DIE WIEDERKUNFT JESU

19 0 0
                                    

René Pache

4. Kapitel

Der Antichrist

Ohne Zweifel wird die größte Menschengestalt der Endzeit die sein, welche die Bibel den Antichrist nennt. Er soll eine solch große Rolle spielen, daß wir alles über ihn Gesagte genau erforschen müssen.

I. Wer istder Antichrist?

Es ist der letzte große Führer, den sich die Menschheit in der Endzeit geben wird, der sie in der letzten Empörung gegen Gott und Seinen Christus anführt. Jesus war zugleich der vollkommene Mensch und Gottes Ebenbild auf Erden. Aber die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht und haben Ihn verworfen. Bald wird der Übermensch auftauchen, der Satans ganze Macht verkörpert. Seine Brutalität mit List verdeckend, wird dieser falsche Christus die Völker verführen, so daß sie ihm als ihrem Heiland zujubeln. Paulus nennt ihn den "Menschen der Sünde", weil er die höchste Potenz des Sünders sein wird. Er wird mit seinem Gefolge zum Vollmaß alles Bösen kommen, das der Mensch, einzeln oder kollektiv, erreichen kann. Die Sünde der Menschen soll sich im Menschen der Sünde ganz entfalten. Der Antichrist wird in der Tat der größte Gegner des Herrn sein, der je unter den Menschen aufgestanden ist.

II. Wird der Antichrist wirklich eine Person sein?

Manche halten den Antichristen nur für ein System, ein verderbliches Prinzip, das in der Welt verbreitet ist, einen bösen Kollektivgeist, der sich in der Endzeit offenbaren wird. So hätten wir nach einigen Auslegern nicht das Auftreten eines Menschen von Fleisch und Blut zu erwarten, der in sich alle Weissagungen über den Antichristen verwirklichen würde. Dagegen sind wir auf Grund zahlreicher Bibelstellen vom Antichristen als einer Person überzeugt. Um jedes Mißverständnis zu zerstreuen, beachten wir zuerst, daß die Schrift hier vier Dinge unterscheidet:

1. Den Geist des Antichristen.

"Jeder Geist, der nicht bekennt, daß Jesus Christus ist in das Fleisch gekommen, der ist nicht von Gott. Und das ist der Geist des Widerchrists, von welchem ihr habt gehört, daß er kommen werde, und er ist jetzt schon in der Welt." 1. Joh. 4,3. Der Geist des Antichristen ist in Wirklichkeit der Geist der Verneinung, der Jesus Christus ablehnt, und den der Teufel seit dem Sündenfall dem menschlichen Herzen einbläst. Gewiß, dieser Geist ist jetzt schon in der Welt, aber das hindert nicht, daß er eines Tages im "Menschen der Sünde" Person wird.

Es ist somit wichtig, daß sich jeder von uns schon heute vor einem solchen Geist hüte. Johannes sagt: "Wer Sünde tut, der ist vom Teufel." So kann man auch sagen, daß etwas vom Antichristen in uns allen steckt: es liegt in unserer Natur, den Geist des Hochmuts, der Herrschsucht, der Empörung und der Kritik Gott gegenüber zu hegen, dagegen den Geist der Nachsicht und der grenzenlosen Bewunderung für unser ICH!

2. Die Vorläufer des Antichristen

Der letzte Antichrist wird nur der Gipfel einer langen Linie von Feinden Gottes sein. Balak und Bileam, der gottlose König und der ungetreue Prophet, die eifern, das Volk Gottes zu verfluchen, sind so Typen des Antichristen und des falschen Propheten der Endzeit. 4. Mose 22‑24. Wir haben schon oben gesehen, daß uns Daniel in Antiochus Epiphanes einen Typ des kommenden Übermenschen zeichnet. Dan. 8,9‑26; 11,21‑45. Zur Zeit des Apostels Johannes waren Menschen, nachdem sie eine fromme Maske getragen hatten, zu offenen Feinden Christi geworden. (1. Joh. 2,18‑19. 22; 2. Joh. 7.) Die Urgemeinde hat schon damals falsche Apostel und falsche Propheten gekannt. Der falsche Christus und der falsche Prophet der Endzeit werden an der höllischen Macht ihrer Verführung und dem unerhörten Grad ihrer Verderbtheit zu erkennen sein. Zu allen Zeiten haben die Christen an Personen, die sich in der Geschichte durch ihre Feindschaft gegen das Evangelium, ihre Verfolgung der Gläubigen und ihre Selbstüberhebung hervortaten, Vorläufer des Antichristen gesehen. Wir wollen als Beispiele hier nur Nero, Mohammed, bestimmte Päpste und gewisse Diktatoren unserer Zeit anführen. Sicher ist, daß Männer wie Hitler, Stalin und Mao eine ganze Reihe von antichristlichen Zügen in sich vereinigten. Den Diktatorengeist, Vermessenheit, Verfolgung der Juden und der Christen, Entwicklung eines wahrhaft mystischen Kults seiner Person, welterschütternde Eroberungen und eine fast totale Erfassung des politischen, wirtschaftlichen und religiösen Lebens seiner Untertanen. In den verflossenen Jahren schien es wahrlich, als wohnten wir der Generalprobe des großen Enddramas schon bei, das sich bald auf der Weltbühne abspielen wird.

Kritik an die katholische Kirche Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt