Kap. 13: Don't wanna think about it

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Kate zog ihre Jacke enger. Es war kälter geworden, und doch wusste Kate, dass es nicht die äußeren Temperaturen waren, die sie zum Zittern brachten. Die Kälte kam von innen. Immer wieder hörte Kate Greys Worte in ihrem Kopf. Immer wieder sah sie ihn vor der Tür stehen, von ihr weg gewandt, mit gesenktem Kopf. Jedes Wort von ihm war wie ein Schlag in die Magengrube. Er hatte ihr gezeigt, wie dumm sie gewesen war unf dabei noch nicht mal mit der Wimper gezuckt. Er hatte ihr gezeigt, was sie vermisst hatte und hatte dabei nicht mal den Hauch eines schlechtes Gewissens gezeigt. Doch das schlimmste war, dass er ihr verziehen hatte. Und das er sie immer noch liebte. Und immer noch für sie da war. Doch warum ging er dann mit Marie? Wie konnte er ihr sagen dass er sie liebte, und nebenbei mit Marie rummachen? Ganz abgesehen hatte er sie zutiefst beleidigt. Jedes seiner Worte war feindlich. Kate blickte sich um und ihr Blick blieb auf ein Paar hängen, dass nicht weit von ihr Arm in Arm im Park spazierte. Wieder war da dieses Stechen in Kates Brust, das Brennen in ihren Augen. Verzweifelt lächelte sie. Egal, was Grey auch zu ihr gesagt hatte, es gab nichts, dass sie sich mehr wünschte, als einmal, nur ein einziges Mal, mit ihm so im Park spazieren zu gehen. Nicht mit Nic. Mit Grey. Mit keinem anderen. Sie fuhr sich über die schmerzenden Handgelenke. Es würde sie nicht wundern, wenn er blaue Flecken hinterlassen hatte. Wie würde sie sie erklären? Sie schüttelte leicht den Kopf, als sie realisierte, dass sie stehen geblieben war. In ihrem Kopf herrschte das reinste Chaos, und in ihrem Herzen sah es nicht anders aus. Ihr ganzer Körper sehnte sich nach Grey, doch ihr Verstand hielt sie von ihm fern. Sie blickte auf die Uhr und merkte, dass sie schon viel zu spät war, und eigentlich schon längst zu Hause seien sollte. Noch eine Sache, die sie nicht zu erklären wusste. Kate zog sich die Kopfhörer aus der Tasche und schaltete laut Musik an. Sie wollte nicht drüber nachdenken, nie wieder. Auch wenn das nicht funktionieren würde, versuchte sie wenigstens einen Moment so zu tun, als ob.

"Bin zu Hause", seufzte Kate, kaum dass sie dir Tür hinter sich geschlossen hatte. Sie zog ihre Jacke aus und zog ihre Kopfhörer aus ihrem Ohr. Und schon war sie wieder da, die Realität. Kate seufzte erneut. Egal, wie sehr sie versuchen würde, vor der Wahrheit zu fliehen, desto brutaler würde sie sie immer wieder einholen. Immer. "Kate, kommst du bitte ins Wohnzimmer?", schrie ihre Mutter ihr gut gelaunt zu. Mit hochgezogener Augenbraue folgte sie dem Wunsch ihrer Mutter und setzte sich in Bewegung. Sobald sie ihm Wohnzimmer abkam, entdeckte sie... einen Mann. Irgendwoher kannte sie ihn, doch Kate konnte sich nicht daran erinnern, woher. "Hei", sagte Kate irritiert. 

"Hallo Kate, dass ist Matt, mein Freund, er war schon einmal da, aber da.... warst du nicht in der Verfassung mit ihm zu reden."  

Natürlich, der Typ, der da war, als Kate von Grey nachhause kam. Kate wollte gar nicht wissen, was er nach ihrem Auftritt von ihr dachte.  

"Matt, dass ist Kate, meine Tochter", stellte Kates Mutter weiter vor. Kate war währenddessen wieder erstarrt. Das zweite Mal an einem Tag. Fantastisch. Kate starrte Matt mit großen Augen an. Er war höchstens 40, also mindestens 5 Jahre jünger wie ihre Mutter. Er war wirklich muskulös, allerdings in einer Dimension, die Kate nicht mehr schön fand. Matt räusperte sich und Kate zwang sich, ihren Blick abzuwenden. "Hey, Kate, ich bin Matthias Jansen, aber nenn mich ruhig Matt. Ich und Sandra, ehm deine Mutter, gehen schon eine Weile miteinander aus." Kate nickte abwesend, sie blieb still, bis ihre Mutter sie an der Seite anstupste, erst dann fiel ihr ein, dass sie auch etwas sagen könnte. 

"Ehm ja, hei Matt, ich bin Kate. Tut mir leid wegen letzten Mal. Also, eigentlich bin ich nicht so drauf." Kaum hatte Kate diese Worte ausgesprochen, wollte sie sie schon zurücknehmen, doch zu ihrer Entschuldigung lächelte Matt "Ach was, du musst dich auf keinen Fall dafür entschuldigen. Ich hab selber eine Tochter, die ein bisschen älter wie du ist. Ich hab sie alleine groß gezogen und weiß, dass solche Situationen nicht unbedingt an der Tagesordnung stehen." Jetzt lächelte auch Kate. Sie mochte ihn. Wirklich. Sie nickte ihrer Mutter zu und diese grinste glücklich. Dann klingelte es an der Tür. Kate machte auf, und wurde kurz darauf in eine stürmisch Umarmung gezogen. Kate lachte. 

Just the half of the StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt