Kapitel 8

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,,Klar",antwortete ich knapp und war sehr überrascht über seine Frage. Viele würden diese Frage als normal bezeichnen, aber für mich war es ganz bestimmt nicht normal. So etwas hatte mich noch nie jemand gefragt. Aber eine andere Sache überraschte mich noch viel mehr, nämlich dass ich bei Jonas viel offener war, als bei den meisten anderen. Er war anders als die meisten Menschen, die ich kannte. Er brachte mich dazu, ich selbst zu sein. Obwohl ich ihn erst seit heute kannte, musste ich mich nicht verstellen und konnte ganz locker mit ihm reden. Unglaublich, wie sich mein Leben an nur einem Tag verändern konnte. Weil ich so offen mit ihm umgehen konnte, kam die nächste Frage einfach, ohne nachzudenken, aus mir heraus: ,,Willst du vielleicht noch etwas bleiben?"

Von einer Sekunde zur Anderen zierte ein Lächeln sein Gesicht und sofort erwiderte er: ,,Klar, gern."

Wir redeten noch den ganzen Abend über Gott und die Welt. Er erzählte mir alles über die Lehrer, über die Mitschüler und darüber, was für Themen wir gerade in den verschiedenen Fächern machten. Zu meinem Glück hatten wir das Thema in Bio an unserer alten Schule schon durch und so hatte ich einen Vorteil. Jonas war ein echt netter Typ und ich konnte mir gut vorstellen, eine Freundschaft mit ihm zu führen. Er teilte mir auch mit, dass noch 3 weitere Schüler aus unserer Klasse in dieser Straße wohnten.
Eine hieß Lucie, hatte rote Haare und war Klassensprecherin.
Luke, braune Haare, war der Coole in unserer Klasse und der beste Freund von Jonas.
Melina hatte eine sehr große Klappe, war eine der beliebtesten Schülerinnen und trat auch bei der Wahl zum Schülersprecher an.
Außerdem war Melina seit fast einem Jahr mit Luke zusammen.

Jonas erwähnte auch, dass er, Luke, Melina, Lucie und noch ein paar andere zu der Gang der Klasse gehörten.
In besagter Gang waren alle beliebten Schüler der Klasse.
Ich würde wahrscheinlich nie zu ihnen gehören. Ich konnte nur hoffen, dass Jonas in der Schule trotzdem etwas mit mir zu tun haben wollte und sich vor seinen Freunden nicht verstellte.

Ich gab ihm noch meine Handynummer und er schrieb mir sofort eine Nachricht, damit ich auch seine hatte, aber irgendwann musste er gehen, da er noch Hausaufgaben machen und seine Tasche packen musste.

Bevor er verschwand, hatte er noch eine Frage an mich: ,,Kommst du morgen nach der Schule mit zu mir?"
,,Klar kann ich machen", es war immer noch ungewohnt, dass mich jemand so etwas fragte, aber ich gewöhnte mich langsam daran.
Jonas freute sich über meine Zusage und gab mir zur Verabschiedung noch eine feste Umarmung. ,,Gut dann bis morgen." Ich begleitete ihn noch bis zur Tür und rief ihm ein ,,Bye" hinterher.

Ich wusste nicht, dass das Gefühl, einen Kumpel zu haben, so schön war.

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