Der Rest der Woche verlief relativ ereignislos, nun ja, bis auf die Tatsache das Kate und ihr Team eine Vielzahl ihrer Wettkämpfe gewann, sodass sie am Ende der Woche einen guten 2. Platz belegten. Kate war das jedoch mehr oder weniger unwichtig. Natürlich, eine solche Auszeichnung würde sich gut in ihrem Zeugnis machen und ihr auch sicherlich helfen, wenn sie sich bei einem College bewarb, doch letztendlich war ihr das im Moment egal. Wie so vieles. Alles was sie sah, war ein glücklicher Chris, der durch die Gegend spazierte, als hätte er gerade im Lotto gewonnen. Alles was sie hörte, waren Greys Gespräche mit Marie, all die "Ich liebe dich" 's und all die "Ich vermisse dich" 's. Alles was sie spürte, war die Leere, die Grey in ihr hinterlassen hatte. Alles, wonach sie sich sehnte, war Grey, doch er war unerreichbar. Es war vorbei, endgültig. Und es war gut so. Das versuchte Kate sich zumindest einzureden, mit mal mehr und mal weniger Erfolg. Sie versuchte, sie auf die Freundschaft mit Kai zu konzentrieren, verbrachte die meiste Zeit mit ihm und lenkte sich so von Grey ab. Sie versuchte sogar, sich auf den ihr so unwichtigen Wettbewerb zu konzentrieren, was ihr überraschenderweise gelang. Doch trotzdem kam sie immer wieder in Kontakt zu Grey und jedes verdammte Mal, schien ihre so mühselig aufgebaute Mauer fast zu zerbrechen. Jedes Mal, wenn das geschah, zwang sich Kate, an etwas anderes zu denken, zwang sich, all die Gründe aufzuzählen, warum es falsch war. Und es half. Danach stand die Mauer wieder und sie begegnete Grey genauso gefühlskalt wie er ihr.
"Kate, kommst du? Wir gehen den zweiten Platz feiern", holte KAi sie aus ihren Gedanken.
Mit stummem Nicken folgte sie ihm und den anderen des Teams. Sie würden irgendwo gemeinsam eine Pizza essen gehen, dann würden sie zurück in das Haus von Greys Eltern fahren, packen und zurück nach Hause fahren. Kate würde erneut gemeinsam mit Grey nach Hause fahren und wusste jetzt schon nicht, wie sie diese Stunden überleben sollte.
"Was kann euch bringen?", fragte gerade der Kellner des Restaurants, in dem sie gelandet waren. Kate blickte von ihrer Karte auf und blickte in die Gesichtszüge eines attraktiven jungen Mannes, der ihren Blick mit einem Lächeln erwiderte. Auch Kate lächelte und schob sich verlegen eine Haarsträhne hinter ihr Ohr, als sie den Blick von Grey wahrnahm. Eigentlich würde sie jetzt absichtlich mit dem Kellner flirten, doch Kate war die Lust zu Spielen vergangen. Vielleicht war es wirklich so gewesen, wie Grey es gesagt hatte. Vielleicht hatte sie wirklich die ganze Zeit nur gespielt und dabei außer Acht gelassen, wenn sie damit verletzte. Langsam wurde ihr bewusst, dass sie wirklich viele mit ihrem Verhalten verletzt hatte, ob nun bewusst oder eben nicht. Sie hatte mit allen gespielt, ohne dass sie es noch bewusst wahrnahm. Und jetzt bereute sie es zu tiefst.
"Die 73, bitte"; sage Kate leise, ohne den Blick von der Karte abzuwenden. Sie hatte endgültig beschlossen, damit aufzuhören. Das Spiel war vorbei, so wie ihre Beziehung mit Grey vorbei war. Wer gewonnen hatte? Zu gerne würde sie sagen, dass es unentschieden ausgegangen war, doch dass stimmte nicht. Tief in ihr, wusste sie, dass Grey gewonnen hatte. Denn er war über sie hinweg, während sie sich bemühte so zu tun, als wäre sie es auch. Grey war wieder glücklich, Kate jedoch nicht. Sie war weit entfernt davon. Den alles, was sie momentan war, war eine Hülle die sich mit Leere gefüllt hatte, der Leere, die Grey hinterlassen hatte. Kate war innerhalb der wenigen Tage bewusst geworden, das, wenn sie ihre Gefühle wegschloss, es nicht hieß, dass sie weg waren, oder das sie über Grey hinweg war. Es hieß lediglich, dass sie vor ihnen wegrannte, dass sie versuchte, so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Die Mitglieder ihres Teams waren tief in ein Gespräch versunken, doch Kate wusste nicht mal, über was sie sich unterhielten und beteiligte sich deshalb nicht daran. Stumm blickte sie auf die Karte vor ihr und dachte nach. Das Taten sie momentan zu oft. Nachdenken. Doch da waren eben zu viele scheiß Gedanken. Zu viele was wäre wenn's, zu viele oder doch's, zu viele warum's und zu viele wieso's. Es war von allem einfach zu viel da, und Kate wusste mittlerweile nicht mal mehr, wo ihr der Kopf stand. Frustriert seufzte sie und zog damit Greys Blick auf sich. Kurz blickte sie ihn seine Augen, um sich in Sekundenschnelle wegzudrehen und erneut auf die Karte zu starren.
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Just the half of the Story
Storie d'amoreKate umklammerte ihren Körper und ließ ihre Tränen freien Lauf. Das heiße Wasser aus der Dusche prasselte auf ihren Körper und sie merkte jetzt schon, dass sie es mit dem Training übertrieben hatten. Ihre ganzen Glieder schmerzten und sie hatte das...