Chapter 22

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Chapter 22 [Neyla's Sicht]
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Besorgt stürzten wir in die Küche, Cem nahm meine Hand und drückte sie leicht. "Scheiße was ist hier los???" Ich kniete mich sofort zu Lena und legte ihren Kopf auf meinen Schoß. "Lena! Lena, hörst du mich???" Ich tippte ihr mit der Handfläche behutsam auf die Wange doch sie reagierte nicht. Cem wurde nun ebenfalls hysterisch und schrie in die Gruppe "Verdammt, was ist passiert? Wir brauchen einen Notarzt!!" Metins Reflexe waren am schnellsten, da er bei der Polizei war, war er wohl schon so Einiges gewohnt und gab den Notruf durch.
Doris saß neben mir und streichelte Lena's Kopf. "Sie hat sich meine Beruhigungstabletten eingeworfen, alle.. Ich weiß nicht mehr genau wie viele darin waren, aber es waren Viele.." Sie stützte ihren Kopf in die Hände und weinte laut los. "Ich geh nach draußen und schau wo sie bleiben!" Brabbelte Metin aufgewühlt und eilte nach draußen.
"Sie.." Begann Doris schluchtzend.

"Sie wollte sich umbringen weil Metin und ich uns gestritten haben..." Ich wendete meinen Blick von Doris ab und widmete ihm Lena. Sie hatte es nicht wegen Doris und Metin gemacht.. Sondern wegen Cem und mir... Ich bin so dämlich! Wie kann ich einem Mädchen nur dermaßen weh tun? Ich sah Cem an und in meinem Blick war Reue.
Ich biss mir nervös auf der Lippe herum, dann stürmten endlich die Sanitäter ins Haus, hievten Lena auf eine Trage und schoben sie ins Auto. Doris rannte hinterher und Cem ebenfalls. "Bitte, darf ich mitkommen??" Cem sah Doris bittend an doch sie schüttelte wütend den Kopf. "Nein, kleiner Mann, du bleibst besser hier.." Sie ging ohne ein weiteres Wort und Cem seuftzte laut. Sie wusste scheinbar was mit Lena und Cem los war, sonst hätte sie ihn nicht auf Abstand gehalten und vielleicht war es das Beste.
Cem und ich saßen auf der Couch, weder der Fernseher noch das Radio waren eingeschaltet und um uns herrschte eine erstickende Stille.

Nach mehreren Stunden purer Anspannung klingelte endlich das Telefon: es war Doris!
Sie erzählte, dass Lena über den Berg sei und ihr der Magen ausgepumt wurde, sie sei aber noch völlig erschöpft und wenn wir wollten durften wir vorbei kommen.
Cem lächelte schwach und legte das Telefon wieder auf. "Babaaa!" Metin kam angerannt und war gerade dabei seine Krawatte zu richten. "Was ist los?" "Kannst du uns ins Krankenhaus fahren? Wir woll'n Lena seh'n.." Cem ließ den Kopf hängen doch Metin nickte sofort. "Sicher, kommt Kinder!" Cem bettelte Metin an, das Blaulicht anzumachen, doch das wäre rechtswidrig gewesen also fuhren wir wie ganz normale Menschen. Oder Spießer, wie Doris gerne sagte.
Endlich im Krankenhaus angekommen kam uns Doris entgegen doch Metin ignorierte sie völlig, er war immer noch stark verletzt von dem was sie tat, doch das gehörte im Moment nicht hier her.

Wenig später standen wir vor der Tür welche in das Zimmer führte wo Lena lag. Man hörte die einschüchternden Geräte und mich überbekam ein mulmiges Gefühl, denn ich war schuld an dem ganzen Schlamassel hier...
"Neyla ich.." Cem sah mich mit glasig leeren Augen an. "Ich würde gern kurz allein mit Lena sprechen.." Es klang eher wie eine Aussage als eine Bitte also sagte ich natürlich zu und nickte nur kurz mit dem Kopf.
Er betrat zaghaft das Zimmer und ich setzte mich währenddessen in den Gang und versuchte mit den Schuldgefühlen klar zu kommen...





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