Kap. 10: Stay strong.

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"Scheiße, scheiße, scheiße", flüsterte Kate leise, als sie die Tür hinter sich schloss und Licht in der Küche brennen sah. "Fuck", fügte sie hinzu. Schnell zog sie ihre Schuhe aus und hing ihre Jacke auf. Es war 2:30 Uhr. Am nächsten Tag würde sie in die Schule müssen. Sie war bei Grey eingeschlafen und er wenige Minuten danach ebenfalls. Erst als sie vor 10 min durch das Vibrieren ihres Handys aufgewacht war, hatten sie beide realisiert, dass Kate bereits die halbe Nacht bei Grey geschlafen hatte. Schnell hatte Kate ihre Sachen zusammengepackt und Grey hatte sie hergefahren, in der Hoffnung, ihrer Mutter hätte ihr wegbleiben nicht gemerkt. Falsch gedacht. Kates Hände fingen an zu zittern, und sie versuchte, möglichst lautlos und vor allem unbemerkt an der Küche vorbeizugehen.

"Junges Fräulein, wo, bitte, gedenkst du gerade hinzugehen?", fuhr ihre Mutter sie scharf an. Oh nein. "Und wo, warst du bitte bis jetzt? Es ist halb drei. Hast du nicht auf die Uhr geguckt? Und warum gehst du nicht an dein Handy?" Ihre Mutter gestikulierte heftig mit ihren Händen, schlug mehrmals auf den Tisch auf und sah ihre Tochter entnervt sowie sorgvoll an. "Mom", Kate versuchte ihre Stimme selbstbewusst aber dennoch einsichtig klingen zu lassen, doch ihre Stimme brach, da Kate Angst davor hatte, ihrer Mutter von Grey und ihr zu erzählen. Grey und sie hatten abgesprochen, dass sie nur im Notfall die Wahrheit sagen sollte. Kate wusste, dass Grey sie bei allem, was sie tun würde, unterstützen würde, doch das minderte ihre Angst nicht. Ihre Mutter würde die Beziehung nie akzeptieren, solange er ihr Lehrer war und erneut fragte sich Kate, ob ihre Beziehung zu Grey überhaupt das Richtige war. "Ich war bei... weißt du, ich... ich hatte nicht vor zu", Kate unterbrach sich selbst, nicht in der Lage, ihre Gefühle und Taten in Worte zu fassen. Sie rieb die Hände nervös aneinander, ohne ihrer Mutter auch nur einmal in die Augen zu sehen. Tränen liefen ihr über die Wange und die Verzweiflung in ihr wuchs und wuchs. "Mom, ich war bei jemanden, der mir wirklich wichtig ist. So wichtig, wie noch niemand zuvor. Ich ... Ich wollte nicht bei ihm bleiben aber... ich bin eingeschlafen, Mom. Es ist nichts passiert. Aber ich liebe ihn, Mom. Ich kann dir aber nicht sagen, wer er ist, weil dass alles kaputt machen würde. wenn der richtige Zeitpunkt da ist werde ich dir alles sagen, wirklich alles. Und Mom, bitte, ich weiß, ich sollte dir jetzt schon alles sagen, aber ich kann nicht, okaii? Es geht einfach nicht", antwortete Kate, wobei ihre letzten Worte nicht mehr wie ein Flüstern waren.

"Ich denke nicht, dass diese Person, dieser Mann, wer auch immer es ist, gut für dich ist, wenn du nicht mal deiner eigenen Mutter von ihm erzählen kannst. Oder wenn er dich, wenn du am nächsten Tag Schule hast, aufhält. Kate, versteh mich nicht falsch, aber er kann...", ihre Mutter hielt einen Moment inne, "wir sprechen hier doch von einem er oder?" Kate riss geschockt die Augen auf.

"Ja, Mom, wir sprechen von einem Mann. Und nein, Mom, er hat mich nicht aufgehalten, ich bin eingeschlafen. Hörst du? Eingeschlafen! Und er auch! Es ist der Richtige für mich, Mom! Es ist nur ein wenig kompliziert. Und, Mom, bitte, verbiet mir nicht den Kontakt", sie schrie und flehte ihre Mutter an, kaum in der Lage, auf beiden Beinen zu stehen.

"Kate, ich denke nicht das er der Richtige für dich ist, du solltest auf Ab..."

"Mom, ich glaube, du hast nicht richtig verstanden. Du kannst mir den Kontakt nicht verbieten. Das geht nicht. Ich kann nicht ohne ihn. Es geht einfach nicht, okaii? Und wenn du mir den Kontakt zu ihm verbieten möchtest, wird das auch nicht ändern. Es würde genau genommen gar nichts ändern, weil du mich nicht von ihm abhalten kannst", Kate Stimme brach und sie drehte sich von ihrer fassungslosen Mutter weg und ging in ihr Zimmer. Sie schloss die Tür ab und warf sich auf ihr Bett, wo sie hemmungslos zu weinen anfing. Sie hatte ihrer Mutter etwas gesagt, vom dem sie sich zuvor kaum gewagt hatte, darüber nachzudenken. Kate schloss die Augen und fing laut an, zu schluchzen. Sie brauchte ihn. Sie kannte ihn doch noch gar nicht lange und alles war kompletter Schwachsinn, weil es verboten war und es vermutlich nicht lange halten würde, aber Kate konnte nicht ohne ihn. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie es wäre, wieder ohne ihm zu sein. Ohne seine Küsse, ohne seine sanften Berührungen, ja, auch ohne die Gefahr, die er darstellte. Sie brauchte ihn, so schien es ihr, mehr als alles andere in dieser Welt. Sie schluchzte und schluchzte, unfähig, ihre Tränen unter Kontrolle zu halten. Ihr Atem ging stoßweise und wieder umklammerte sie ihren Körper und sie wünschte sich, Grey wäre bei ihr und sie könnte sich an ihn klammern. Sie drückte ihr Gesicht in ihr Kissen, das bereits ganz feucht von den vielen Tränen war und schluchzte hinein. Sie lag da, weinte, als hätte sie alles verloren und so fühlte es sich für sie auch an.. Sie beruhigte sich nur langsam, und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Kate sich in einen unruhigen Schlaf weinte.

Just the half of the StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt