Kapitel 3 Warum nur ich?

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Ins Nichts.
Towa meinte ich hätte ins Nichts geworfen, er meinte das dort niemand sei.
Aber ich hatte ihn doch gesehen, den Jungen der genauso schnell wieder verschwunden war wie er aufgetaucht war. Er war da gewesen. Aber keiner hatte ihn gesehen, sowie in der Bahn. Keiner hat ihn auch nur bemerkt.
Das kam mir ziemlich komisch vor und es beschäftigte mich auch noch danach in der Mittagspause.

Kenji und ich gingen gemeinsam in die Cafeteria um uns was zu essen zu kaufen. In der Menge am Bäcker sah ich ihn wieder. Der blonde Junge stand da, wollte sich vorkämpfen und gleichzeitig den Körperkontakt vermeiden. Ich seufzte innerlich auf und machte mich auf den weg ihm zu helfen. "Was willst du haben", fragte ich ihn. Er sah mich kurz an und zeigte dann auf ein Wort an der Tafel über dem Verkaufsstand. "Kokosmilch?" Er nickte nur, also drängte ich mich nach vorne und kaufte ihm eine Kokosmilch, obwohl ich echt nicht verstehen kann wie Leute sowas trinken können.

Als ich wieder raus kam aus dem Gedränge wollte ich ihm die Milch geben aber er war verschwunden. Schon wieder.
Da stand ich also mit der Kokosmilch in der Hand und wusste nicht was ich mit ihr machen sollte. "Kokosmilch? Aber du hasst doch Kokosnuss, warum hast du die denn gekauft?" "Für den blonden Jungen aber er ist schon wieder verschwunden", antwortete ich nachdem ich mich zu Kenji gesetzt hatte.
Zweifelnd sah er mich an: "Ein blonder Junge. Bist du sicher? Ich hab niemanden gesehn." Ja keiner hat ihn gesehen, keiner außer mir, warum nur ich? Auf die Frage hatte Kenji keine gute Antwort parat außer das ich vielleicht verrückt wäre. Das sagte er nur im Spaß aber es war dennoch seltsam.

Später ging ich in die Bibliothek um mir ein Geschichtsbuch zu besorgen für die nächste Arbeit. Wir haben verdammt viele verschiedene Bücher da, auch Romane und so. An genau so einen Romanregal stand er und blickte auf das Buch über ihm, das deutlich außerhalb seiner Reichweite lag und dennoch versuchte er danach zu greifen. Er streckte sich hoch, aber es gelang ihm natürlich nicht, auch wen gar nicht mehr so viel gefehlt hätte und er hätte es geschafft. Ich trat hinter ihn und als ich nach dem Buch für ihn griff drehte er sich abrupt um und sein goldenes Haar wehte hinter her. Unsere Blicke trafen sich und wieder sah er schnell zur Seite. Ich erreichte das Buch und als ich wieder nach unten sah um es ihm zu geben, da war er weg. Er tauchte auf und verschwand wieder genauso schnell, immer wieder. "Kaito ich wusste gar nicht das du sowas liest?", hörte ich ein Mädchen hinter mir lachen. Da bemerkte ich erst was ich für ein Buch in der Hand hielt. Ein öder Schnulzenroman der absolut furchtbar sein musste. Schnell steckte ich ihn zurück ins Bücherregal und ging in die Geschichtsabteilung.

Einige Zeit später im Klassensaal kam Kenji und musste mich natürlich auf meinen "neuen Büchergeschmack" ansprechen. Er selbst konnte sich sein Lachen kaum verkneifen und glaubte mir natürlich kein Wort, über den blonden Jungen für den ich das Buch genommen hatte.
Alles in allem ein sehr erfolgreicher Tag. Fast alle meine Mitschüler dachten ich sei verrückt geworden, was will man mehr.

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