008
Anfang 2019
"Ich hab das Ernst gemeint.", und genau das war der Satz, der mich zum Nachdenken brachte.
"Fährst du bitte nach Hause?", fragte ich und versuchte meine Gedanken unter Kontrolle zu kriegen und bei mir zu halten.
Er parkte direkt vor dem Haus und ließ mich ins Haus. Ich flüchtete praktisch in meine Wohnung, nachdem wir ausgemacht hatten, dass wir uns um 20 Uhr im Hausflur trafen um zur Party zu fahren.
Ich machte mich fertig. Im Wesentlichen hieß es, dass ich Badewasser einließ und mich ordentlich einweichen ließ. Dann unterzog ich mich einer gründlichen Haut- und Nagelpflege. Ich rasierte mich und feilte dann meine Nägel, bevor ich diese lackierte. Dann cremte ich mich ein und föhnte meine Haare. Mit dem Lockenstab zauberte ich mir leichte Locken und steckte diese dann hoch, so dass sie, wenn ich mich anzog, nicht ihre Form verloren.
Dann zog ich mir die Sachen an und bekam es hin, den Reißverschluss selbst zu schließen.
Dann beschäftigte ich mich mit der Pflege meines Gesichts und dem Auftrag von Make-up, wobei ich ein Augenmerk besonders auf die Lippen legen wollte. Meine Augen kamen zwar auch zur Geltung dank dem dunklen Lidschatten, aber da man unter der Maske lediglich die Lippen sah, war es verständlich diese weit aus mehr zu betonen.
Genau in dem Moment wo ich fertig wurde, klingelte es an der Tür und ich schaute auf die Uhr. Ich war vor 20 Minuten mit Noah verabredet gewesen. Ich beeilte mich zur Tür zu kommen und sie zu öffnen. "Komm rein und setz dich ins Wohnzimmer. Tut mir fruchtbar leid, aber ich lag anscheinend zu lange in der Badewanne.", ich verschwand sofort wieder im Bad und holte den Lippenstift hervor. Ich würde ihn mit nehmen. Zur Sicherheit, falls er mal aus unerfindlichen Gründen sich nicht mehr auf meinen Lippen befinden sollte.
Ich grinste über den Einfall und holte meine Schuhe, die extra für heute rausgesucht hatte und schlüpfte hinein. "Ich hab ein Taxi bestellt.", informierte mich Noah und lächelte mich an, als ich in den Raum kam und mein Handy und ein bisschen Geld zusammen mit dem Lippenstift in die Clutch packte, die ich mitnehmen würde. "Das ist gut.", meinte ich nur und sah ihn an. "Sollen wir schon mal runter gehen?", fragte ich und er nickte. "Gerne.", meinte er und gemeinsam verließen wir die Wohnung.
Unten warteten wir vor der Haustür bis das Taxi kam und uns zu der alten Schauspielschule fuhr. Vor dem Gebäude waren einige Menschen versammelt und alles war hell erleuchtet. Noah bezahlte den Fahrer und wir stiegen aus. Sofort kamen ein paar Kumpels auf ihn zu und begrüßten ihn mit einem Schlag auf die Schultern. Neugierig sahen sie mich an und Noah stellte mich allen vor. "Wollen wir reingehen?", fragte einer von Noahs Freunden und gemeinsam betraten wir die alte Schule. Allerdings nicht, ohne uns vorher die Masken auszusetzen.
Noch war die Musik eher rockig. Später aber würde sie zu eher klassischen Stücken wechseln, wo auch zu getanzt wurde.
Es waren so viele unterschiedliche Kostüme, die alle so wunderbar aussahen, anwesend, aber leider konnte man nicht sagen, ob man jemanden kannte, da die Maske die Identität sehr gut verschleierte.
Noah holte uns etwas zu trinken und ein kleines Häppchen zu essen.
Wir standen zwischen ein paar Leuten die Noah wohl kannte und ein nettes Gebrabbel umgab mich.Auf einmal wurde ich angesprochen und ich schreckte aus meiner Tagträumerei auf.
"Und wer bist du?", fragte mich eine Dame in einem Federkostüm. "Emma. Ich bin mit Noah hier.", beantwortete ich die Frage. "Und woher kennt ihr beiden euch?", fragte sie weiter. "Er...Er hat mich vor ein paar Tagen mal nach Hause gebracht.", sie lachte und trank einen Schluck aus ihrem Glas. "Du bist also ein naives Mädchen, das bei fremden Männern ins Auto steigt?", fragte sie und legte den Kopf schräg. "Nein. Aber er erschien mir sympathisch.", ich fühlte mich als müsste ich mich rechtfertigen und sah zu Noah, der das ganze eher argwöhnisch beobachtete. "Marina. Lass Emma in Ruhe.", sagte er, als sie zu einer neuen Frage ansetzte. Sie zog beleidigt einen Schmollmund. "Lass uns gehen.", meinte Noah leise und nahm mich an die Hand. Dann löste er uns aus der Gruppe zu ein paar anderen Leuten.
"Guten Abend meine lieben Damen und Herren. Wunderschöne Kostüme und Masken tragen Sie heute Abend alle. Ich möchte mich für die diesjährige Veranstaltung hier in der alten Schauspielschule ganz herzlich bei dem Verein für Kulturförderung bedanken, der, wie jedes Jahr, diese Feier wieder mal geplant hat. Einen großen Applaus bitte!", der Bürgermeister selbst stand in einem Anzug und einer schlichten Maske auf der Bühne. "Nun möchte ich die Anwesenden und Verkleideten bitten, sich zusammen zu tun um mit dem ersten Tanz zu beginnen!", dann verschwand er von der Bühne und ein hektisches Gewusel, noch schnell einen Patner zu finden, brach aus.
Doch Noah legte einen Arm um meine Schultern und zog mich an sich. "Wir tanzen zusammen."
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Skandinavia
RomanceDenn die Liebe macht aus normalen Menschen urplötzlich Verrückte, die nach den Sternen greifen können.