Chapter 5

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Ich wachte erst nach Mittag auf und mein Schädel brummte. Als ich gestern nach Hause kam, wartete meine Mutter schon voller Sorgen auf mich und ich konnte mir gleich was anhören. Draußen sah es ganz schön aus und überlegte mir schon was ich heute noch machen könnte. Als ich in die Küche ging, waren meine Eltern gerade mit dem Mittagessen fertig. „Auch schon wach?". Sie waren noch immer böse auf mich, was ich nicht so ganz verstand. Gott sei Dank mussten sie gleich los und wollten erst am Abend wieder kommen. Ich machte mir Rühreier zum Frühstück und rief Steffi an. Sie wollte gleich zu mir kommen. Ich hatte ihr noch einiges zu erzählen.

Zehn Minuten nach unserem Telefonat war sie auch schon da. Wir setzten uns ins Wohnzimmer und redeten. „Und wie war es gestern? Erzähl schon!". Ich erzählte ihr von der Party und von Julian. „Wow und er hatte echt ne Freundin?", „Ja das war das Beste. Danach war ich noch im Takefive, aber das war auch nicht besonders.", „Kann ich mir nicht vorstellen. Im Takefive ist es doch sicher voll geil.", „Ne nicht wirklich. Aber sag mal gibt's was Neues bei dir und Simon?", „Frag nicht. Seit dem Europark Tag hab ich fast nichts mehr von ihm gehört.", „Ach, das wird schon wieder.". Als ich uns gerade was zu Trinken holen wollte, klingelte mein Handy. „Wer ist es?", „Weiß nicht. Nur ne Nummer.". Ich ging ran und es meldete sich eine Männerstimme. „Spreche ich da mit Kim Schiebler?", „Ja wer ist da?", „Hier ist Mike vom Stadion, hast du Lust heute zu arbeiten? Uns sind ein paar Leute abgesprungen.", „Oh, ja klar.". Er sagte mir noch wann und wo der Treffpunkt ist und dann war das Gespräch auch schon beendet. „Waren das die vom Stadion?". Steffi sah mich mit großen Augen an. „Ja, so cool. Arbeitet Tobi heute auch?", „Frag ihn mal.". Ich rief Tobi an und er musste heute auch hin. Ich war froh, dass er mich fahren konnte und ich nicht ganz alleine war.

Steffi sah mich lachend an. „Das ist perfekt. Heute Abend hab ich das Haus für mich alleine. Ich muss Simon anrufen.", „Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist, wenn die Robert oder Tobi...", „Ach da wird schon nichts passieren.". Sie tippte gleich seine Nummer ein und verabredete sich mit ihm. „Das wird der beste Abend.", „Mach nichts was ich nicht auch tun würden.", „Keine Angst.".

Sie machte sich auch gleich wieder auf den Weg um noch Besorgungen für den Abend zu machen. Ich ging mich erst einmal duschen. Wie der Job wohl so ist? Ich wollte nicht aufgeregt sein, aber ich war es. Ich war bis jetzt ein einziges Mal im Stadion gewesen und da war ich schon verwirrt. Was sollte ich überhaupt anziehen? Ich entschied mich für einen warmen Pullover und eine Jeans. Ich glättete mir noch schnell meine Haare und machte mir ein dezentes Make-Up. Das Spiel begann um 18 Uhr aber ich musste schon zwei Stunden vorher drüben sein. Mittlerweile war es schon fast halb vier. Ich packte meine Tasche und ging zu Tobi rüber.

Er öffnete die Tür und Benito sprang raus. Er wedelte fröhlich mit dem Schwanz und sprang die ganze Zeit herum. „Können wir los?", „Ich bin bereit.". Ich stieg auf den Beifahrersitz und die Fahrt konnte losgehen. „Und schon aufgeregt?", „Ja, bisschen.", „Vielleicht sieht du ja auch wen von den Spielern.". Ich hatte noch gar nicht darüber nachgedacht. Ich kannte eigentlich keinen einzigen der Spieler. Ja, ich wusste nicht einmal wie sie aussahen. Ich kam mir richtig dumm vor. Ich hätte mich vorher ein wenig informieren sollen.

