Die Woche verging und ich schrieb die ganze Zeit mit Marcel aber wir schafften es nicht uns zu treffen, da er so viel Training hatte, aber morgen war Samstag und Red Bull hatte in Spiel. Melanie hatte uns natürlich schon Freikarten für den VIP Bereich besorgt und den Tag schon verplant. Ich wusste noch nicht was ich anziehen sollte und ich musste mich noch besser auf den Tag morgen vorbereiten.
Gerade als ich aus der Schule nach Hause kam, bekam ich einen Anruf. Es war Selina und sie wollte sich mit mir am Abend treffen. Ich wusste echt nicht was ich von diesem Abend erwarten sollte, aber ich freute mich auch wieder darauf mit ihr reden zu können. Wir machten uns aus, wie in guten alten Zeiten uns einfach wieder in ihren Garten zu setzen, uns was zu essen zu machen und zusammen zu chillen. Ich machte mich also am Nachmittag fertig und ging dann auch zu ihr. Ich wusste nicht genau, wie ich sie begrüßen sollte, denn wir hatten ja echt lange nicht mehr miteinander geredet. Wie ich aber bei ihr klingelte und sie die Tür aufmachte und mich umarmte, merkte ich erst wie sehr mir das alles eigentlich gefehlt hatte. „Es tut mir so leid Kim, ich weiß nicht wieso sich das alles so entwickelt hat.", „Mir tut es auch leid. Ich hab dich so vermisst.". Es fühlte sich so an, wie als hätten wir nie aufgehört miteinander befreundet zu sein und wir hatten uns einiges zu erzählen. Wir waren also wieder richtig Freunde und ich war mega glücklich darüber. Ich konnte aber nicht lange bleiben, da ich am nächsten Morgen schon in der Früh zu Melanie gehen musste.
Am nächsten Morgen wachte ich auf und freute mich schon riesig auf das Spiel. Nicht weil ich einmal im VIP Bereich sein konnte, sondern weil ich endlich mal Marcel beim Fußball sehen und anfeuern konnte. Ich musste schon zugeben, dass ich mich schon richtig in ihn verliebt hatte und ich wünschte mir nichts mehr als dass er dasselbe für mich empfindet. Ich zog mich extra schön an, was jetzt vielleicht nicht so üblich war für das Stadion, aber im VIP Bereich musste man gut aussehen und wenn dann auch noch eine Melanie neben einem stehen würde, musste man echt Gas geben. Vor dem Spiel ging es aber erst noch zu Melanie. Sie veranstaltete einen Brunch und hatte einige Leute eingeladen. Als ich bei ihr ankam traute ich meinen Augen nicht. Sie lebte in einem Schloss, oder zumindest sah das so aus. Als sie mir die Tür öffnete nahm sie mich gleich in den Arm. „Da bist du ja endlich. Wir warten schon alle.". Alle? Wen hatte sie nur alles eingeladen. Ich hasste es die letzte zu sein. Als sie mich ins riesige Wohnzimmer führte, das auch einen Essbereich hatte, sah ich, dass die halbe Red Bull Mannschaft da war und einige andere Mädels, die aussahen wie Models. Ich fühlte mich gleich richtig mies in meinen billigen Klamotten und dachte mir, dass mich sowieso niemand bemerken würde neben diesen Mädchen. Plötzlich aber packte mich jemand von hinten. „Endlich bist du da.". Diese Stimme erkannte ich gleich. Marcel gab mir sein schönstes Lachen und ich vergas wieder alle meine Sorgen. „Ich hab gar nicht gewusst, dass du auch hier sein wirst. Ich dachte das wird ein kleiner Brunch.", „Du kennst doch Melanie. Ich hatte eigentlich gar keine Lust auf das, aber als ich gehört hab, dass du kommst, konnte ich es mir nicht entgehen lassen.". Wieso war er nur so lieb zu mir. Ich hatte irgendwie die Angst, dass er mich nur benutze, weil ich einfach nicht glauben konnte, dass ein Profi-Fußballer sich mit einer wie mir abgeben wollte. Wir gingen zum Buffet rüber und nahmen uns kleine Brötchen und Obst und setzten uns raus in den Garten, wo wir ungestört waren. „Ist alles in Ordnung mit dir? Du siehst so traurig aus.". Meine Gedanken spiegelten sich wohl in meinem Gesicht wieder und ich beschloss ihm mal die Wahrheit zu sagen. „Ich fühl mich irgendwie schlecht neben diesen ganzen Mädchen.", „Neben diesen