You used to call me on my cellphone

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Luke:
7 qualvolle Stunden hatte ich noch vor mir, bevor ich mich endlich wieder in meinem Zimmer verschanzen und die Schule vergessen konnte, der Ort, der viele schlechte Erinnerungen mit sich trug. Aber dafür würde ich Ashton heute sehen. Ob das gut oder schlecht ist, wird sich noch herausstellen. Hoffe ich. Die erste Stunde fing nämlich mit seinem Unterricht an. Doch seit fünfzehn Minuten betrat er nicht den Raum. Ungewohnt, so ohne ihn. Die Schüler saßen ratlos herum, manche schmissen mit Papierfliegern und Kugeln um sich. Plötzlich riss jemand leicht genervt die Tür auf. Es war Mrs. Rose. Vertretung? "So, vorstellen brauche ich mich wohl nicht. Ich bin eure neue Theaterlehrerin.", kam ihre raue Stimme von vorne. Alle rissen erschrocken ihre Augen auf. Wo zur Hölle war Ashton? Ich drehte mich um zu Michael, der mir Schulter zuckend einen ratlosen Blick zuwarf. Harry, der sonst so ruhige Lockenkopf vor mir, meldete sich angestrengt. "Ja?", seufzte Mrs. Rose. "Wo ist Mr. Irwin?", kam seine Engelsgleiche Stimme zum Vorschein. "Er.. wurde entlassen.", berichtete sie zögernd. Dabei zeigte sich ein Funken Traurigkeit in ihrer Stimme. Wie bitte? Mit riesigen Augen sah ich wieder zu Michael, der wieder die Schultern zuckte. Langsam stand ich auf, verließ einfach wortlos den Raum. Meine Schritte wurden immer schneller, bis ich bemerkte, dass ich rannte. Schritte hinter mir. Die Situation erinnerte mich an Ashton. "Luke, hey, warte.", hörte ich Michaels liebevolle Stimme hinter mir. Meine Schritte wurden langsamer, bis ich still stand und auf den Boden sah. "Hey, Luke.", murmelte Michael schuldbewusst. Auf einmal schlangen sich seine starken Arme um mich. "Es tut mir leid.", flüsterte er mir ans Ohr und schenkte mir einen Kuss auf die Wange. "Du hast die Bilder auf Twitter auch gesehen, oder? Wahrscheinlich wurde er deswegen.." Ich unterbrach ihn, da ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte und auf die Knie sank. "Nicht weinen.", tröstete mich der Blauhaarige. "Ich liebe ihn immer noch.", kam es einfach aus mir raus. Seine traurige und etwas enttäuschte Miene war kaum zu übersehen. Ich spürte, wie er mich immer fester an sich drückte und somit versuchte meine zerbrochenen Scherben wieder zusammenzufügen. Niemand suchte nach uns. Ob ich Ashton jemals wiedersehen würde?

Die Mittagspause zog sich wie ein Kaugummi. Michael wich mir nicht von der Seite. Er kam mir immer wieder so nahe, so, wie ich es mit Ashton gewohnt war. Immer wieder zog er mich in seine Arme, fuhr mir übers Bein, schenkte mir einen Kuss auf die Wange, immer wieder. "Moment, ich.. brauch eben Ruhe.", murmelte ich als Entschuldigung dafür, dass ich auf die Toilette musste. "Bin gleich wieder da.", fügte ich noch hinzu. Als ich die Kabine betrat, las ich mir die Innenschriften auf den Türen und Wänden durch. Als ich mein Kunstwerk entdeckte, kamen mir die Tränen. Jeder schmierte diese Wände hier voll. Natürlich machte ich mit und verzierte die hässliche graue Tür mit einem schönen Schriftzug und Herzen dazu. Unsere Initialen. Sie waren sich näher, als Ashton und ich uns jemals wieder sein werden. Ich tastete nach meinem Handy, wollte mir wieder veranschaulichen, wie Ashton und Calum sich liebten, da merkte ich, dass es nicht an seinem Platz war. Verwirrt tastete ich in meinen Hosentaschen danach, doch es war weg. Panisch verließ ich die Toilettenräume, begab mich auf den Weg zu meinem Spind, wo ich alles rausräumte und durchwühlte, doch nirgends war mein Handy zu finden. Gerade drehte ich mich um, wollte zu Michael laufen, da rannte ich ihm in die Arme. "Alles okay, Luke?", fragte er besorgt. "Mein Handy ist weg.", schmollte ich den Bunthaarigen vor mir an. Doch statt Mitleid zu zeigen, grinste er mich nur an. "Dir ist es aus der Jackentasche gefallen, als du gegangen bist. Hab es aufgehoben und dich gesucht. Ich wusste, dass du austicken würdest.", grinste er weiter. "Hier." Und schon hatte ich mein Handy wieder in der Hand. "Danke.", lächelte ich erleichtert. 

Die nächste Stunde begann. Mathematik. "Heute nehmen wir die Trigonometrischen Gleichungen durch.", begann der Lehrer, ein lautes Gestöhne der Klasse folgte. Wie jede Mathestunde, spielte ich nur an meinem Handy rum. Plötzlich erhielt ich eine Whatsapp Nachricht. Sie war von Ashton. 

"Hey Luke, ich wollte mich für das alles entschuldigen, was passiert ist. Komm morgen früh um acht zum Flughafen. Vergiss dein Reisepass nicht, es geht nach Venedig. - Ash xx" 

Teach me {Lashton ff}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt