Kapitel 5

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Die Schulbücher abzuholen dauerte nicht sehr lange.
Anschließend zeigte mir Dad meinen Schulweg, der wirklich nicht lang war. Zum Glück.
Dad teilte mir mit, dass er noch schnell einkaufen gehen wollte und ich schonmal nach Hause gehen sollte. Ich machte mich auf den Weg und war überrascht, dass ich problemlos angekommen war und mich nicht verlaufen hatte.

Als ich allerdings vor der Haustür stand, bemerkte ich, dass ich gar keinen Schlüssel habe.
Scheiße.
Ich versuchte, Dad anzurufen aber er ging nicht an sein Handy.
Zu meinem Pech fing es auch plötzlich an, zu regnen. Zunächst nur ganz leicht aber schon nach kurzer Zeit waren meine Klamotten komplett nass.
Ich wusste aber auch nicht, wo Dad gerade war. Er hatte mir nicht gezeigt, in welchem Laden er einkaufen gehen würde.
Also tippte ich in mein Handy ,,Stuttgart einkaufen" ein. Scheiße. Da gibt es ja ganz schön viele Läden bei uns in der Nähe.

Was sollte ich denn jetzt machen?
Mein erster Tag hier hätte nicht schlimmer laufen können.

Ich saß auf einem Stein und wartete auf meinen Vater, als plötzlich ein Junge in etwa meinem Alter auf mich zugelaufen kam.
,,Hey, du. Du solltest vielleicht rein gehen, wenn du dich nicht erkälten willst",rief der Junge und ein leichtes Grinsen zierte seine Lippen.
Ich:,,Denkst du nicht, dass ich das tun würde, wenn ich könnte?", fragte ich in einem nicht gerade netten Ton.
,,Bist wohl nicht so gut gelaunt, was?", stellte dieser Typ fest, sein Grinsen immer noch nicht verschwunden.
Ich:,,Kannst du bitte einfach verschwinden und mich in Ruhe lassen?", mein Ton wurde immer unfreundlicher, doch dieser komische Typ machte keine Anstalten, wegzugehen.
Ich war genervt von diesem Typ.
,,Ich bin übrigens Jonas. Wie heißt du?" Dass er immer noch so ruhig und gelassen mit mir redete, brachte mich dazu, immer genervter von diesem Jonas zu sein.
,,Was geht dich das an?"
,,Da ist wohl jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden", stellte Jonas fest und setzte sich neben mich auf den Stein.
,,Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen? Nerv Jemand anderen." Die ganze Zeit schaute ich auf den kleinen Weg, der zu unserem Haus führte, in der Hoffnung, dass Dad gleich kommt.
,,Ich will dir nur etwas Gesellschaft leisten, wenn du hier schon alleine im Regen sitzt", antwortete er lässig und ich atmete einmal tief durch.
,,Mein Dad kommt sicher gleich und macht mir die Tür auf, also kannst du guten Gewissens nach Hause gehen", ich bemühte mich, etwas netter zu klingen aber man konnte den Sarkasmus in meiner Stimme deutlich hören. Er wollte gerade etwas erwidern, doch da kam mein Vater auch schon mit 2 großen Einkaufstaschen um die Ecke gelaufen. Als er mich sah, kam er sofort auf uns zu und fragte, ob mit mir alles in Ordnung wäre und entschuldigte sich dafür, dass ich so lange hier sitzen musste. Ich versicherte ihm, dass alles okay bei mir war und erhob mich schließlich von dem großen Stein, auf dem ich gesessen hatte.

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