Plastik-Barbies fühlst du dich schlecht? Ah Kim, wenn du nur wüsstest, dass du hier die allerschönste bist.". Ich sah ihm tief in die Augen und er kam mir immer näher. Als ich schon fast seinen Atem spüren konnte rief jemand seinen Namen. Ein Typ stand da und ich hatte gar nicht gemerkt, dass er da war. „Wir müssen reden. Sofort!". Marcel sah mich traurig an und stand auf. „Tut mir Leid. Ich komm gleich wieder.". So blieb ich also da und die beiden verschwanden. Sein ‚komm gleich wieder' zog sich ziemlich in die Länge und ich hatte keine Lust mehr alleine draußen zu sitzen. Ich ging wieder rein, aber ich konnte Marcel nirgendwo sehen. „Hey Kim was stehst du nur so rum. Komm zu uns!". Melanie rief mich zu sich und den Barbies und ich hatte keine andere Wahl als zu ihnen zu gehen. „Hast du vielleicht Marcel gesehen?", „Ja hab ich, aber du wirst ja wohl ein paar Minuten ohne deinen Liebsten aushalten.". Melanie zwinkerte mir zu und die anderen sahen mich nur kritisch an. „Ich wollt ja nur wissen wo er ist.", „Keine Angst, er ist mit Ilse irgendwo hin. Fußballer Zeug denk ich mal.", „Ilse?", „Ja, Ilsanker, kennst du ihn nicht? Ah egal, du wirst ihn schon noch kennenlernen. Jetzt aber Schluss mit dem.". Er war also schon weg. Wieso hatte er mich einfach so sitzen lassen? Langsam bekam ich echt den Eindruck, dass er sich mit mir nur einen Spaß erlaubte. Ich hörte noch kurz den langweiligen Gesprächen der anderen zu und beschloss dann kurz Heim zu fahren, weil ich keine Lust mehr hatte. „Hey, mir geht's grad nicht so gut. Ich geh Heim und leg mich ein wenig hin.", „Oh Süße, hoffentlich kannst du noch zum Spiel kommen.", „Ja wird schon gehen, aber ich muss jetzt los.". Ich verabschiedete mich schnell und machte mich auf den Weg Heim. Ich beschloss zu laufen auch wenn es ein richtig langer Weg bis zu mir nach Hause war, aber ich brauchte Zeit zum Nachdenken. Ich fragte mich ob ich überhaupt noch auf das Spiel gehen sollte, wenn ich ihm anscheinend doch egal war. Wieso sollte ich ihn dann bejubeln gehen? Andererseits mochte ich ihn wirklich und wollte das ganze was zwischen uns war nicht einfach so enden lassen. Ich legte mich daheim wirklich ein wenig hin und mein Vater fuhr mich später zum Stadion. Marcel hatte sich auch nicht mehr gemeldet und ich wusste nun echt nicht woran ich dran bin. Melanie wartete schon auf mich und es war noch ein Mädchen mit ihr. „Das ist Lisa, die Freundin von Atanga.". Diese Lisa schien auch ganz nett zu sein. Da stand ich nun da, mit zwei Spielerfreudinnen und fragte mich was ich war. Lisa erzählte mir ein bisschen über sich und sie schien nicht einmal so eine reiche Tussi zu sein, wie sonst alle Spielerfreundinnen. Wir sahen uns das Spiel an und Marcel spielte von Anfang an. Kurz bevor die Halbzeit anfing, wurde es richtig spannend. Marcel erkämpfte sich den Ball und fing an in Richtung Gegentor zu laufen. Ich ballte meine Fäuste vor lauter Aufregung und merkte das gar nicht. Und dann kam es. Er machte das Tor und das Stadion fing an zu jubeln. Er lief über das Feld und freute sich. Wir schrien auch herum und als ich runter zu Marcel sah, bemerkte ich dass er mich ansah und auf mich deutete. Melanie boxte mich in den Arm. „Oh mein Gott Kim, hast du das gesehen. Er hat das Tor für dich geschossen. Wieso kann Nils nicht auch mal so süß sein?". Ich konnte nicht glauben, dass er in so einem Moment genau zu mir sieht. Er konnte uns aber auch leicht erkennen, da nicht sehr viele Leute im VIP Bereich waren. Ich hatte ganz weiche Knie und wusste nicht was dieser Typ nur mit mir machte. Ich war nun völlig verwirrt und wartete nur darauf mit ihm reden zu können. In der Halbzeit stellte mich Melanie ein paar Leuten vor. Sie kannte echt viele wichtige Leute. Die zweite Halbzeit verlief dann weniger spannend. Es gab noch ein Tor von den Gegnern und das Spiel endete unentschieden. Ich wusste