Countdown to Destruction

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„Was passiert nun mit ihm?"
Jacks Partner musterte Ava finster durch die transparente Zellentür hindurch.
„Sie können ihn nicht ewig hier festhalten, Sir", Avas Stimmer war sachlich.
Jack hatte seine Partner nach ihrer Ankunft in der Basis in eine der Zellen gesperrt. Seitdem war fast ein Jahr vergangen.
Anfangs hatte er Ava angeschrien und beschimpft, wann immer sie in den Gefangenentrackt gekommen war. Er hatte seinen Stuhl so lange gegen die Tür geschmettert, bis dieser in seine Einzelteile zerbarst.
Jack hatte ihn mit dem Elektroschocker außer Gefecht setzen müssen, um die Stuhltrümmer aus der Zelle holen zu können - nur für den Fall, dass der Gefangene auf falsche Gedanken kam ...
Er war oft ohne sie zu ihm gegangen.
Ava wusste es, weil sie Zugriff auf die Aufzeichnungen der Überwachungskameras hatte.
Jack hatte oft stundenlang auf einem Stuhl vor der Zellentür gesessen und auf seinen Partner eingeredet. Er hatte versucht, ihm zu erklären, dass Ava eine einmalige Chance für Torchwood war. Dass er sich nur vor Augen halten solle, welchen außergewöhnlichen Nutzen das Team aus ihrem technologischen Wissen ziehen konnte. Und all die Geschichten, die sie über ihren Heimatplaneten und das Leben dort zu erzählen hatte.
Sein Partner war taub für alle Argumente, die Jack vorbrachte. Dafür aber überaus einfallsreich, wenn es darum ging, Ava zu beschimpfen und zu betonen, dass sie nichts in Cardiff zu suchen hatte und es das Beste war, sie zu töten - die Alienmissgeburt.
Doch seit einigen Tagen starrte er meistens düster vor sich hin und bedachte Ava nur noch mit müden, hasserfüllten Blicken.
Jack seufzte. „Geh nach oben und aktiviere die Sicherheitsverriegelung, Ava."
„Was haben Sie vor?"
Captain Jack Harkness antwortete nicht. Er bedeute ihr mir einer harschen Geste, dass sie seiner Anweisung folgen sollte. Die junge Frau zögerte kurz. Ihre Blicke trafen sich, dann nickte sie und kehrte zurück zu dem kleinen Lift, um in den Hauptraum hinauf zu fahren. Wenige Sekunden später vernahm Jack das Klicken der Quarantänesperre. Der Zellentrackt war nun hermetisch abgesichert. Kein Weg hinein. Kein Weg hinaus. Eine Kamera surrte leise, als Ava sie auf Jack richtete.
„Tu dir selbst einen Gefallen, und sieh nicht zu!"
Sie antwortete nicht.
„Schalt die Kameras ab! Es reicht, wenn du das Überwachungssystem in dreißig Minuten wieder hochfährst und mich dann wieder nach ober lässt!"
Die Monitore wurden schwarz und die roten Lichter an den Kameras erloschen ...


Als Ava die Überwachungsanlage wieder aktivierte, lag Jacks Partner regungslos im Gang des Zellentrakts. Captain Harkness war über ihn gebeugt.
„Sir? Ist alles in Ordnung?"
Er hob eine Hand, vermied es jedoch, direkt in eine der Kameras zu blicken. „Alles bestens, Ava. Du kannst die Sicherheitssperre wieder aufheben."
„Ich komme nach unten, Sir."
„Das ist nicht nötig."
„Sind Sie sicher, Sir?"
„Entsperr einfach den Lift und hol schon mal den Wagen ..."


„Fahr dort ran", Jack deutete auf eine Parklücke vor einer schmalen Doppelhaushälfte.
Normalerweise ließ er es sich nicht nehmen, Ava wegen ihres Fahrstils aufzuziehen. Doch dieses Mal hatte er während der ganzen Fahrt nur schweigend und mit ernster Mine neben ihr gesessen.
Sein Partner lag bewusstlos und mit Kabelbindern gefesselt auf dem Rücksitz.
Captain Jack Harkness stieg aus dem großen schwarzen SUV und ging zur Hintertür.
„Wir müssen ihn in seine Wohnung bringen. Er hat genug Retcon intus, dass er nicht den leisesten Hauch einer Ahnung haben wird, wer wir sind und was Torchwood ist. Aber wir müssen alles finden und mitnehmen, was auf uns hinweist. Wenn er morgen wieder aufwacht, wird er wieder ein Bobby sein mit einem schweren Kater von einem Wochenende im Pub ... Wenn wir zurück in der Basis sind, sperren wir seinen Zugang und heben seine Berechtigungen auf", in seiner Stimme schwang ein seltsamer Unterton mit, „Ein weiterer
Final Logout."


TORCHWOOD: The Anwen Cooper FilesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt