darauf hat das Pferd schnell keinen Bock mehr, also wird es stehen bleiben. Wichtig ist auch, sobald man sicher im Sattel sitzt und das Pferd sich noch nicht bewegt hat, es zu loben und/oder ein kleines Leckerli ins Maul zu geben.

Dann kann es noch passieren, dass Pferde unter dem Reiter buckeln. Häufig erst in der Arbeitsphase, da sich die Pferde durch Buckeln der Arbeit entziehen wollen. Ganz schwer beim Abgewöhnen hat man es hier mit Pferden, die jahrelang damit durchgekommen sind, dass der Reiter absteigt/runterfällt wenn sie buckeln und sie wieder auf die Wiese dürfen. Manchmal buckelt ein Pferd auch nur, um überschüssige Energie loszuwerden, aber das sind nur leichte Freudensprünge, bei denen man auch sofort merkt, dass das Pferd nur Spaß hat. Ist es aber ernsthaftes Buckeln, ist damit nicht zu spaßen. Das allerwichtigste ist, das Pferd weiterzutreiben. Denn im Laufen kann das Pferd schlechter buckeln als wenn es steht. Zweitens sollte man sich immer schwer im Sattel machen und die Beine dran lassen, aber keinesfalls klemmen! Dadurch wird das Pferd nur noch schneller. Ebenfalls soll man die Zügel kurz fassen und nicht nachgeben, denn damit ein Pferd den Hintern in die Luft schmeißen kann, muss es den Kopf zwischen die Vorderbeine nehmen und das geht mit kurzen Zügeln logischerweise nicht. Auch Steigen sollte man dem Pferd schnell abgewöhnen, falls das Pferd steigt, immer am Hals festhalten und in der Bewegung mitgehen. Niemals am Zügel versuchen runterzuziehen, das Pferd versucht sich dagegen zu wehren und kann dann das Gleichgewicht verlieren und sich überschlagen!

Dann kann es natürlich auch noch passieren, dass man gar nicht erst in die Arbeitsphase kommt, weil das Pferd absolut nicht auf einen hört. Zum Beispiel gibt es das ein oder andere Pferd, was man für jeden Schritt antreiben muss und man Trab oder Galopp meist schon vergessen kann. Hier kommen wieder Leckerlis ins Spiel. Sobald man das Pferd in den Trab bekommen hat, nicht mehr so doll treiben, mit der Hand nachgeben und nach ein oder zwei Runden durchparieren und ein Leckerli geben. Auch hier wird sich das Pferd merken, dass es belohnt wird, wenn es trabt. Nach und nach kann man dann die Dosis der Leckerlis runtersetzen, bis man am Ende nur noch nach dem Reiten eins gibt. Auch kann es passieren, dass das Pferd auf Zügelhilfen, oder Schenkelhilfen etc. nicht hört. Hier muss man sich zuerst fragen, was man selbst für einen Fehler in der Hilfengebung gemacht hat. Denn ein Pferd hört meistens nicht auf den Reiter, weil es nicht versteht was er möchte. Also nochmal kurz nachdenken und nochmal energisch probieren. In den meisten Fällen klappt es dann, ansonsten kann man seine/n RL fragen, der/die dir die Hilfen nochmal richtig erklärt.


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