005
Anfang 2019
"Aber wie kannst du nicht wissen warum du weinst?", fragte er und sah mich an. "Ich weiß es einfach nicht. Es kam einfach als ich aufgewacht bin.", erklärte ich und er sah mich besorgt an. "Sicher, dass du es nicht weißt? Ich kann es wirklich gut verstehen wenn du es mir nicht sagen willst.", versuchte er es nochmals, aber ich schüttelte den Kopf. "Sicher sein kann man sich nie, aber ich kenne den Grund nicht.", sagte ich leise. "Willst du einen Tee?", fragte er und sah mich weiter hin an. "Trinkst du mit mir einen?", fragte ich. "Wenn du das willst, natürlich.", er lächlte und stand auf. Eine graue Sweatypants hing an seinen Hüften und seine Rückenmuskulatur bewegte sich geschmeidig, während er das Zimmer verließ und ich mich mit seiner Decke zudeckte. Der Mond schien in das Zimmer und ich rutschte tiefer in sein Kissen. Es roch nach ihm.
Er kam wieder mit zwei Tassen und blieb kurz stehen als er in den Raum kam. Er musste leicht lachen und kam dann zum Bett und stellte die Tassen auf den Nachttisch. "Lass mich auch in mein Bett.", verlangte er grinsend und ich hob die Decke an und rutschte ein Stück zur Seite. Er kam unter die Decke und legte mir einen Arm um die Schultern. Dann gab er mir eine Tasse und wir starrten an die Wand. Ich trank immer wieder einen Schluck des Tees und unbewusst genoss ich seine Nähe und seinen Arm um meine Schultern. Es war warm und strahlte Sicherheit aus.
Wir rutschten immer tiefer in das Kissen und er nahm mir irgendwann die Tasse aus der Hand und machte das Licht wieder aus. Dann strich er mir die Haare aus dem Gesicht und drückte mir einen Kuss auf die Schläfe. Ich schloss die Augen und legte einen Arm über seine Brust, nachdem ich mich auf die Seite gelegt hatte.
Am nächsten Morgen lagen wir quer im Bett und Noah hatte mich an seine Brust gezogen. Blinzelnd öffnete ich die Augen und konnte mich nicht mal strecken, da er auch seine Beine um meine gelegt hatte.
Das er sich gegen mich drückte und, um es mild auszudrücken, etwas erregt war, dank der morgendlich Errektion und etwaiger anderer Gedanken, ignorierte ich gekonnt und genoss die Stille. Irgendwann wachte Noah auch auf und versuchte seinen Arm unter mir zu befreien. Ich hob meinen Körper an und er zog seinen Arm hervor. Dann drehte ich mich auf den Rücken und sah zu ihm hoch. "Morgen.", murmelte er schlaftrunken und sah mich an. Ich lächelte nur und drehte mich wieder um.
"Ich mach mal Frühstück.", sein Satz ließ mich aufschrecken. "Ich muss doch arbeiten!", rief ich erschrocken und machte dass ich so schnell wie ich aus konnte aus dem Bett war. "Wir haben Samstag.", seine Stimme war so rau und der Satz so trocken dass ich innehielt und ihn anstarrte. "Wirklich?", fragte ich und starrte ihn an. "Ja.", sagte er und brach in ein Lachen aus. "Ups.", meinte ich nur und zuckte mit den Schultern. "Dann darf ich doch sicherlich noch schlafen oder?", fragte ich.
"Aber nur mit mir.", sagte er und ich brauchte einen Moment bis ich ihn verstand. "Ich sage jetzt mal nichts zu deinen schmutzigen Gedanken und lege mich wieder in dein Bett unter deine Decke.", sagte ich und setzte es in die Tat um. Er lachte und holte sich aus seinem Kleiderschrank, der genau gegenüber von dem Bett stand, frische Anziehsachen. "Wenn der Kaffee fertig ist, werde ich dir Bescheid sagen.", meinte er und verließ das Schlafzimmer. Ich rollte mich durch das Bett bis ich eine angenehme Lage gefunden hatte und deckte mich zu.Sanftes Streicheln über meinen Rücken, weckte mich. "Komm schon du Schlafmütze. Der Kaffee ist fertig.", sagte Noah leise und ich streckte mich. "Wach?", fragte er und ich nickte unter einem Gähnen. "Ich hab dir eine bequeme Hose von mir und einen Pulli, ebenfalls meiner, rausgelegt. Zieh dich an und dann komm, ja?", fragte er und lächelte. Sein Blick strahlte so viel Wärme aus, dass mir eine Welle der Dankbarkeit durch den Körper fuhr und ich nickte. Als er den Raum verlassen hatte und die Tür zu war, zog ich meine Sachen aus und seine Sachen an. Beides war mir viel zu groß, doch glücklicherweise hatte die Hose zwei Schlaufen und Ich band sie so eng, dass sie nicht mehr rutschten konnte. Die Ärmel des Pullovers krempelte ich herauf und meinte Haare band ich zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen. Dann lief ich barfuß zu ihm und setzte mich an seinen Tisch. Er trank Kaffee, aß ein Vollkornbrötchen und las Zeitung. "Du bist ein Zeitungsleser?", fragte ich erstaunt Er goss mir Kaffee in die Tasse, nachdem er die Zeitung weg gelegt hatte. "Ja. Ich muss doch wissen was so in der Welt passiert.", meinte er ernst und ich musste grinsen.
"Wofür gibt es Nachrichten im Fernsehen oder im Radio?", fragte ich und kippte einen Schluck Milch zu dem Kaffee. "Ist mir zu Mainstream.", meinte er und las seine Zeitung weiter. Ich trank lächelnd meinen Kaffee und beobachtete ihn wie er seine Stirn in Falten legte und dann wieder entspannte. Es sah irgendwie witzig aus und ein Gedanke schoss mir durch den Kopf der meine Stirn runzelig werden ließ.Ich wüsste gerne was in seiner Welt so vorging.
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Skandinavia
RomanceDenn die Liebe macht aus normalen Menschen urplötzlich Verrückte, die nach den Sternen greifen können.