Nach fünfzehn Minuten Fahrt waren wir da. Wir stiegen aus und Tobi zeigte mir wo wir uns treffen müssen. Bei Treffpunkt standen schon einige andere und warteten auch auf diesen Mike. Tobi kannte schon einige und redete mit zwei Typen. Ich hingegen kam mir ein wenig verloren vor. „Bist du heute zum ersten Mal hier?". Ich sah zu meiner Rechten, wo ein Mädchen in meinem Alter stand. Sie hatte lange braune Haare und sah ganz nett aus. „Ja, ich bin Kim.", „Lea.", „Machst du das schon länger?", „Ja, ich war schon bei ein paar Spielen dabei. Keine Angst, es ist echt cool.", „Echt? Ok wenn du es sagst.", „Und die jungen Spieler sind so süß. Aber du wirst schon sehen.". Ich hatte zwar keine Ahnung wen sie meinte, aber ich war froh, dass ich jemanden zum Reden hatte. Lange konnten wir aber gar nicht Plaudern, denn gleich kam auch ein gut gebauter mittzwanziger der mit Sicherheit dieser Mike war. „Hey Leute, also ich ruf euch alle auf und vergebe auch dann die Aufgaben.". Er rief nach und nach immer mehr Leute auf und bildete Gruppen. Die einen waren am Kiosk zuständig, die anderen am Eingang und so ging das weiter. Tobi wurde auch schon aufgerufen und war heute als Brezelverkäufer unterwegs. Nach einer Zeit hatte jeder eine Aufgabe und ich stand nur noch mehr da. Mike kam auf mich zu und sah mich komisch an. „Und du bist?", „Kim, ich hab heute mit dir telefoniert.", „Oh, Mist. Es hatten doch noch welche Zeit und jetzt hättest du gar nicht kommen brauchen.", „Oh, ok dann kann ich auch wieder gehen.". Er sah mich nachdenklich an. „Ne wart mal. Wenn du schon da bist dann kannst du sicher auch was machen. Lass mich nur kurz nachdenken.". Er schaute seine Mappe durch auf der Suche nach einer Aufgabe für mich. „Weißt du was? Du wirst dich einfach um die Kabinen kümmern. Das bedeutet dafür sorgen, dass Handtücher da sind, sie was zu Trinken haben uns so. Du verstehst schon.", „Klar.", „Gut. Ich zeig dir den Weg.". Er führte mich erst zu der Garderobe, wo wir alle Redbull-Westen bekamen und Schilder, die zeigten, dass wir Mitarbeiter im Stadion sind. Lea stand auch da. „Und wo haben sie dich zugeteilt?", „Ich hätte gar keine Aufgabe bekommen, aber jetzt soll ich mich um ihre Kabinen kümmern.", „Bitte was? Du darfst in die Kabine. Oh mein Gott, ich will auch.". Sie sah mich mit großen Augen an und ich wusste nicht was ich sagen soll. „Falls du die Spieler siehst, besorg mir ein Autogramm von den Süßen.", „Mach ich.". Ich versprach ihr ein Autogramm, aber ich hatte mit Sicherheit nicht vor die Spieler zu belästigen. Als ich mit dem Anziehen fertig war kam Mike und führte mich zu den Kabinen. „Dort hinten ist das Lager. Schau einfach, dass sie immer alles haben, was sie brauchen.", „Alles klar.". Ich sah mich um und kam mir vor wie in einem Traum. Überall lagen Trikots und Schuhe zum Anziehen bereit. Alles war so geordnet und machte eine richtige magische Atmosphäre. Es gab nicht wirklich was für mich zu tun. Noch hatten sie alles. Handtücher, Trinken, alles da. Ich las die Namen von den Trikots. Soriano, Quaschner, Lazaro, Sabitzer und so weiter. Kein einziger Name sagte mir was und ich hatte kein Bild von den Spieler hinter diesen Namen im Kopf. Ich wusste nicht was ich jetzt machen sollte. Ich konnte ja schlecht da bleiben und den Spielern beim Umziehen zusehen, auch wenn ich das ziemlich gerne gemacht hätte. Ich hörte Geräusche vom Flur her. Das mussten sie sein. Plötzlich läutete mein Handy. Es war Mike. „Kannst du doch schnell zum vorderen Kiosk kommen. Wir brauchen Hilfe.". Ich ging aus der Kabine und sah in der Ferne die Spieler ankommen. Ich musste aber in die andere Richtung und konnte somit keinen richtig sehen.

Unsere dunkle SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt