Kap. 5: Wunschtraum?

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Ich starre ununterbrochen seine tiefen, grauen Augen an und kann mich nicht von ihnen losreisen. Sie hüllen mich ein und ziehen mich in ihren Bann. Weiß er von seiner Wirkung auf mich? Es fühlt sich so richtig an, ihm in die Augen zu sehen. So richtig, und doch so falsch. Ich sitze wieder auf dem Stuhl in der Schule und er kniet vor mir. Er ist so nah bei mir, dass ich spüre, wie sich sein Burstkorb bei jedem Atemzug hebt. Er zieht seinen wundervollen Mund zu einem leichten Lächeln. Er weiß, dass ich ihn anstarre. Er weiß, dass seine Augen meine Gedanken ausschalten. Ich sehe in sie hinein und verliere mich...Stück für Stück, immer mehr. Und doch kann ich mich nicht abwenden. Es ist falsch, doch dass kümmert mich wenig. Mein Atem geht schneller und ich merke wie meine Hand anfängt zu zittern. Wie macht er das nur? Ich fühle mich so sehr zu ihm hingezogen, dass ich kaum still sitzen kann. Ich kaue auf meiner Unterlippe und merke, wie mein Atem immer mehr stockt, während seine Lippen meinen gefährlich nahe kommen. Es ist falsch. Wir dürfen das nicht. Meine Lippe zuckt und ch merke, wie ich kaum noch meine Atmung unter Kontrolle bringen kann. Gott, ich will sie gar nicht unter Kontrolle bringen. Ich will seine Lippen auf meinen. Jetzt. Auch wenn es falsch ist. Es ist mir egal. Ich will ihn küssen. Jetzt. Ich spüre seinen Atem an meinen Lippen, als er diesen immer näher kommt und kralle mich an meinen Stuhl, als würde ich jeden Moment herunterfallen. Langsam, ganz langsam kommen seine Lippen auf meine zu und ich spüre, wie sich meine Augen schließen, ohne dass ich es bewusst wollte. Dann ganz sanft, berührten meine Lippen endlich die seinen...

Erschrocken fuhr Kate nach oben, als ihr Wecker klingelte. Hatte sie das gerade wirklich geträumt? Geschockt ließ sie sich zurück in ihr Bett fallen und merkte erst jetzt, dass sie schweißgebadet war. Was war nur los mit ihr? Grey war ihr Lehrer. Und sie träumte davon ihn zu küssen? Gut, natürlich hatte sie schon davon geträumt, andere Jungs zu küssen, doch diese befanden sich in ihrem Alter und waren vor allem keine Lehrkraft.

Kate schüttelte den Kopf, wie als würde sie versuchen, ihre Gedanken so los zu werden, setzte sich auf und machte sich auf den Weg unter die Dusche. Geschockt stellte sie fest, dass ihr ganzer Körper von Gänsehaut überzogen war und sie heftig zitterte. Sie stellte sich unter eine ihr eigentlich viel zu heißen Dusche, in der Hoffnung, sie würde wieder zu Verstand kommen.

Kate duschte lange. Viel zu lange, was sie aber erst merkte, als ihre Mutter ihr von unten zuschrie, sie würde nun in die Arbeit gehen. "Na toll, jetzt komm ich zu spät", dachte sich Kate und sprang wie von Furien gehetzt aus der Dusche. Als sie dann vor einem Spiegel stand, bekam sie einen Schock, denn ihre ganze Haut war so rot, als hätte sie stundenlang daran geschrubbt. Da sie keine Zeit hatte, versuchte sie keinen weiteren Gedanken an Grey oder ihrem Aussehen zu verschenken und machte sich im Eiltempo fertig. Sie hatte keine Ahnung wie, doch sie schaffte es gerade noch rechtzeitig das Haus zu verlassen und in den Bus zu steigen.

Als sie in den Bus stieg, sah sie Marie schon von weiten auf dem gewohnten Platz der beiden sitzen. Noch bevor Kate sich setzten konnte, fing Marie auch schon an: "Man, Kate, warum hast du nicht zurückgeschrieben? Was is den los mit dir?"

"Ich hatte keine Zeit, okay? Können wir das vielleicht woanders bereden? Ich hab keine Lust, das der ganze Bus uns zuhört", fuhr Kate sie an, woraufhin Marie sie perplex anstarrte. Ja, sie hatte sich erneut einem Rat von Grey. angenommen und in die Tat umgesetzt. Sie hatte keine Ahnung warum sie das tat, doch Kate hatte das Gefühl, als würde Grey das richtige sagen.

"Okay, ich merk schon, du willst nicht reden. Versprich mir wenigstens, dass wir irgendwann darüber reden?"

Kate wollte schon etwas erwidern, doch als sie sich von Fenster zurück zu Marie drehte, betrachteten sie plötzlich ihre großen, braunen, traurigen Augen. Ihr Blick versetzten Kate eine Stich. Mein Gott, was hatte sie nur getan? Marie war ihre Freundin. Kate schluckte.

Just the half of the StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt