Der Islam behauptet:Die Bibel ist verfälscht

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In seinem Buch "The Light" schreibt al-Haj Sultan Hafiz Abdul (1972) im Vorwort (Seite XI), dass er hoffe

"entsprechendes, nicht-muslimisches Material heranziehen zu können, in dem das Für und Wider der christlichen Vorstellung über den Ursprung der Sünde, über die angebliche Gottessohnschaft Jesu Christi, die These von der Kreuzigung des Messias, die Lehre von der Erlösung des Menschen durch Jesus Christus und viele andere drängende und fragwürdige Streitpunkte zum Ausdruck kommen."

Muslimische Behauptungen

Behauptungen dieser Art finden sich zu Hunderten in der islamischen Polemik. Wenn wir die vielen individuellen Anklagen gegen die Bibel und ihren Inhalt analysieren, können wir fünf Grundsatzaussagen der Bibel identifizieren.

1. das Wesen Gottes, die Dreieinigkeit, 2. die Gottessohnschaft Jesu, 3. seine Kreuzigung, 4. die Sündhaftigkeit des Menschen und 5. das Gnadenangebot Gottes

Diese werden wir etwas später ausführlicher untersuchen.

Vorher wollen wir noch kurz eine Reihe von Diskrepanzen zwischen Bibel und Koran anschauen, die zwar keine grossen dogmatischen Aussagen machen, doch Aufschluss geben über die Geschichtlichkeit und somit Vertrauenswürdigkeit des Koran. Hier einige davon:

Noah entkam der Sintflut; aber sein (einzig erwähnter) Sohn ertrank nach der Darstellung des Koran (Sure 11:43-47). Die Familie Noahs wird zwar anderswo (Suren 21:77 und 23:28) erwähnt, doch muss man aus dem breiten Kontext des Koran schliessen, dass es sich um (70) Gläubige handelt, die mit Noah gerettet wurden. Nach dem biblischen Bericht wurde Noah mit seiner Frau und seinen drei Söhnen sowie deren Frauen gerettet (1 Mo 6:8,13,18).

Nach dem Koran sagte der Engel, der die Geburt Johannes des Täufersankündigte: "Wir verkünden dir einen Jungen mit Namen Johannes (Yahya), wie wir vor ihm noch keinen genannt haben" (Sure 19:8). Dies ist nach der Bibel (Lk 1:5-25) falsch. Johanan, die hebräische Form von Johannes (Gottes Gabe), war ein Name, der schon im Alten Testament weitgehend gebraucht wurde.

Abraham war nach Sure 6:75 der Sohn von Asar, nach 1. Mose 11:27 jedoch der Sohn von Terach. Hier stellt sich die Frage,wer wohl einen Namen aus der frühen Geschichte aufs Geradewohl verändern wollte und warum? Es handelt sich also klar um einen Informationsfehler im Koran. Wir müssen hier vielleicht auch nachfragen, ob Asar von Eliëser abgeleitet wurde? Dieser wird in 1. Mose 15:2 als Knecht Abrahams erwähnt.

Andere kontroverse Aussagen finden wir in den Berichten über Mose. Es wird uns richtig gesagt, dass Amram der Vater von Mose, Aaron und Mirjam ist (Sure 19:29; 66:13; 20:26-31). Aber dass diese Mirjam (oder Maria) die Mutter Jesu sein soll (die 1500 Jahre später gelebt hat!), ist doch recht unwahrscheinlich. Der Text lässt sich wohl auch kaum anders interpretieren: "Sie kam nun mit dem Kind (Jesus) in ihren Armen zu ihrem Volke, welches sagte: 'O Maria, du hast eine sonderbare Tat begangen! O Schwester Aarons, dein Vater war wahrlich kein schlechter Mann, und auch deine Mutter war keine Dirne'" (Sure Maryam, 19:28-29).

Es dreht sich hier ganz offensichtlich um Lücken in der Bibelkenntnis des Koranautors.

Dass Moses von Pharaos Frau (Sure 28:10) adoptiert wurde, steht im Kontrast zu 2. Mose 2:10, wo es heißt, dass dieser durch Pharaos Tochter adoptiert wurde (sonst wäre er ja ebenfalls von Pharao selbst adoptiert worden).

Moses' Frau - aus dem Textzusammenhang (Sure 28:23-29) entnehmen wir, dass es sich um Zipporah, eine Tochter des Reguel, handeln muss - wurde Moses als Belohnung für acht bis zehn Jahre Dienst gegeben. Dieser Bericht (2 Mo 2:16 -22) verwechselte wohl Moses mit Jakob, denn es war dieser (1. Mose 29:18) der sich verpflichtet hatte, Laban sieben Jahre für Rahel zu dienen. Das war allerdings 220 Jahre vor der Zeit des Mose. Wieder sind wir geneigt zu fragen, was einen Menschen wohl dazu veranlasst haben könnte, das biblische Wort in einem historischen Bericht, wie diesem, zu verfälschen.

Kritik an die katholische Kirche Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt