Lost in reality

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Luke:

Als der junge Lehrer die Tür öffnete, fiel ich ihm sofort in seine schützenden, muskulösen Arme. Der Lockenkopf musterte mich besorgt, bis seine Augen sich vollkommen auf mein weißes, Blut verschmiertes T-shirt fokussierten. "Was..", begann er. Die Tränen stießen mir in meine Augen, ich fiel ihm erneut um den Hals. Auf seiner Schulter ließ ich meinen Tränen freien Lauf. Mr Irwin drückte mich immer näher an sich heran, immer stärker weinte ich und schrie mir alles von der Seele, soweit es meine Stimmbänder überhaupt zu ließen, da mein Körper so schwach und zerbrechlich war. Ich erinnere mich nur noch dran wie ich an dem kräftig gebauten, gut aussehenden Mr Irwin heruntersackte. "Hey! Luke!! Wach auf..!", hörte ich Mr Irwin besorgt rufen. 

Als ich wieder aufwachte bemerkte ich, dass ich nicht mehr auf dem harten Schulhof lag und niemand mehr um mich herum stand, um auf mich einzutreten. Ich realisierte, dass ich oben ohne auf dem Doppelbett von meinem Lehrer lag, mein Oberkörper voller blauer Flecken und Wunden. Langsam erinnerte ich mich wieder daran wie Michael mich zusammenschlug und Calum, von dem ich dachte, dass wir Freunde werden könnten, es einfach herzlos filmte. 

Auf einmal kam ein frisch geduschter Lockenkopf ins Zimmer, der bloß eine Boxershorts trug. "Du bist ja wieder wach! Und wie geht es dir?", erkundigte er sich fürsorglich. "Geht schon.. " - "Du hast bestimmt Hunger oder? Ich mache dir etwas zu Essen. Worauf hast du Lust? Spaghetti?", er war so nett zu mir, wie noch nie ein anderer Mensch. Ohne mir eine Chance zu lassen etwas sagen zu können, drehte er sich um und begab sich auf den Weg zur Küche. Nach einiger Zeit stieß mir bereits der Duft der frischen Spaghetti in die Nase. "Essen ist fertig!", kam er grinsend mit einem Tablett mit leckerem Essen hinein gestürmt. "Danke, ich hab schon richtig Hunger!", freute ich mich. "Mr Irwin.. warum machen Sie das eigentlich alles für mich?", fragte ich während ich das Essen quasi verschlang. "Du kannst mich außerhalb der Schule ruhig duzen. Und ich mache das alles, weil ich dich mag und das Gefühl habe, dass wir eigentlich gute Freunde werden könnten.. Achja dein Shirt habe ich dir ausgezogen, weil es mit Blut verschmiert war und ich es waschen wollte.", lächelte er mich süß an. Verdammt. Was machte Ashton bloß mit mir. "Ich danke dir so sehr. Danke für alles.." 

"Nicht dafür..", schmunzelte er. Plötzlich griff er nach den Nudeln auf meinem Teller und warf mir, um wahrscheinlich die Stimmung aufzulockern eine Handvoll Nudeln mit Tomatensoße ins Gesicht. Wir beide fingen gleichzeitig an zu lachen. Wir lachten, neckten uns und hatten einfach Spaß. Schon lange habe ich mich nicht mehr so lebendig gefühlt. Plötzlich legte sich seine Stirn an meine, ich verlor mich in seinen Augen. Er lächelte leicht, was mich ebenfalls zum lächeln brachte. "Luke, ich..", begann er, doch er wurde von einem Klingeln an der Tür unterbrochen. "Moment.", sagte er, sprang auf und begab sich auf den Weg zur Tür. "Hallo, Ashton! Na wie haben dir meine Kekse geschmeckt?", hörte ich eine Frau hysterisch sagen. Die Stimme kam mir bekannt vor, es war Mrs. Rose. Ashton betrachtete sie wenig begeistert. "Ehm.. super, danke für den Besuch. Sie müssen jetzt wieder gehen!", versuchte er sie abzuwimmeln. Sie hingegen beachtete dies nur wenig und schmachtete ihn an, da er nach wie vor nur eine Boxershorts trug. Neugierig und mit einem Funken Eifersucht setzte ich mich auf, um mich zu vergewissern, dass sie wirklich gerade meinen Ashton anmachte. Was ein Fehler war, denn damit zog ich die Aufmerksamkeit auf mich. "Luke? Interessant.. Was treibt ihr hier für Spielchen?", stürmte sie aufgebracht ins Haus. "Mrs Rose.. ich bitte Sie jetzt zu gehen. Unsere Angelegenheiten gehen Sie nichts an.", sagte Ash genervt. "Was ist mit uns?? Und warum Luke? Ich wusste ja nicht, dass du schwul bist! Moment.. du darfst nichts mit einem Schüler anfangen!" So hysterisch und laut habe ich sie noch nie erlebt. "Für Sie bitte immer noch Mr Irwin und ich habe nichts mit einem Schüler angefangen. Zwischen uns läuft nichts, Sie haben doch keine Ahnung was vorgefallen ist, das geht Sie aber auch alles nichts an! Nun verlassen Sie bitte mein Haus.", Ashton ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, "Außerdem war mit 'uns' noch nie etwas, Sie kranke Psychotante!" - "Also ich bitte dich Ashton! Jetzt tu mal nicht so! Du guckst mich doch immer so an, als würdest du mir gleich um den Hals fallen! Du liebst mich doch und ich dich auch! Das alles wird noch ein Nachspiel haben! Ich werde dich anzeigen, du hast etwas mit einem deiner Schüler!", fuchtelte die Geschichtslehrerin mit ihren Händen rum. "Mrs Rose, ich bitte Sie.. Ich hatte nichts mit Luke also lassen Sie den Scheiß bitte. Es könnte mich meinen Job kosten!", flehte er schon fast. "Bitte zeigen Sie ihn nicht an! Wir hatten nichts miteinander, wir sind bloß gute Freunde geworden. Das müssen Sie uns glauben. Bitte, Mrs Rose.", mischte ich mich ein. Doch ehe ich meinen Satz beenden konnte, hatte sie schon die Polizei kontaktiert, welche bereits schon auf dem Weg waren. Frustriert legte Ash seine Hände vor sein Gesicht und fuhr sich dann durch seine lockigen Haare. 

Wenig später traf die Polizei auch schon ein. Mrs Rose erzählte den Beamten alles was sie meint gesehen zu haben, natürlich hat sie bei allem extrem übertrieben. "Mr Irwin, ich darf Sie bitten uns zu begleiten.", meinte einer der Polizisten. Enttäuscht stieg er ohne ein Wort zu sagen in das Auto ein. Als der Wagen weg fuhr, schaute er mich an und blickte dann erneut traurig nach unten. Mrs Rose verschwand kommentarlos und ich blieb alleine vor dem Haus meines Lehrers zurück. "Das ist alles meine Schuld..", murmelte ich vor mich hin. 


Teach me {Lashton ff}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt