Kap. 14: oh hell..

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"Kate, freu mich dich zu sehen", schrie Nic, kaum dass Kate das Café betreten hatte und umarmte sie stürmisch.

"Nic...", flüsterte Kate und schluckte. Wie würde sie ihm nur die Wahrheit sagen können?

"Okaii hör zu, ich hab in...", er starrte auf die Uhr, "circa 5 min Schluss. Dann reden wir. Ich hab dich s..."

"Ich hab meinen Ex geküsst."

So hatte Kate ihr Geständnis nicht geplant. Eigentlich wollte sie ihm schonend darauf vorbereiten und es ihm nicht ins Gesicht schreien. Vor allem nicht in der Öffentlichkeit. Und nicht so laut. Einige der Gäste drehten sich zu ihnen um und Nic starrte Kate mit offenem Mund an. Er schüttelte den Kopf und Kate wusste nicht, ob er dies tat, weil er nicht glauben konnte, was er gerade gehört hatte oder ob er ihr nicht folgen konnte.

"Natürlich hast du deinen Ex geküsst, sonst..."

"Nein, hör zu ich habe ihn diese Woche geküsst. Ich... ich... weiß nicht. Es tut mir leid. Ich...", sagte Kate, als würde sie erst jetzt bemerken, was sie da eigentlich von sich gegeben hatte. Wieder starrte Nic sie an. Von hinten hörte sie, wie einer der Gäste sich beschwerte, doch Nic stand wie zu einer Eissäule erstarrt vor ihr.

"Fünf Minuten", sagte er kalt und wandte sich ab.

Fünf Minuten. Immer wieder hörte Kate Nics Worte in ihrem Kopf, als hätte er damit dass Ende der Welt hervor gesagt. Aber wer weiß, vielleicht war es das auch? Vielleicht was Liebe das Ende der Welt? Kate atmete hörbar aus und nahm auf einen Sessel nahe des Ausgangs platzt. 5 Minuten waren nicht viel Zeit, hatte Kate zumindest immer geglaubt. Doch wenn man auf etwas wartete, konnten einem 5 Minuten wie Jahre vorkommen. Nervös spielte Kate mit den Armbändern um ihre Handgelenke. Was würde sie nach den 5 Minuten erwarten? würde Nic sich von ihr trennen? Wegen einem Kuss? Würde sie es an seiner Stelle tun? ja, vermutlich schon. Kate wusste nicht, warum ihr der Gedanke auf eine kurz bevorstehende Trennung nicht traurig stimmte, der Gedanke daran, die Beziehung weiterzuführen allerdings schon.

"Gehen wir", ertönte Nics Stimme neben ihr und Kate blickte zu ihm auf. Sein Gesicht, seine Köperhaltung, alles wirkte extremst angespannt. Er war sauer, so viel war klar. Doch wie sehr? Kate erhob sich und griff aus Gewohnheit nach Nics Hand. Doch dieser wandte sich ab. Schweigend lief Kate hinter ihm her, bis sie an seinem Auto angekommen waren. anders als sonst, öffnete er ihr nicht die Tür, sondern stieg einfach ein. Nervöser als zuvor nahm Kate auf dem Beifahrer sitzt Platz. Nic hatte sich eine Sonnenbrille aufgestetzt und hielt das Lenkrad so fest umklammert, dass sich seine Knochen weiß abzeichneten.

Während der ganzen Autofahrt blieben beide still und jede Minute kam Kate länger vor. Nervös blickte sie auf ihre Hände und merkte erst, dass sie stehen geblieben waren, als die Tür sich neben ihr öffnete. Kate sieg aus und blickte auf ein hohes, altes Gebäude. Wortlos ging Nic auf das Gebäude zu und vergewisserte sich hierbei nicht einmal, ob Kate ihm auch wirklich folgte. Kate spielte schon mit dem Gedanken, abzuhauen, doch wusste sie nicht, wie sie von hier nach Hause kommen sollte, also folgte sie Nic. Siee war noch ihm bei ihm zu Hause gewesen, na ja, bis auf jetzt. Lautlos erklommen sie die Treppen und Nic öffnete die Tür zu seiner Wohnung, die nicht im Geringsten mit Greys Apartment mithalten konnte. Kate wurmte es, dass sie Nic erneut mit Grey verglich, wusste aber nichts, was sie dagegen zu tun vermochte. Sie sah sich um. Nics Wohnung war klein, aber schön. Sie war modern eingerichtet und gehörte definitiv zu einem der Orte, an denen man sich einfach sofort zu Hause fühlte. Nun ja, zumindest würde Kate sich hier wie zu Hause fühlen, wenn sie nicht einen schlecht gelaunten Nic neben sich stehen haben würde. Einen wegen ihr schlecht gelaunten Nic, wohl gemerkt. Das schlechte Gewissen in Kate wuchs, als sie sah, wie einige Rosenblätter verstreut auf dem Boden des geräumigen Wohnzimmers lagen. Nic wies ihr, immer noch wortlos, sich auf die schwarze Ledercouch zu setzen. Er selbst fuhr sich mit seiner Hand durch die blonden Haare. Kate konnte sich selbst nicht daran hindern, bei dieser Bewegung an Grey zu denken, sie war einfach zu typisch für ihn. Nic wanderte im Wohnzimmer auf und ab. Kate beobachtete ihn eine Weile, bis sie sein umhergelaufen immer nervöser machte.

Just the half of the StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt