Chapter 6

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Wieder einmal war ich spät dran und verpasste fast den Bus. Ich sah wieder Malik, aber er war nicht alleine. Selina war mit ihm und sie schienen mir ganz vertraut miteinander. Selina war früher meine beste Freundin gewesen, aber seit meinem Schulwechsel hasste sie mich wie keinen anderen. Sie hasste, das Heisenberg, weil sie früher von den Schülern gemobbt wurde und nun sah sie mich als eine von denen. Ich war mir nicht sicher ob ich mich bei Malik melden sollte, aber entschied mich dann doch dafür. „Hey Malik. Selina.". Selina sah mich nicht einmal an und Malik grüßte nur leise zurück. Wie es aussah hatte ich nun endgültig keine Freunde mehr an meiner alten Schule. Langsam hatte ich genug von dem Theater. „Ok, Malik anscheinend darfst du jetzt nicht mehr mit mir reden. War schön dich gekannt zu haben.". Als ich mich gerade umdrehen wollte, sah mich Selina doch an. „Was denkst du eigentlich wer du bist? Nur weil du jetzt mit diesen superreichen abhängst, denkst du, du bist was Besseres.", „Stimmt doch gar nicht. Ihr wollt ja nichts mehr mit mir zu tun haben.", „Ich sag dir nur eins, das alles wird dir noch Leid tun. Ich weiß was du da für ne Show abziehst. Pass lieber auf was du machst.". Ich drehte mich um und ging einfach weg. Ich wollte es mit nicht anmerken lassen, aber ihre Worte machten mir Angst. Falls meine Lügen auffliegen würden, könnte ich gleich die Schule verlassen. So ein Mädchen wie ich, würde es dort ohne Lügen keine zwei Minuten überleben. Ich beschloss mich einfach so weit wie möglich von ihr fern zu halten. Das Kapitel war nun vorbei. Ich hatte schon ganz vergessen, dass mir ein toller Abend bevorstand, aber eine Nachricht von Nils erinnerte mich wieder. „Um acht Uhr vor dem Café Luca.". Ich kannte das Café Luca und ich war auch schon paar Mal dort gewesen, aber ich wusste nicht, dass Profi-Fußballer auch dort hingingen. Sie würden bestimmt eine extra Sitzecke bekomm, da sie sonst ja keine Ruhe hätten. Aber im Endeffekt waren sie ja auch nur Menschen.

Anna und Sophie waren schon da als ich kam und sie tuschelten leise vor sich hin. „Hey, was für Geheimnisse habt ihr denn?", „Oh hey, wir reden nur über die Party.". Ich schloss mich den beiden am und wir mussten die ganze Zeit lachen bis nicht Herr Smurda kam und mit seinem Unterricht begann. Ich überlegte kurz, ob ich den beiden von meinen Plänen für heute Abend erzählen sollte, aber dann fiel mir wieder ein, dass sie gar nicht wusste, dass ich im Stadion arbeite. Also ließ ich das ganze lieber. Viel mehr als dieses Treffen heute Abend würde es eh nicht werden.

Als ich nach der großen Pause Bücher aus meinem Schließfach holen wollte, sah ich ein Mädchen, das ich zwar noch nie in der Schule gesehen hatte, aber kannte. Das war die Freundin von Nils, mit der er sich vor dem Take gestritten hatte. Ich wusste gar nicht, dass wir in dieselbe Schule gingen. Sie sah auch kurz verwundert zu mir rüber, ging dann aber weiter. Ich hatte noch vier Stunden, war in Gedanken aber schon längst bei heute Abend. Ich wusste nicht einmal was ich anziehen sollte.

Nach der Schule ging ich gleich zu Steffi um nach ihr zu sehen. Benito bellte wieder laut und Robert öffnete mir die Tür. „Hey, wo ist Steffi?", „In ihrem Zimmer. Vielleicht bekommst du sie ja raus. Sie war nicht einmal in der Schule. Ich weiß echt nicht was los ist.". Ich konnte mir schon denken womit das zu tun hatte und ging rauf. Ich klopfte an die Tür und nach dem zehnten Mal öffnete sie erst. „Was ist denn los mit dir?". Ihre Augen waren rot und voll mit Tränen und sie stand im Pyjama da. „Simon, er..ich...heute..". Ich verstand kein Wort von dem, aber nach einiger Zeit konnte ich herausfiltern, dass Simon sie verlassen hatte. „Ich versteh ihn nicht. Ich hab doch nichts getan?", „Wenn er dich nicht will, dann ist er selber schuld. Er wird schon merken, dass es ein Fehler war.", „Ja, kann sein. Warum bist du eigentlich hier?". Eigentlich wollte ich ihr heute von meinen Plänen erzählen, aber es war definitiv nicht der richtige Zeitpunkt. „Ah nicht so wichtig. Rede du dich ruhig aus.". Wir redeten noch eine Weile und ich beschloss dann auch nach Hause zu gehen und mich langsam vorzubereiten.

Unsere dunkle SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt