Engel oder Mensch? WIRD ÜBERARBEITET

Kapitel 06

Also das ist meine Gabe... geil !! Ich muss es Melanie sofort erzälen, aber zuerst sollte ich schlafen es ist ja inzwischen spät geworden und Melanie wird nicht einfach so entschwinden...  

Ich öffne zuerst vorsichtig ein Auge und dann den nächsten. Ich reibe mir die Augen und raffe mich auf.Melanie! Ich wollte ihr doch von meiner Gabe erzälen, vielleicht ist es ein bisschen übereilt, aber sie ist meine beste Freundin und sie wird es verstehen. Ruckartig klettere ich aus dem Bett. Ich gehe zu meinem Schrank. Ich nehme einfach nur ein hellblaues T-Shirt, eine alte, kaputte Jeans und eine Wolljacke, die ich meiner Mutter geborgt habe, sie es aber anscheinend nicht gemerkt hat. Zuletzt gehe ich zu dem rechteckigen Spiegel der über eine kleine, aus Holz gemachte Kommode hängt und nehme das Halsband, dass mein Vater mir geschenkt hat. Mein VATER, das klingt ja echt gut...was ich mir jetzt aber frage ist, werde ich je DAD zu jemandem sagen oder könnte ich meinen Vater, DAD nennen, obwohl er eigentlich ein totaler Fremder für mich ist? Ich habe ihn ja nicht mal auf ein Foto gesehen, weil meine Mutter anscheinend keins besitzt oder mir kein Foto zeigen wollte.

Ich lasse diese Gedanken jetzt beiseite in einen kleinen Zimmer meines verwirrten Gehirns und renne die veralteten Treppen runter. Meine Mutter sitzt am Tisch mit eine Tasse Kaffee, wie denn nicht, sie scheint ja Kaffesüchtig sein. Ich habe es mal probiert und es war so sauer, dass ich fünf Löffelchen Zucker hinein schenken musste um das saure Geschmack zu stillen. Ich grinse sie an. Freudig tanze ich  zu ihr, mache eine Reverenz, strecke meine Arme nach ihr aus und gebe ihr einen schnellen Kuss.

,,Warum so fröhlich, Schätzchen?", fragt meine Mutter und runzelt die Stirn.

Ich hab kein Bock ihr die ganze Geschichte zu erzälen, das mit der Gabe und den Jungen, also beantworte ich ohne danach zu denken, mit einer Gegenfrage: ,,Warum denn nicht?"

Sie hebt eine Augenbraue, ich grinse wieder ganz kurz,und drehe ich mich und zeige ihr mein Rücken. Schnell bereite ich mir ein Toastbrot mit Nutella und esse es während ich die Treppen wieder hoch renne. In meinem Zimmer angekommen beschließe ich Melanie ein SMS zu schicken, doch ich muss ja zuerst mein Handy finden. Wo ist wohl mein Handy? Das ist das große Rätzel, ich habe es schon vor Tagen verloren und da ich mit der vorherigen Situation, das ganze mit den Engel und so, ein bisschen überfordert war, spielte das Handy keine wichtige Rolle. Ich gehe in die Knie und stöber unter mein Bett das Handy auf. Ich nehme es ohne Schwierigkeiten  stecke es in meine Tasche und ziehe schnell meine Stiefel die ungeordnet im Raum herumliegen. Ich Blicke kurz zurück in meinem ungeordneten Zimmer und schlage die Tür zu. 

,,Mum, ich geh zu Melanie!", schreie ich während ich die Treppen stampfend hinunterrenne.

Ich bekomme keine Antwort, ich bin aber schon 16 Jahre alt also beschließe ich, dass ich keine Billigung von meiner Mutter brauche. Ich öffne die Türe die zur Straße geht und nehme meine Schlüssel.

Ich habs ja voll vergessen! Ich wollte doch noch Melanie bescheid sagen, dass ich zu ihr gehe. Ich schreibe Melanie ein SMS um ihr bescheid zu sagen, dass ich ihr mal ein kleinen Besuch abstatte. Indessen gehe ich durch die Straße und da ich nicht aufmerksam bin wo ich trete, stolpere ich mit meinen eigenen Füssen. Genau in den Moment indem meine Nase den Boden berührt, merke ich wie mich jemand an den Arm packt und ich wieder auf beiden Beine stehe.

,,Danke, ich bin so tollpatsch...", sage ich derweil ich mich umdrehe. Hinter mir steht ein junger Mann. Ich hebe den Blick bis ich direkt in seinen grünen, wunderschönen, mir bekannten Augen hineinsehe. Ich merke wie ein Schauer durch mein Körper bis zum Nacken geht. Ich fühle als würde ich schweben und die Schwerkraft nicht existiert.

Denn..da steht ER.