A S H T O N
Schlapp verfolgten meine gläsernen Augen die Nachrichten des Tages. Vom Bett aus, wo mich die nette Krankenschwester hingebracht hatte, erkannte ich viele ertrinkende Menschen auf dem Meer. Einer davon hätte ich sein können. Einer davon war wahrscheinlich Luke. Wie konnten Menschen solche Szenen aufnehmen, aber nicht helfen? Schließlich nannten sie die Namen der Verstorbenen, da die restlichen Angehörigen nicht erreichbar waren. "Claudia Smith, Helena Metti, Josh Jefferson, Luke Hemmings-" Der Nachrichtensprecher, dem das Leid und die Trauer gar nicht ans Herz ging, las die Namen einfach nur trocken vor. Er hatte nicht die leiseste Ahnung, dass er gerade meine Welt zum Einsturz brachte. Michael wollte uns nur helfen, brachte uns hier her, hatte das Ziel, dass wir uns wieder versöhnen. Aber nun war Luke weg. Einfach so. Und ich konnte nichts tun. Ich fühlte mich so wie ein Versager. Ein dicker Tränenschleier legte sich über meine bunten Augen. Auf einmal fing ich an zu schreien. Die trockene Stimme des Nachrichtensprechers wurde dumpf, als wäre ich in Watte gepackt. Nur wenige Sekunden später, riss ich mir die Schläuche aus meinen Zugängen, sprang vom Bett auf und wurde direkt von Männern gefasst, die mich fest ans Bett drückten, mir mindestens drei Spritzen in den Arm jagten und diese Schwärze, wie beim Flugzeugabsturz. Ich hatte nicht nur Luke verloren, sondern auch mich selbst.
C A L U M
Als Lukes Name in den Nachrichten fiel, bewegten sich meine Mundwinkel nach oben. Jetzt musste ich nur noch Ashton erreichen und für ihn da sein. Zufrieden lag ich auf dem Sofa, aß mein aufgewärmtes Mittagessen, welches mir Michael nach der Schule mitgebracht hatte. Ich war natürlich nicht in der Schule. Diese Sache war mir viel wichtiger. Michael hatte ich kurz Einkaufen geschickt, damit er die Nachrichten nicht mitbekam. Er liebte mich, tat alles für mich, wenn ich mit den Fingern schnipste. Außerdem würde er einen Zusammenbruch bekommen, würde er jetzt hören, dass sein neuer 'bester' Freund gestorben ist. Gestorben. Wieder musste ich grinsen. Er würde dafür büßen, dass er mir Ashton weggenommen hat. Ihm den Kopf verdreht hat. Jeder bekommt das, was er verdient.
Auf einmal klingelte mein Handy. Schnell sah ich auf das Display, aber es war nicht Michael. "Was ist los?", fragte ich etwas genervt. "Kriegt ihr gar nichts auf die Reihe?" Mein Kumpel Zack schilderte mir sofort die Lage. "Wie kannst du auch so dumm sein und vor seinem Zimmer telefonieren?!", knurrte ich und setzte mich auf. "Wenn er weiter nerven sollte, schick ihm zu Jack.", kam es von meinen Lippen, die sich wieder zu einem Grinsen formten. "Ist das nicht zu früh?", fragte mich Zack, der wohl etwas nervös zu sein schien. "Ist schon zu spät.", konterte ich und schielte kurz wieder zum Fernsehr. "Mit wem telefonierst du?", fragte mich eine liebliche Stimme von der Seite. Verdammt, wie konnte ich ihn nicht bemerken? "Oh, eh, mit ehm, dem Jeff, aus der Schule. Wegen dem Referat über.. die Umwelt.", sagte ich schnell und merkte, wie misstrauisch Michael wurde. "Und dafür ist es zu spät?", kam es verwirrt vom Rothaarigen. "Ja, heute war Abgabe.", murmelte ich. "Also, Za- Jeff, ich melde mich später nochmal. Und vergiss nicht die Bilder von den Windrädern auszudrucken.", log ich gekonnt und legte so schnell es ging auf. Michaels grüne Augen sahen mich eindringlich an. "Du? Ich hab gerade was gehört, als ich einkaufen war.", murmelte er bedrückt und setzte sich zu mir. Unbemerkt schaltete ich den TV auf stumm und sah zu ihm. "Alle haben mich angesehen und als ich dann Mr Gaskarth getroffen habe, hat er mich drauf angesprochen, wie ich es verkrafte. Ich habe ihn gefragt, was er meinte, da hat er mich nur kurz umarmt und gesagt, dass er weg müsse.", erzählte er mir die Story. Verdammt. "Der hat eh immer einen an der Waffel gehabt.", antwortete ich ernst. "Apropos Waffeln, ich hab Hunger.", grinste ich und zog den Rothaarigen in meine Arme. "Vergiss das, der ist krank.", flüsterte ich noch an seine Schläfe. "Machst du uns Waffeln?", grinste ich dann und küsste ihn ins Haar. Er nickte, lächelte kurz und stand auf. Es tat mir irgendwie weh, ihn so zu sehen.
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Teach me {Lashton ff}
FanfictionMr. Irwin war einer der begehrtesten Lehrer an der Thompsen Highschool. Er unterrichtete seine Fächer Schauspiel und Musik immer mit viel Spaß und hielt sich sowieso nie an den Lehrplan. Ganz besonders der Blondschopf Luke fand gefallen dran. Geschr...