Chapter 15

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Es war eine Woche vergangen und ich hatte morgen mein Gespräch im Akademischen Gymnasium. Ich musste vorher noch zu dem Direktor des Heisenbergs, um mich offiziell abzumelden. Ich hatte meinen Eltern noch immer nicht erzähl, dass die Entscheidung schon längst getroffen wurden, aber heute Abend musste ich meine Lügen auffliegen lassen. Ich musste mal wieder vor dem Büro des Direktors warten. Was hatte dieser Mann denn immer so viel zu tun? Als ich reingeben wurde, sah er mich wieder komisch an. „Kim, was brauchen Sie denn?", „Ich wollte meine Abmeldung vom Heisenberg erledigen. Ich hab morgen ein Gespräch beim Akademischen Gymnasium und wenn ich Glück hab, lassen die mich dort, die Matura machen.". Ich sprach die Worte nur zögerlich aus, weil es selbst nicht wahr haben wollte und der Direktor sah mich auch nur verwundert an. „Soll das jetzt ein Witz werden, oder wie darf ich das verstehen Kim?". Ich verstand nicht was daran komisch sein sollte, dass ich mich von der Schule abmelden wollte. „Wie meinen Sie das?", „Ja, sie zahlen erst das restliche Schulgeld ein und wollen sich jetzt doch abmelden? Ich dachte Sie wollten doch so gern auf dem Heisenberg bleiben.", „Ja das will ich auch und..warten Sie...haben sie gerade gesagt das restliche Schulgeld wurde einbezahlt?", „Ja, wenn ich mich nicht täusche. Ich schaue mal eben nach.". Der Direktor drehte sich zu seinem Computer um und tippte etwas ein. „Ja hier steht es. Das Geld wurde vor ein paar Tagen überwiesen und sie können ohne Probleme hier Ihre Schule fertig machen.". Ich verstand nichts mehr. Meine Eltern hatte sicher nichts eingezahlt, oder vielleicht auch schon? Mein Vater hatte da noch eine alte Uhr von seinem Opa, die ihm eigentlich heilig war. Die hätte bestimmt das nötige Geld eingebracht. Ich fühlte mich nun wirklich schlecht, weil meine Eltern alles was ihnen Lieb war für mich aufgeben mussten. Ich verließ das Büro des Direktors und ging wieder zum Unterricht zurück. Ich hatte nur noch Mathe und Deutsch und konnte danach auch nach Hause gehen. Als ich daheim war konnte ich noch immer nicht aufhören, über das Schulgeld nachzudenken. Wenn meine Eltern nach Hause kommen würden, müsste ich mit ihnen reden. Das war einfach zu viel. Ich konnte das Geld nicht von ihnen verlangen, wenn ich doch selber Schuld an der ganzen Situation war.

Als meine Mutter am Nachmittag nach Hause kam, wirkte sie sehr müde. Sie legte sich gleich ein wenig hin und kochte später das Abendessen. Ich beschloss darauf zu warten, dass auch mein Vater nach Hause kommt, um mit ihnen zu reden. Als mein Vater auch kam, gab es auch gleich Abendessen und keine bessere Chance um das mit meinen Eltern zu klären. „Hey Dad.", „Hey, sag mal, weißt du schon, ob du nun auf dem Heisenberg bleiben kannst? Also wurdest du schon geprüft?". Wieso fragte mich das mein Vater? Er hätte doch wissen müssen, dass ich auf dem Heisenberg bleiben kann. Aber nun wurde mir klar, dass das Geld gar nicht von meinen Eltern war. Sie hatte keine Ahnung von nichts und hofften noch immer darauf, dass ich durch Prüfungen mein Stipendium wieder bekommen könnte. Mein Vater sah mich wartend an, und ich merkte, dass ich noch gar nicht auf seine Frage geantwortet hatte. „Ja, also ich hab da paar Prüfungen gehabt, aber es steht noch Nichts fest.". Meine Eltern sahen mich nur bemitleidend an und ich wusste, dass ich nur noch eine Enttäuschung für sie war. Ich wollte ihnen noch nichts von dem Geld erzählen, bis ich nicht selbst herausfand von wem es stammte. Der Rest des Abendessens verging mit Schweigen und ich beschloss mich mit Melanie zu treffen und sie um Hilfe zu bitte, was mein Problem anging. Gleich nach dem Essen machte ich mich auch auf den Weg zu ihr. Ich spazierte hin und musste wieder schnell gehen, um mich aufzuwärmen und kam so auch ziemlich schnell bei ihr an. Ich hoffte, dass sie zu Hause war. Nachdem ich schon das dritte Mal an der Tür klingelte, hörte ich endlich Schritte im Haus. Melanie öffnete die Tür im Bademantel und mit einer giftgrünen Maske im Gesicht. „Oh Kim, was machst du denn hier?", „Ich brauch wen zum reden.", „Ok, komm rein. Und du brauchst auch sicher wen zum Feiern oder?", „Was hab ich bitte schon zum Feiern.", „Na dass du auf dem Heisenberg bleiben kannst.". Ich hatte ihr das noch gar nicht erzählt. Woher wusste sie das? „Woher weißt du, dass ich auf dem Heisenberg bleiben kann?". Nun sah sie mich verwirrt an und ich wusste, dass sie nach einer passenden Lüge suchte. „Du hast doch sowas in der Art gesagt oder?", „Melanie, bitte sag mir nicht, dass du das Geld bezahlt hast. Ich kann das auf gar keinen Fall annehmen weißt du. Wieso machst du sowas ohne vorher mit mir zu reden..", „Warte, mach mal Halt. Das Geld ist nicht von mir.", „Aber wenn du es nicht warst und meine Eltern auch nicht, wer war es dann?", „Ich weiß es nicht. Vielleicht ein geheimer Spender?". Ich wusste, dass sie was damit zu tun hatte, aber ich musste die Wahrheit noch aus ihr herausquetschen. „Du weißt doch wer es war. Sag es mir endlich.", „Na gut, aber du darfst dich nicht aufregen.", „Wieso sollte ich mich aufregen...nein warte. Bitte sag nicht, dass es Marcel war?". Ich bekam nur ein Nicken als Antwort und irgendwas in mir schien gerade zu explodieren. „Woher zum Teufel weiß er davon und wie...verdammt Melanie, wieso hast du alles verraten?". Sie sah mich nur schmunzelnd an. „Wieso schaust du mich so an.", „Glaubst du echt ich musste es ihm erzählen? Er kam vor ein paar Tagen hier an und fragte mich über dich aus. Er wusste schon alles und ich musste ihm nicht einmal was erzählen. Ok, das mit dem Heisenberg ist mir rausgerutscht, aber ich hätte nicht gedacht, dass er gleich das ganze Geld zahlt. Er hat es mir gestern geschrieben. Deshalb weiß ich auch, dass du auf dem Heisenberg bleiben kannst.". Ich wusste nicht was ich dazu noch sagen sollte und ich wusste auch nicht was ich nun tun sollte. Er war der letzte Mensch, von dem ich so viel Geld annehmen wollte. Lieber würde ich die Schule wechseln, als von diesem Typen abhängig zu sein. „Nun freu dich doch. Du bleibst auf dem Heisenberg.", „Unter diesen Umständen sicher nicht.". Ich geh mit ihm reden. Ich werde das Geld nicht annehmen. Ich drehte mich um und verstand nichts mehr. Ich wusste nur, dass ich gleich zu Marcel musste und ihm meine Meinung sagen sollte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 09, 2015 ⏰

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