Kap. 16: guess not .

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"Geh weg. Bitte", schluchzte Kate und das Geräusch an der Tür verstummte. Kate dachte schon, er würde gehen, doch dann ging die Tür auf und sie blickte in besorgte, grau-blaue Augen und fing an,  heftiger zu weinen.

 Kate wandte den Blick zu Boden, weg von Grey. Mit dem Handballen wusch sie sich die Tränen weg, doch es schien so, als wäre ein Dam in ihren Augen gebrochen, den sie weinte wie ein Wasserfall. Minutenlang, so kam es Kate zumindest vor, passierte nicht. Sie hoffte, Grey würde weggehen, würde Nic holen oder Marie, doch den Gefallen tat er ihr nichts. Grey seufzte laut und schloss die Türe hinter sich. 

"Mensch, Kate", sagte er leise und ließ sich neben ihr nieder. Er streckte die Hand aus, um sie Kate auf die Schulter zu legen, doch Kate wandte sich ab.

"Geh weg", sagte Kate. Grey schüttelte stumm den Kopf, die Lippen zu einer schmalen Linie zusammengepresst. "Bitte", bettelte Kate. Wieder ein Kopfschütteln von Grey.

Da saßen sie, auf den nackten Fließen von Greys Badezimmer, redeten kein Wort. Kate spürte, das er sie anstarrte, doch sie blickte weg, fixierte die Badewanne. Wieder strich sie sich die Tränen aus dem Gesicht.

"Kate..." 

"Kannst du nicht einfach weggehen? Bitte...", flehte Kate.

"Soll ich dich hier etwa alleine lassen?"

"Nein, hol Nic."

"Nein."

"Warum?", jammerte Kate.

Konnte er ihr nicht einmal einen Gefallen tun, nicht einmal?

"Weil er dir eh nicht helfen kann."

"Aber du hilfst mir noch weniger. Bitte, geh einfach. Ich kann das nicht."

"Was?"

"Was; was?"

"Was kannst du nicht?"

"Gott, ist das nicht offensichtlich? So tun, als wäre nichts gewesen, gegen dich zu spielen, immer wieder lügen zu müssen. Ich kann das nicht mehr. Du machst mich kaputt." Kate hörte auf zu weinen, fühlte sich aber immer noch schlecht. Es war, als wären alle ihre Tränen aufgebraucht.

Grey lächelte emotionslos.

"Dann hör auf damit."

"Ich soll damit aufhören? Wie den bitte? Soll ich vielleicht rausgehen, zu Nic und Marie, sagen, dass ich dich liebe und du zu mir gehörst und was dann, huh?" Kate schlug sich mit der Hand vor den Mund. Die Wörter waren aus ihrem Mund gekommen, bevor sie nachgedacht hatte. Verdammt. Kate schloss die Augen, in denen sich wieder Tränen sammelten. 

Wieder lächelte Grey. Schon wieder hatte er gewonnen.

"Nun ja, das wäre ein Anfang."

"Ein Anfang von was?"

"Uns."

"Du weißt das es nie ein 'uns' geben kann."

"Wer sagt das?", Greys Stimme brach.

"Meine Mutter, das Gesetz... Es gibt niemand, der sagen würde, das wir eine Chance hätten."

"Was ist mit dir und mir? Zählen wir nicht?"

"Nein."

"Wieso?"

"Weil, ich meine, es ist doch egal, wie glücklich wir wären. Da wäre immer jemand, der es uns nicht gönnen würde. Willst du so wirklich leben? Immer mit jemanden in der Nähe, der gegen dich ist? Ganz abgesehen davon, dass du deinen Job verlieren kannst, wenn das ganze rauskommt. Ist dir das eigentlich klar?"

Just the half of the StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt