Australia Love Affair (M.C./L.H.)

Kapitel 5

Baylees P.o.V.

"Lasst mich raus!", schrie ich panisch und hämmerte wie eine Verrückte gegen die Tür.
"Warum? Viel Spass Emo!", lachte Felix und ich hörte sich entfernende Schritte.
Ich hob meine Stimme zu einem ohrenbetäubenden Kreischen.
Sie hatten mich in eine dunkle, winzige Kammer geschlossen und ich hatte schreckliche Platzangst.
Tränen strömten vor Angst meine Wangen hinunter und ich schrie, hämmerte hysterisch gegen die Tür. Ich befand mich an Rande einer Panikattacke und das machte sich durch mein hektisches nach Luft schnappen bemerkbar.
Alles begann sich zu drehen in dem schummrigen Licht und ich bekam keine Luft mehr.
Jetzt hatte ich eine Panikattacke
Ich öffnete den Mund zu einem hysterischen Kreischen, als alles schwarz wurde und ich einfach ohnmächtig wurde.

Mit einem Aufschrei fuhr ich aus dem Schlaf. "Fresse Emo", zischte Pumukel schlaftrunken und verärgert.
Alle starrten mich an, während mir Tränen aus den Augen flossen und ich versuchte ruhig zu atmen.
Doch es klappte nicht. Immer wieder schossen mir Erinnerungsfetzen durch den Kopf. "Baylee...", flüsterte eine männliche Stimme sanft und beruhigend. Schluchzend hob ich den Blick und wimmerte kläglich als ich Lukes Blick begegnete. "Du hast geschrien, da habe ich dich geweckt", murmelte er und ich nickte weinend.
"Alles ist gut", sprach der Blonde, rutschte zu mir und schloss die Arme um mich. Zusammenbrechend vergrub ich das Gesicht an dem nach Minzkaugummi riechenden T-Shirt.
"Alles ist gut...", wiederholte er sanft, "Es war nur ein Traum..."
Nein, war es nicht...
"Du bist sicher, ja? Ich bin bei dir..."
Auch wenn du bei mir bist, werde ich niemals davor sicher sein...
Ich schüttelte den Kopf auf seinen Satz.
"Bay!", keuchte neben uns plötzlich Harper. "Ich war gerade am Essenstand, tut mir leid, sonst wäre ich sofort bei dir gewesen!", schnaufte sie. "Alter, sie hat 'nen Albtraum und ihr führt euch auf, als ob sie sterben würde!", knurrte da Michael.
Falsch, ich träume von meiner Vergangenheit und wann immer ich dies tue, stirbt ein Teil in mir...
"Falsch!", zischte Harper wütend. "Du hast keine Ahnung von Baylee Rose Steel! Würde sie dir erzählen, was mit ihr los ist, fändest du dein Leben großartig!", fauchte Harper. "Oh, dass tu ich auch ohne ihre dumme Lebensgeschichte", erklärte Feuerkopf zufrieden seufzend.
"Gib sie mir!", verlangte Harper gebieterisch von Luke und dieser wollte mich gerade loslassen, als ich meine Finger in sein, von meiner Schminke verschmutztes, T-Shirt krallte und wimmerte. "Nicht...", flehte ich heiser.
"Hey, hey, ganz ruhig. Ich lasse dich nicht los okay?", kam es sanft von Blondie. Erleichtert nickte ich. Klar, wollte ich mich Harper auch in die Arme werfen, aber Lukes Umarmung gab mir etwas, was ich bei meiner besten Freundin nicht hatte: Das Gefühl von Sicherheit.
Und ich hatte dieses Gefühl noch nie in meinem Leben gespürt.
Doch es war so schön, dass ich es nie wieder verlieren wollte.
Das Gefühl verstärkte sich, als Luke mich kurzerhand auf seinen Schoß zog, was ich nur deswegen zuließ, weil er mir Sicherheit schenkte. "Bild dir ja nichts darauf ein...", schniefte ich ihm deshalb leise zu, "Aber...Danke..."
"Ich weiß, dass wir keine Freunde werden, aber wenn du Hilfe brauchst, werde ich da sein, okay?", bot er an. Zaghaft nickte ich.
Manchmal habe ich einfach dieses Gefühl, dass mir die Luft zum Atmen fehlt, dass sich die Welt von mir abwendet und ich alleine bin...

Michaels P.o.V.

