Just the half of the Story

Kap. 23: What's right, what's wrong?

Wortlos starrte Chris Kate an. er öffnete den Mund, und doch kam kein Ton aus ihm heraus. er schloss ihn wieder. Fuhr sich mit der Hand über sein Kinn. Er ging einen Schritt weg von Kate, blickte aus dem Fenster runter auf die Straße. Noch immer schwieg er, noch immer stand Kate da und rührte sich nicht. Kate wusste nicht, wie lange sie so verharrten. Eine Minute, vielleicht 2. Vielleicht auch fünf. Kate hatte jeglichen Gefühl für Raum und Zeit verloren. Wortlos starrten beide in die Nähe und dachten nach. 

"Welchen Brief?", fragte Grey nach einer gefühlten Ewigkeit. Langsam erwachte Kate aus ihrer Starre und hob den Kopf. Sie senkte den Kopf leicht zur Seite, als würden seine Worte erst jetzt bei ihr ankommen. Dann kramte sie den Zettel aus ihrer Hosentasche und reichte ihn Grey. Er las ihn, so kam es Kate vor, um die hundertmal.

"Was hat sie gelesen?", fragte er dann mit derselben Stimme.

Kate blickte aus dem Fenster, mit Tränen in den Augen. Sie war am Verzweifeln. Laut atmete sie ein und aus.

"Ich... ", erneut nahm sie tief Luft, "ich konnte mit niemanden über das alles reden und es hat... es hat mich kaputt gemacht, Chris. jede Sekunde habe ich damit verbracht, an dich zu denken. An dich und an das, was wir hatten. Ich habe alles aufgeschrieben. Ich weiß selber nicht genau warum. Ich wollte das alles irgendwie verarbeiten." Sie bis sich auf die Lippe und fuhr sich durch die zerwühlten haare. Mit Tränen in den Augen blickte sie ihn an.

"Ich habe gedacht, dass ich so endlich nichts mehr für dich empfinden würde. Ich habe es einfach aufgeschrieben und eingeschossen und gehofft, ich schließe meine Gefühle damit ein. Und das hat Marie gelesen. Die ganze Geschichte." Jetzt konnte sie ihre Tränen nicht mehr halten. Doch sie weinte lautlos. Leise tropften ihre Tränen ihre Wange herunter. Sie wartete auf eine Antwort von Grey, doch es kam nichts. er blieb still. Verzweifelt atmete Kate aus, starte ihn immer wieder an, doch er wandte seinen Blick ab. Gerade jetzt, wo sie seinen Halt brauchte, bot er ihn ihr nicht. Gerade jetzt. Verzweifelt rang Kate mit den Worten und doch wusste sie nicht, was sie sagen wollte.

"In dem letzten Satz steht, dass wir keine Chance haben. Dass ich dich immer noch liebe, aber dass es nie funktionieren würde. Es steht da, Tinte auf Papier. Und doch hat sie so reagiert. Ich... Verdammt noch mal, sogar ich habe damit abgeschlossen. es stand da. Das wir beschlossen haben, dass es vorbei ist. Das es richtig so ist. Und das ich dir und ihr alles Gute wünsche. Das alles steht da. Und doch... warum glaubt sie, dass wir uns immer noch lieben? Das du mich ihr vorziehen würdest?"

"Vielleicht weil es die Wahrheit ist...", antwortete er leise. Kate starrte ihn an. Sie griff nach ihrem Handy und rief Kai an.

"Kai?", sagte sie mit weinerlicher Stimme ins Telefon. Sie sah, wie Grey sich neben ihr anspannte und lief deshalb in die Küche.

"Kate, was ist los?"

"Marie. Sie weiß alles. Sie hat mir einen Brief geschrieben. Kai, ich glaube, sie tut sich was. Ich habe Angst um sie, Kai. Was soll ich denn machen?"

Schwer atmend wartete Kate auf Kais Antwort. Doch es kam nichts.

"Kai? Bitte sag was. wenn sie sich was antut.... Es wäre meine Schuld, Kai. Allein meine Schuld."

"Was weiß sie?"

Kate biss auf ihrer Lippe herum. Sollte sie es ihm Erzählen? Alles? Die ganze Geschichte?

"Kate, ich muss wissen, was sie weiß."

"Alles", erwiderte Kate, "sie weiß alles." Und dann fing Kate an, zu erzählen, ohne auch nur die kleinste Kleinigkeit auszulassen.

"Ließ mir ihren Brief vor", forderte Kai sie am Ende auf und Kate wusste nicht, wie sie es finden sollte, dass er ihr Geständnis unkommentiert ließ. Einerseits war sie froh darüber, aber dann wieder... sie hätte sich einfach jemanden gewünscht, der ihr sagte, es wäre nicht ihre schuld. Doch sie wusste, dass er es nicht sagen könnte, ohne sie anzulügen. Denn es war ihre Schuld. Allein ihre Schuld. Also nahm sie den Brief und las ihm ihr vor.