Jeden Morgen fahre ich mit der Bahn der Ginza-Linie von Akihabara nach Kyóbashi zur Schule. Doch dieser Morgen war etwas anders.
Hinten eng an die Tür gelehnt, da stand ein Junge. Den hatte ich noch nie gesehen, aber er fiel sofort auf. Die meisten Japaner haben schwarze Haare und braune Augen, aber seine Haare waren golden und seine Augen tiefblau. Er trug keine Schuluniform, stattdessen trug er eine blaue Jeans und ein einfaches weißes Hemd.Irgendwie sah er aus als wollte er sich von den Menschen fernhalten. Er wich immer zurück wenn ihm einer zu nah kam, wenn ihm Kontakt mit anderen so zuwider war hätte er nicht die Bahn nehmen sollen. Hier wird immer so gedrängt das man fast zerquetscht wird. Er schien geradezu Angst zu haben, berührt zu werden. Ich dachte das ich ihm vielleicht helfen sollte.
Ich stellte mich direkt vor ihn und stemmte die Hände an die Wand. "Hier ist es immer sehr voll, aber so kommt dir keiner mehr zu nahe, wenn das okay für dich ist", sagte ich zu ihm. Schüchtern blickte er mich von unten an. Er war einen halben Kopf kleiner als ich, wahrscheinlich 16 oder 17 Jahre alt.Als er meinen Blick bemerkte, wich er ihm schnell aus. So gut ich konnte versuchte ich etwas Abstand zu ihm zu behalten, obwohl das gar nicht so einfach war, denn von hinten drängten sich mir die Menschen entgegen.
"Jetzt rück doch ein Stück vor", sagte ein älterer Mann zu mir. "Ich kann nicht, sonst hat er keinen Platz", erwiderte ich. Verständnislos blickte mich der Mann an und sagte: "Du bist wohl blind Bursche. Da ist niemand." Weder der Mann, noch andere Fahrgäste reagierten auf den blonden Jungen vor mir. Alle schienen sie ihn zu ignorieren.Egal wie sie auch drängten und schubsten, ich schaffte es dennoch Abstand zu ihm zu wahren.
Bald darauf kam die Durchsage: "Nächster Halt Kyóbashi, Kyóbashi."
"Ah hier muss ich raus, machs gut", sagte ich zu ihm bevor ich mich umdrehte und zum Ausgang hin kämpfte. Ich fragte mich wie er es bei diesem ganzen Gedränge geschafft hatte hier rein zu kommen, ohne mit allen zusammen gestoßen zu sein? Schnell verließ ich die Bahn Station und machte mich auf den Weg Richtung Schule.
Draußen vor dem Ausgang der Station wartete schon Kenji auf mich, ein guter Freund. Wir beide gingen in die dritte Klasse der Seihan Oberschule.
"Yo Kaito. Wo bleibst du denn so lang?",rief er mir vom weiten zu. "Wenn du dich nicht beeilst kommen wir noch zu spät." "Hai hai ich komm ja schon." Gemeinsam liefen wir wie jeden morgen zur Schule. Währenddessen labberte Kenji mich voll darüber was er das Wochenende über gemacht hatte. Wir lachten und hatten unseren Spaß, deshalb waren wir auch so gute Freunde. Wir konnten über jeden Quatsch reden und verstanden uns prächtig.Dennoch musste ich immer wieder an den blonden Jungen denken. Als der Sportunterricht anfing hatte ich ihn jedoch schon wieder vergessen.
Naja, solange bis er plötzlich beim Basketballspiel vor mir auftauchte.
Er hatte die selbe Kleidung wie im Zug an, schien jedoch am Spiel teilnehmen zu wollen. Da kein anderer frei stand passte ich den Ball zu ihm.........
Er wich aus. Er wich tatsächlich dem Ball aus nachdem er die Hände hoch gehalten hatte um ihn zu fangen. Von der Seite rief mir Towa zu: "Biste blind oder warum wirfste ins Nichts?"Ins Nichts?
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Soul Hunter
ParanormalYuki Kaname bekommt den Auftrag Kaito Yamato in den Selbstmord zu treiben. Eigentlich ein Kinderspiel für den erfahrenen Dämon, doch diesmal läuft alles anders. Ein Hindernis nach dem anderen bahnt sich ihm in den Weg. Wird er es schaffen seinen Auf...