Harper schenkte mir einen Killerblick und setzte sich schnaubend neben mich, wobei ich die Worte arrogantes Arschloch hörte. Verärgert kniff ich die Augen zusammen.
KEINER nannte mich Arschloch!
"Weiber...", murmelte ich seufzend und steckte mir Kopfhörer in die Ohren, dem neusten Lied unserer Band lauschend.
Everytime you said to me it's over, you just wanna start again, it's just lies...
The girl who cries wolf everyday, ignored by gravity, but in the end, don't ask why...
hörte ich Lukes Stimme. Plötzlich nahm mir jemand einen Kopfhörer aus dem Ohr. "Ey!", zischte ich genervt und sah Harper wütend an, welche frech grinste. "Geiler Sound!", äffte sie mich nach.
Ich beschloss sie zu lassen, immerhin schien ihr unser Lied zu gefallen und Werbung für die Band konnte nie schaden...
Dann kam mein Part und ich spürte, wie die Braunhaarige neben mir erschauderte. Selbstzufrieden grinste ich.
"Das Lied ist Hammer!", stellte sie anerkennend fest und ich nickte breit grinsend.
"Wie heisst es?", wollte sie wissen und kramte ihr Smartphone hervor um es aufzunotieren. "The girl who cried wolf", meinte ich knapp, immer noch fett grinsend.
"Interpret?"
"Die Band oder das eine Mitglied?", wollte ich kichernd wissen. "Band", erklärte Harper abwesend. "Five Seconds of Summer", grinste ich. Anscheinend wusste nur ihre Emofreundin den Namen unserer Band, denn sie fragte: "Einzelinterpret?"
"Michael Gordon Clifford. Sitzt links von dir am Fenster!", lachte ich nun.
Erst schien sie nicht zu kapieren, doch dann schon.
"Du lügst!", meinte sie sofort. Lachend schüttelte ich den Kopf. "Danke dafür, dass du das Lied magst. Du hast es als erste Aussenstehende gehört!", kicherte ich.
Doch mein Kichern erstarb, als der Pilot eine Ansage machte: "Meine Damen und Herren, hier spricht i
Ihr Pilot. Wegen einem Unwetter und einigen Turbulenzen wird sich unsere Ankunft in Sydney um einige Stunden verschieben!"
Harper und ich wechselten einen entsetzten Blick und schrien dann beide: "NEIN!"
"VERDAMMTE SCHEISSE!", fluchte ich wütend, "Nur noch eine Stunde hätte es gedauert bis ich euch zwei Bitches losgeworden wäre aber jetzt dauert es mindestens noch drei!" Frustriert schlug ich auf die Armlehne meines Sitzes.
Gleich darauf spürte ich einen stechenden Schmerz an meiner Wange und mein Kopf wurde nach Links geschleudert. Geschockt blickte ich in Harpers vor Wut verzerrtes Gesicht. "Ich bin keine Bitch!", zischte sie aggressiv, "Und Baylee auch nicht!"
Hatte sie mir gerade ernsthaft eine gescheuert?! Ich war definitiv zu perplex um etwas zu erwidern, als sie sich umdrehte und mich keines Blickes mehr würdigte.
Mein Blick dagegen, huschte zu Luke, während ich mir meine schmerzende Wange hielt und etwas rieb.
Der Blonde schien die Ruhe selbst zu sein, mit dem Möchtegernpunk auf dem Schoss, der anscheinend eingeschlafen war. Luke war selbst dabei wegzudriften, hatte jedoch Harprers Wutanfall mitbekommen und zuckte auf meinen Blick hin mit den Schultern, was bei ihm so viel wie selber Schuld bedeutete...

Harpers P.o.V.

