Kapitel 3

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Um 8 Uhr morgens stand mein Vater im Zimmer und weckte mich. Ich hatte etwa eine Stunde Zeit, um mich fertig zu machen und zu frühstücken. Beim Essen unterhielt ich mich kurz mit meinem Dad, bevor er sich auf den Weg machte, unsere Koffer in das Auto zu transportieren. Meine Mum musste an diesem Tag schon früh zur Arbeit, sodass ich mich schon gestern von ihr verabschieden musste. Der Abschied fiel uns beiden sehr schwer und es sind viele Tränen geflossen, aber mein Entschluss stand nach wie vor fest. Ich würde nach Stuttgart gehen und dort vielleicht endlich glücklich werden.
Es war noch viel Zeit, die ich mit TV und chatten verbrachte.

Ich wusste nicht, ob ich Nick anschreiben sollte, aber Sophia riet mir, es einfach zu tun, wenn er mir schon seine Nummer gibt. Viel falsch machen konnte ich schließlich nicht. Aber ich wusste nicht, was ich ihm schreiben sollte.

Sophia: Schreib ihm doch einfach ,hey'. Das kann doch nicht so schwer sein!
Ich: Hey ist zu langweilig und außerdem weiß er dann gar nicht wer ich bin.
Sophia: Mach doch nicht immer alles so kompliziert ;)
Auf einmal musste ich anfangen zu lachen. Bei Sophia war alles immer so leicht. Ich war viel zu schüchtern und überlegte immer 10 mal, bevor ich etwas abschickte. Das hasste ich an mir. Ich bin zu unsicher. Aber das war auch verständlich, denn schließlich war ich tagtäglich von Menschen umgeben, die mir zu verstehen gegeben haben, dass ich scheiße war und keiner mich mochte.

Sophia war da ganz anders. Sie war genau das Gegenteil von mir. Sie redete jeden auf der Straße an und überlegte kein bisschen, ob sie eine Nachricht abschicken sollte oder nicht. Außerdem hatte sie mir mehrere Male erzählt, dass sie viele, gute Freunde in der Schule hatte.
Ich wäre auch gern so selbstbewusst, aber ich konnte es letztendlich auch nicht ändern.

Plötzlich riss Dad mich aus meinen Gedanken.
Dad: ,,Wir müssen jetzt los. Hast du alles?"
,,Jaa Mum hat sich schon beschwert, dass ich viel zu viel mitnehme", antwortete ich grinsend.

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Die Fahrt dauerte sehr lange.
Dad und ich haben kaum miteinander geredet, da ich viel zu sehr in Gedanken versunken war. Während dessen hörte ich Musik und schaute aus dem Fenster.

Als wir plötzlich vor einem riesigen Haus hielten, fragte ich mich, ob das unser neues Zuhause war. Meine Vermutung bestätigte sich, als Dad einen Schlüssel aus seiner Hosentasche zog und auf die Villa zuging.

Ich betrat das Haus und das erste was ich erblickte, war eine riesige Treppe, die in das zweite Stockwerk führte. Dad sagte, als ob er meine Gedanken lesen könnte, dass die obere Etage ganz allein mir gehörte. Ich rannte natürlich sofort nach oben, da ich so aufgeregt war und stellte schon nach wenigen Sekunden fest, dass alles hier sehr groß und einladend wirkte.

Ich konnte gar nicht glauben, dass alles hier oben mir gehörte.

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