Charlotte
Beinahe fluchtartig verließ ich trotz verletztem Bein das Krankenhaus. Auf meinem Weg nach draußen rempelte ich mehrere Menschen an, die sich empört nach mir umdrehten und mir mehr oder weniger nette Sachen nachriefen.
Ich brach weinend mitten auf dem Krankenhausparkplatz zusammen. Ich rollte mich wie ein Embryo zusammen, als Schutz vor der Außenwelt, die mir eh nur Böses wollte. Ich ballte meine Hände vor dem Mund und schrie in sie die Angst, Trauer, Panik und Wut, die ich in den letzten Monaten und Jahren ohne meine Eltern durchlebt hatte. Was hatte ich falsch gemacht? War ich ein unartiges Kind gewesen? Hatten sie mich deswegen abgeschoben und bei diese bösen Leute gebracht?
Jemand tippte mir auf die Schulter. Fast hoffte ich, dass es Emma war, die zurück gekommen war, doch es war nur die Krankenschwester. Sie war mir nach draußen gefolgt, nachdem einige Leute sie auf das weinende Mädchen mitten auf dem Parkplatz aufmerksam gemacht hatten.
„ Komm mit rein. Ich regle das schon," sagte sie mit sanfter Stimme.
Müde durch den ereignisreichen Tag, der mich nicht nur körperlich sondern auch seelisch mehr als gefordert hatte, folgte ich ihr ohne Widerstand in das nächste Behandlungszimmer.
Sie half mir aus der Hose, sodass sich der Arzt, der kurz darauf kam, mein Knie ansehen konnte.
Er schaute es sich genau an und rieb sich ab und zu mit seiner Hand über das Kinn:" Mhm... du hast dir wohl das Knie verdreht und dir eine Entzündung eingefangen." Er zeigte auf eine kleine Wunde unterhalb des Knies, die ich bisher gar nicht wahrgenommen hatte.
„ Ich gebe dir Antibiotika und verbinde dir das Knie. Du solltest dich ein paar Wochen schonen. Danach bist du wie neu."
Er lächelte und ich konnte gar nicht anders als zurück zu lächeln.
Der Arzt tippte alles in seinen Computer, während die Krankenschwester sich um den Verband kümmerte. Danach entließ sie mich wieder.
Mit dem Gedanken, dass es mir bald besser gehen würde und sich jemand das Knie angesehen hatte, besserte sich meine Laune deutlich. Beschwingten Mutes ging ich zurück in die Innenstadt um vor der Nacht noch ein bisschen Geld zu erbetteln, da mir mit meiner Verletzung nichts anderes übrig blieb. Mein Magen knurrte schon, sodass ich mich beeilte schnell in die Stadt zu kommen.
Dort angekommen setzte ich mich auf meinen angestammten Platz und pfiff leise eine Melodie vor mich hin, um die Leute auf mich aufmerksam zu machen. Mit den Gedanken jedoch war ich wieder bei Emma.
Emma
Das Fitnesstraining mit Emily hatte Emma von ihren Gedanken über Charlotte abgelenkt. Nach dem Sport war ihr Kopf, so wie fast immer, frei von allen Gedanken und sie fühlte sich entspannt. Gerade war sie auf dem Weg nach Hause, wo sie sich mit Matt einen ruhigen Abend machen wollte. Stur schaute sie geradeaus, um sich von ja nichts ablenken zu lassen. So kam sie dann auch ohne weitere Zwischenfälle daheim an.
Sie kramte in ihrer Tasche nach dem Haustürschlüssel als sich die Tür bereits öffnete und Matt sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen erwartete. Emmas Laune besserte sich weiter, als sie ihrem Freund einen Kuss auf die Wange drückte und die Tür hinter sich schloss. Die restliche Spannung fiel von ihr ab und Emma fühlte sich, als hätte sie den ganzen Tag ein tonnenschweres Gewicht mit sich herum geschlappt.
„ Wie war dein Tag?" fragte Matt und nahm ihr die Jacke ab.
„ Anstrengend. Aber das erzähle ich dir nachher ausführlicher. Und bei dir?"
„ Mein Trainer hat mich heute von einem Pressetermin zum nächsten geschleppt. Ich durfte nicht mal aufs Klo" beschwerte er sich, doch als Emma sich umdrehte, sah sie, dass ein verschmitztes Grinsen über sein Gesicht huschte.
Sie konnte nicht anders und kicherte los. Matt schaute leicht verwundert drein, freute sich dann aber, dass seine Freundin wohl in bester Laune zu sein schien.
Nach einigen Minuten schaffte sie es endlich, sich die Seite haltend und nach Luft schnappend, zu beruhigen. Sie folgte Matt ins Esszimmer.
Sie schnupperte:" Hmm...du hast gekocht."
„ Extra für dich" grinste er und stellte das Essen auf den Tisch.
Als beide saßen und die Teller vor ihnen standen, bat Matt Emma ihm nun genauer zu erzählen wie ihr Tag war.
„ Es fing alles ganz normal an,aber dann..." begann Emma und erzählte, was sich an diesem Tag ereignet hatte.
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Mit dir an meiner Seite
FanfictionCharlotte, 12 Jahre alt, lebt auf der Straße. Sie muss Tag für Tag ums Überleben kämpfen, in einer Welt, in der Außenseiter keinen Platz haben.Aber was hat Emma Watson, die erfolgreiche, hübsche und engagierte britische Schauspielerin damit zu tun?L...