Dieser Pumukel widerte mich einfach nur an! Ich wusste nicht, was in mich gefahren war, als ich ihn geschlagen hatte, aber es fühlte sich unheimlich gut an, nicht nur einzustecken.
Nun war er ziemlich ruhig und ich wusste, dass Baylee ziemlich stolz auf mich sein würde.
Plötzlich begann das Flugzeug zu ruckeln. Die Turbulenzen waren also da...
Ich nahm dies recht locker, jedoch schreckte Bay sofort aus ihrem leichten Schlaf auf Blondies Schoß, sah sich hastig um. Ich wusste, dass sie nach Leuten aus ihrer Vergangenheit suchte, bis ihr auffiel, dass sie gar nicht mehr dort war.
Dann rutschte sie von Lukes Schoss in ihren Sitz zurück, wobei sie erstmal seine Arme von ihrem Körper schieben musste. Anscheinend hatte der Blondschopf einen festen Griff, selbst wenn er tief und fest schlief.
Als sie es endlich geschafft hatte, sich aus der Umarmung zu winden, sah sie mich an. "Was hab ich verpasst?", nuschelte sie verschlafen und gähnte herzhaft.
"Wir fliegen noch drei Stunden oder länger!", knirschte ich mit den Zähnen. Bays Augen weiteten sich. "Was?!", zischte sie fauchend. Ich nickte. "Unwetter und Turbulenzen verzögern die Ankunft..." Und erneut ruckelte das Flugzeug. Baylee stöhnte auf. "Meine Fresse, warum passiert so was immer uns?!", murmelte sie leise.
"Oh! Und ich habe Pumukel eine Backpfeife gegeben!", berichtete ich stolz.
Wieder wurden Baylees Augen gross und ein fettes Grinsen breitete sich auf ihren Lippen aus. "Nein!", sagte sie ungläubig. "Doch", erwiderte ich kichernd.
"Oh mein Gott! Hast du fest zugeschlagen?", fragte sie mich kichernd.
"Zwar nicht so fest wie du es immer tust, aber ja. So fest wie ich konnte..."
"Was hat er getan, dass du ausgerastet bist??", fragte sie mich mit glänzenden Augen. "Er nannte dich und mich Bitch. Und ich bin keine Bitch! Aber das wurde ihm dann selbst klar!", zischte sie
"Ouhh", lachte Bay. "Gut gemacht, Harp! Ich bin sehr stolz auf dich!"
Tja, das war ich auch...

Weil er hatte es ja auch verdient um ehrlich zu sein.
Man nennt nicht einfach Mädchen ohne Grund Schlampe.
Nur weil er viele Schlampen kennt. Heißt es nicht das wir welche sind.
"Harper , tut mir leid , wegen der Beleidigung und die anderen Sachen auch.", sagte Michael zu mir.
Ich kann gar nicht glauben was er da sagte.
Baylee auch nicht , sie guckte mich ebenfalls verwundert an. Ich nahm meine Hand auf seine Stirn und sagte :,, Hast du Fieber? Oder hab ich dir mit meiner Backpfeife irgendwas in deinen Kopf kaputt gemacht?"
"Nein , ich meine es ernst. Ich mag Baylee nicht -",

"- Ich hasse dich auch , Pumukel.", Unterbach Baylee ihn.

"Wie auch immer. Ich mag sie nicht. Aber das heißt nicht , das ich dich auch hassen muss.", sagte er nett. Und dabei sah er so verträumt aus. Wobei er auch noch so gut aussah.
Harper du denkst schon wieder so.
" Ich würde sie nicht anneben. Vielleicht ist das ein Trick ,dich zu verarschen." ,flüsterte Bay mir zu.
Ja das kann vielleicht sein , aber ich zuckte nur mit den Schultern.
"OK Michael. Ich nehme sie an , aber bilde dir nicht ein , das wir Beste Freunde werden.", sagte ich zu dem Pumukel. Er nickte. Keine andere Reaktion von ihm. Hat er sich doch mehr eingebildet?
Naja , das bekomme ich schon raus.
Hatte ich erwähnt das Baylee , Luke bei schlafen zusieht? Das sieht richtig süß aus.
"Baylee , fang bitte nicht an zu Sabbern." , lachte ich Baylee aus.
Doch sie guckte mich mit sehr großen Augen an. Das sah richtig witzig aus. So witzig das ich noch mehr lachen musste.

"Ich geh ebend auf Toilette.", sagte Baylee peinlich berührt.

Auf einmal fing alles an zu rabbeln. Ich drückte mich zittern in mein Sitz hinein.
"Hey Harp, alles ist gut. Es ist nur windig draußen." versuchte Michael mich zu beruhigen.
"Ich guck mal ob bei Baylee alles gut ist.", sagte Luke, der auch mal wach war.

Und schon wieder rukkelte es , aber dieses Mal so schlimm das ich auf Michaels Schoß landete. Dort auf Michaels Schoß war es so bequem. Plötzlich fingen viele Passagiere an zu schreien.
Was mich nochmehr beunruhigte .Mikey umarmte mich fest und es beruhigte mich
Dann kamen auch Baylee und Luke wieder. Gerade als sie sich setzen wollten kam :

"Liebe Passagiere , durch die Unwetter bitten wir sie darum den Sitzplatz nicht zu verlassen und sich anzuschnallen" kamm es aus den Anlagen.

Michael setzte mich auf meinen Platz und schnallte mich an.
Als er fertig war nahm er mich wieder in den Arm und flüsterte mir beruhigte Wörter zu.
Baylee nahm das alles wie es war und hatte kaum Angst.
Und Luke? Jaja , die Schlafmütze ist mal wieder eingeschlafen.