Tränen aus Eis

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Langsam fällt die Flocke weiß
von des Himmels dunkler Pracht
und erhellt mit ihrem Glanz
eine klare Winternacht.

Durch des Mondes blassen Schein,
sieht man, wie die Decke sinkt
jegliches Geräusch erstickt
und die schwere Stille bringt.

Und ein Sternchen lugt hervor
durch die Wolkendecke dicht
und erhellt das starre Land
kurz mit seinem kalten Licht.

Tümpel, Seen, Flüsse ruhn
unter dicker Eisesschicht
warten voller Sehnsucht, dass
Lenz die Fesseln jäh durchbricht.

Winter wandert ganz allein
durch die schlafend tote Welt
und sein müder Traum vom Mai
steigt hinauf ins Himmelszelt.

Blickt aufs kältestarre Land
zugedeckt in edlem Weiß
weint vor Einsamkeit und Schmerz
doch die Tränen sind aus Eis.

RosenblütenträumeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt