Als mich meine Mutter weckte, hatte ich das Gefühl, dass ich gerade erst eingeschlafen war, was vielleicht auch fast stimmte, denn ich bekam kein Auge zu. Die ganze Nacht schwirrte mir Marcel im Kopf herum und ich war schon richtig nervös wegen unserem Treffen heute. Beim Frühstück versuchte mich meine Mutter über den gestrigen Abend auszufragen, aber ich machte ihr klar, dass es da nicht viel zu erzählen gab. Sie war noch immer sauer auf mich, aber das sollte mich nicht weiter stören. Die Zeit in der Schule verging, wie im Flug. Anna und Sophie erzählten mal wieder von ihren üblichen reiche-Kinder Problemen und ich stimmte ihnen zu so wie als würde ich wirklich verstehen um was es da ging. Ich war den ganzen Tag schon in einer Art Trance und wartete nur auf das Klingeln der letzten Stunde für heute bei Madam Curie. Nach dem Unterricht schnappte ich mir meine Sachen und verstaute sie schnell im Spind. Mein Handy vibrierte. Marcel war schon da und ich wollte ihn keinesfalls warten lassen und ich wollte auch nicht wirklich, dass uns jemand zusammen sieht. Deshalb rannte ich raus und sah schon seinen silbernen Audi auf dem Schulparkplatz stehen. Er lehnte an der Seite und sah wieder richtig gut aus. Er hatte eine dunkle Jeans an und einen weißen Pullover. Ich versuchte so cool, wie möglich zu wirken, aber man konnte mir wahrscheinlich die Nervosität aus einem Flugzeug aus ansehen. „Hey, wartest du eh nicht zu lange?", „Nicht wirklich, aber es würde sich ja auch lohnen auf jemanden wie dich zu warten.". Er brachte mich immer so in Verlegenheit und ich wusste gar nicht was ich sagen sollte. „Hier deine Jacke. Und danke dafür dass du sie mir gegeben hast gestern.", „Ich lass dich ja nicht erfrieren.". Er öffnete die Beifahrertür und ich stieg ein. Als er sich hinter das Steuer setzte startete er das Auto nicht. „Alles ok bei dir?", „Ja, ähm, ich musste nur grad dran denken, wie gemein ich zu dir war. Ich wünschte ich könnte das rückgängig machen. Denkst du noch immer, dass ich ein Arsch bin?". Er war so süß und er machte sich also noch immer Gedanken um das, obwohl ich das schon längst vergessen hatte. „Ich dachte noch nie, dass du ein Arsch bist und das ist doch schon längst vergessen. Sag mir doch lieber was wir jetzt machen.", „Ich hab mir gedacht, dass du sicher hungrig bist und ich wollte mit dir ins Bulls Corner fahren.". Ich hatte schon vom Bulls Corner gehört, aber ich war noch nie dort gewesen. Es war ein Restaurant direkt beim Stadion und ein Ort, wo sich wahrscheinlich sehr oft Leute von Red Bull aufhielten. „Ok, cool. Ich sterbe auch schon fast vor Hunger.".
Als wir in das Restaurant gingen sahen uns alle schon aus der Weite an und fragte mich wieso, bis mir nicht einfiel, dass ich ja mit einem Fußballer unterwegs war. Die Kellner begrüßten alle Marcel und mich und er führte uns zu einem Platz ganz hinten im Lokal. „Hier haben wir hoffentlich unsere Ruhe.". Ein junger Kellner kam zu uns und brachte uns die Karten. „Hey Sabi, heute mit Begleitung oder was?". Er zwinkerte mir zu und ging wieder. „Tut mir leid, die sind es nicht gewohnt, dass ich mit jemanden hier her komme oder dass ich überhaupt komme. Ich mag es nicht wirklich, wenn mich alle anstarren und nach Fotos und Autogrammen bitten und das auch noch beim Essen.". Ich konnte ihn total verstehen und ich hoffte, dass wir unsere Ruhe haben konnten. Wir bestellten uns beide das dreigängige Mittagsmenü und er fing an mehr über mich wissen zu wollen, was mich immer mehr in meine Lügen hineinbrachte. „Was hast du eigentlich nach der Matura vor?". Das war die einzige Frage bei der ich total ehrlich sein konnte. „Ich würde gerne etwas im Bereich Management und Sport machen, aber die besten Unis dafür sind im Ausland und ich weiß nicht ob ich dazu bereit bin umzuziehen.", „Dann würde es dir als Fußballer nicht gut gehen. Wir sind alle paar Jahre am Umziehen.". Er hatte mir schon erzählt, dass er nur an Salzburg geliehen wurde und eigentlich in Leipzig unter Vertrag stand. Das bedeutete, dass es nach dieser Saison wahrscheinlich nach Leipzig müsste, aber daran wollte ich jetzt noch überhaupt noch nicht denken. Wir aßen alles auf und beschlossen danach noch in die Stadt zu gehen und was zu trinken. Ich hatte noch Zeit, da meine Eltern noch bei der Arbeit waren und ich war auch noch nicht bereit mich wieder von ihm zu verabschieden.
![](https://img.wattpad.com/cover/50913771-288-k629317.jpg)
DU LIEST GERADE
Unsere dunkle Seite
Teen FictionKim ist 17 und kommt aus einer normaler Arbeiterfamilie. Jedoch besucht sie das Privatgymnasium Heisenberg und gibt vor richtig reich zu sein. Ihre Welt besteht nur noch aus Lügen und Fantasien, bis sie nicht auf eine Person trifft, die ihr ganzes L...