Kapitel 1

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Ich bin Joyce, fast 16 Jahre alt und wohne in Hamburg.
Eigentlich war mein Leben immer total scheiße. Seit meinem zwölften Lebensjahr, habe ich eine beste Internetfreundin, Sophia, die ich noch nie persönlich kennenlernen durfte. Damals hatte ich sie über Instagram kennengelernt, was das beste war, was mir je passieren konnte. Alle hielten mich immer für total verrückt, weil ich nur von ihr redete, davon, was sie alles für mich getan hatte und davon, dass sie wie eine Schwester für mich war. Dadurch hatte ich keine Freunde, war ein Außenseiter. Und wäre das nicht schon schlimm genug gewesen, beschlossen meine Eltern auch noch, sich voneinander zu trennen. Ich konnte mir auch gar nicht erklären, warum sie diese Entscheidung getroffen hatten. Ich hatte eigentlich immer das Gefühl, dass meine Eltern sich in letzter Zeit super verstanden haben. Im Moment ging in meinem Leben einfach alles schief. Mir kam es so vor, als ob die ganze Welt gegen mich war.


Aber ich hatte die Chance ein komplett neues Leben zu leben, denn mein Vater wollte nach der Trennung in das weit entfernte Stuttgart ziehen. Vielleicht konnte ich endlich herausfinden, was Freundschaft bedeutete. Leider konnte ich das vorher noch nie. Ich wurde zu oft verarscht und ausgenutzt. Noch nicht einmal im Kindergarten hatte ich richtige Freunde. Die zwei, die ich hatte, haben nach dem Kindergarten eine andere Grundschule besucht als ich und so haben wir irgendwann den Kontakt zueinander verloren.

Aber sollte ich wirklich das Leben in Hamburg aufgeben? Sollte ich einfach alles zurücklassen? Meinen Schwarm Nick? Ich weiß noch nicht einmal, ob Nick überhaupt wusste, dass ich existiere. Aber ich fande ihn schon seit der Grundschule süß und echt heiß. Konnte ich das einfach so aufgeben? Auch Sophia wusste keinen Rat, als ich mich nach ihrer Meinung erkundigte.


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Am nächsten Morgen rief Mum mich zum Frühstück. Das Essen war irgendwie komisch, da es kaum geredet wurde. Diese unangenehme Stille war kaum auszuhalten.


Als das Frühstück nach einigen Minuten vorbei war, konnte ich mich endlich wieder in mein Zimmer begeben, in dem ich auch den ganzen Tag bleiben würde. Wo sollte ich auch sonst hin? Ich konnte ja nicht allein ins Freibad gehen, wo meine halbe Klasse versammelt war und mich wieder mobben würde.

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Abends brachte mir meine Mum das Essen auf mein Zimmer, damit sie unter 4 Augen mit mir reden konnte. ,,Willst du nicht mit nach Stuttgart ziehen, Schatz?", stellte sie eine Frage, die mich wirklich überraschte.
,,Aber ich kann dich doch nicht alleine
hier lassen, Mum", erwiderte ich, was sie zu einem leichten Grinsen animierte.
,,Das ist doch kein Problem für mich. Hauptsache du fühlst dich wohl."
Ich dachte kurz über ihre Worte nach, bis ich sie schließlich in meine Arme nahm und erwiderte: ,,Danke Mum."
Nach diesem kurzem Gespräch war ich sicher, dass ich mit Dad gehen würde.

Ich ging früh ins Bett und schlief schon nach 5 Minuten ein.

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Mein Sonntag war genau so langweilig, wie Samstag. Überhaupt verlief die Woche sehr langweilig. Aber ich war das alles ja gewöhnt. Ich hatte eben niemanden, der sich mit mir treffen wollte. Und dies machte mir nun endgültig klar, dass ich unbedingt nach Stuttgart musste.

Donnerstag packte ich meinen Koffer für Stuttgart.

Bald würde mein neues Leben beginnen.

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