nicht was ich nach dem Spiel machen sollte. Sollte ich auf ihn warten? Melanie musste schon nach Hause, weil Ihre Eltern eine Feier gaben. Als ich mich auch schon dazu entscheiden wollte nach Hause zu gehen, bekam ich eine Nachricht von Marcel. „Warte bitte auf mich. Ich beeil mich.". Ich konnte nicht nein sagen und ich wollte ihn auch wirklich sehen. Ich musste auch wirklich nicht lange auf ihn warten und er kam auch schon. Er hatte aber eine fette Weste und eine Haube an, so dass ihn niemand erkennen konnte, ja nicht einmal ich. „Komm mit in mein Auto.", „Was willst du von mir.", „Ich bin es Marcel", „Oh Gott was..", „Nun komm schon.". Er nahm mich an der Hand und wir gingen zu seinem Auto rüber. „Sorry, dass ich dich erschreckt hab, aber wenn die mich erkennen würden, gäbe es gleich ein riesen Chaos.", „Ja schon klar.". Er startete den Motor und fragte mich gar nicht ob ich überhaupt mit wollte. Wieder mal konnte ich mich überraschen lassen, wo es hin ging. Aber den Weg kannte ich schon. Wir fuhren zu ihm nach Hause. Es war schon längst dunkel geworden und ich wusste dass meine Eltern bald stressen würden aber das wollte ich ihm jetzt nicht gleich sagen. „Was wollen wir jetzt bei dir?", „Na mein Tor feiern.". Ich wusste nicht was er vorhatte und ich war noch immer ein wenig sauer wegen dem Vorfall beim Brunch. Wir redeten die Fahrt über nicht wirklich miteinander und die Situation schien ein wenig angespannt. Als wir bei ihm ankamen, ging er gleich in die Küche und suchte was zum Trinken. Ich hatte die Nase voll. „Wie lang willst du eigentlich noch so tun, wie als hättest du mich heute nicht total hängen lassen?", „Was meinst du?", „Was ich mein? ‚Warte ich komm gleich'. Du bist einfach gar nicht mehr gekommen und hast dich auch nicht mehr gemeldet und jetzt tust du so wie als wäre nichts gewesen.". Er kam zu mir rüber und sah mir in die Augen. „Ok, pass auf. Ich hab dich hier her gebracht, weil ich mit dir reden muss. Ich glaube wir beide sollten das was wir haben besser beenden, bevor es noch zu ernst wird. Ich kann das irgendwie doch nicht und es ist einfach besser so für alle.". Hatte er das grad wirklich gesagt? Ich spürte wie mir die Tränen in die Augen schossen und ich konnte es noch immer nicht glauben. „Wie..was soll das jetzt. Heute war doch noch alles in Ordnung und jetzt?", „Ja sieh dich doch an. Du benimmst dich wie ein kleines Baby, heulst gleich rum und gleich musst du auch sicher nach Hause, weil du sonst Ärger bekommst. Das mit uns wäre doch nichts.". Ich wusste gar nicht mehr was ich darauf antworten sollte. Ich spürte nur noch Wut in mir. Ich hab es gewusst, dass er sich mit mir nur einen Scherz erlaubte. „Weißt du, du hattest nicht Recht als du sagtest, dass du ein Arsch bist. Du bist etwas viel schlimmeres.". Ich musste sofort aus dieser Wohnung raus. „Lass mich dich doch wenigstens nach Hause fahren.", „Nach Hause fahren? Du kannst von mir aus zur Hölle fahren.". Ich stürmte raus aus der Wohnung und das genau rechtzeitig, denn nun liefen mir die Tränen wasserfallartig die Backen hinunter. Noch nie hatte mir jemand so sehr das Herz gebrochen. Was hatte ich ihm nur angetan? War wohl ein zu großes Baby für ihn und das obwohl ich in ein paar Wochen schon 18 sein würde.
Als ich daheim ankam, wollte ich nur nicht, dass mich meine Eltern so sehen. Ich hatte Glück, denn sie waren im Wohnzimmer und ich konnte mich schnell ins Bad schleichen. Ich brauchte jetzt ein langes warmes Bad um wieder etwas runter zu kommen. Ich wollte ihn nie wieder sehen.
ihm'^
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Unsere dunkle Seite
Ficção AdolescenteKim ist 17 und kommt aus einer normaler Arbeiterfamilie. Jedoch besucht sie das Privatgymnasium Heisenberg und gibt vor richtig reich zu sein. Ihre Welt besteht nur noch aus Lügen und Fantasien, bis sie nicht auf eine Person trifft, die ihr ganzes L...