Ich stand unten mit den Jungs um den Mustang herum. Wir waren alle ziemlich still und warteten darauf das mein Dad mit seinen Männern auftauchte. Ich sah keinen der Jungs an, starrte die ganze Zeit auf den glänzenden Lack meines Autos. Hätte mich einer der Jungs angesprochen hätte ich vermutlich eh nicht geantwortet. Ich versuchte mich zu konzentrieren, doch immer wieder spukten mir Fragen wie was wird heute passieren? Schaffen wir es Ryan da raus zu kicken? Oder Wird er sterben? durch den Kopf Ich starrte einfach nur weiter den Lack an und fragte mich ob man es schaffen könnte einen Gegenstand durch zu starren? Hatte es so was schon mal gegeben? Ich schwitzte vor Aufregung wie ein Schwein. Naja, es war nicht wirklich Aufregung, eher pure Angst. Angst die einem die Luft abschnürrt und dafür sorgt das dir gleichzeitig heiß und kalt ist. Angst die deinen Magen so verkrampfen lässt, das du eine halbe Stunde über der Kloschüssel hängst. Angst, die deine Hände feucht und deinen Kopf leer macht. Angst, die dich an dir selbst zweifeln lässt.
Ich hörte wie mehrere Autos von der Straße zu uns kamen und sah zu Ryan. Doch ich hätte es nicht tun sollen. Ryan war blass, sah irgendwie krank aus und hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben. Schnell sah ich wieder weg und starrte weiter auf den Punkt im Lack. Ich hörte wie mehrere Männer aus den Autos ausstiegen und zu uns kamen. Ich zuckte nicht zurück als plötzlich eine große Hand sich sanft in meine schob und kurz drauf die Finger mit meinen verschränkte. Langsam sah ich zu ihm hoch. In Nicholas schönes, aber ernsteres Gesicht als ich es kannte. Er sagte nichts, streichelte nur meine Hand und sah mich an. "Alexa lass deinen Wagen warm laufen, dann sprechen wir kurz noch mal alles durch." sagte Dad und ich schaffte es irgendwie die Bewegungen seiner Lippen, mit den Geräuschen die an mein Ohr drangen zu verbinden. Wortlos ließ ich Nicholas Hand los und öffnete die Fahrertür. Ich stieg ein und drehte den Schlüssel passend herum und trat dann gleichzeitig die Kupplung. Der Motor erwachte scnurrend zum Leben, nur um dann stotternd wieder aus zu gehen. Ich starrte das Lenkrad an. Abgewürgt?! Ich hatte zu wenig Gas gegeben und daraufhin hatte ich meine Mustang abgewürgt. Zitternd saß ich einfach da und starrte das Lenkrad an. Ich hatte meinen Wagen noch nie abgewürgt!
Nicholas hockte sich neben mich, da die Fahrertür immer noch offen war und legte mir eine Hand auf meinen Oberschenkel. "Alexa beruhig dich ja? Mach dir keinen Stress versuch es einfach nochmal." ermutigend streichelte er mein Bein und ich nickte nur schnell und versuchte es mit zitternden Händen erneut. Diesmal würgte ich den Motor nicht ab, sondern ließ ihn laut aufheulen. Ich hatte gerade mal das Auto starten müssen um schon komplett am Ende mit meinen Nerven zu sein. Schwerfällig stieg ich wieder aus und ging dann mit Nicholas zu Dad. "Also, nochmal für alle. Unser Ziel ist Derek, wir brauchen ihn lebend also Schusswaffen nur im Notfall einsetzen. Nicholas und ich werden im Van euren Weg überwachen, sobald ihr von Derek aus los fahrt. Nicolas wird dir sagen wo lang ihr müsst um den besten und kürzesten Weg zum Steinbruch zu finden." Ich nickte nur um meinen Vater zu zeigen das ich ihm zuhörte. "Wenn wir im Steinbruch sind und Derek dort eintrifft, gibst du ihm seine Ware und versuchst ihn etwas abzulenken. Mach ihm Vorwürfe, erinnern ihn an früher oder ähnliches, aber mach ihn nicht wütend! Sobald wir dir ein Zeichen geben will ich das Du in deinen Wagen steigst und los fährst verstanden?!" Wieder nickte ich nur. Hoffentlich würden Ryan und ich es überhaupt so weit schaffen... Aber ich versuchte nicht weiter darüber nachzudenken.Kurze Zeit später saß ich mit Ryan im Auto auf dem Weg zu Derek. Wir sagten nichts, wir sahen uns nicht an. Er nahm nur irgendwann meine Hand und verschränkte die Finger mit seinen. Diese Geste trieb mir die Tränen in die Augen. Es hieß nämlich so viel wie:
Mach dir keine Sorgen. Es wird alles gut.
Es machte mich fertig nicht zu wissen wie dieser Tag weiter verlaufen würde. Nach einigen Minuten die mir wie Stunden vorkamen, fuhr ich in die Einfahrt zu Dereks Villa. Zwar kannte ich das Bild was sich uns bot, dennoch spürte ich wie sich jeder Muskel in meinem Körper anspannte. Ich parkte den Wagen und stieg aus. Vor mir standen sechs Mann mit Automatik Schusswaffen. Ich sah mich um und entdeckte noch vier weitere hinter uns die das Tor bewachten durch das wir gerade auf den Hof gefahren waren. Zum ersten mal fragte ich mich was in dieser Welt nur schief gegangen sein musste? Wie konnte ein Mann wie Derek einfach so seine eigene Armee haben und höchst gefährliche Drogen in alle möglichen Länder schleusen? Wie konnte ein Mensch über das Leben anderer entscheiden? Was war das für eine bescheuerte Art von Gerechtigkeit?
"Ich dachte schon du kommst nicht mehr." Derek grinste mich frech wie ein kleiner Junge an, doch ich verzog keine Miene. "Gib mir einfach den scheiß Stoff und lass mich endlich los fahren." entgegnete ich, woraufhin Derek einem seiner Männer ein Zeichen gab und der in der Villa verschwandt. Ich sah dem Mann nach und dann wieder zu Derek. Dieser kam nun auf mich zu und musterte mich eingiebig. "Du bist nervös." stellte er dann fest und rümpfte leicht die Nase als wäre es eine Krankheit von der er gerade sprach. "Ist lange her..." antwortete ich nur und sah wieder zu Villa in der der Typ vor wenigen Sekunden verschwunden war. "Du bist nie nervös Lex... Und selbst wenn du es bist, dann zeigst du es nicht." er lief um mich herum und musterte mich wie ein Geier der bemerkte das seine Mahlzeit noch nicht ganz Tod war und nun abschätzte ob es gefährlich wäre zu zu beißen oder nicht. Ich versuchte nur mir nichts anmerken zu lassen und hoffte inständig das mein Pokerface gut genug für Dereks stechenden Blick war. Ich spürte wie mir der Schweiß auf die Stirn trat und musste leicht schlucken. "Giovanni wo bleiben die Taschen?" rief Derek da laut und ich zuckte erschrocken zusammen. Kurz darauf kam der Typ aus der Villa zurück und trug drei schwarze Sporttaschen bei sich. "Ich hoffe du bist schnell Lex..." hauchte Derek mir von hinten ins Ohr. "Falls nicht... Verliere nicht nur ich mein Geld, sondern auch du einen Freund. Und glaub mir Jimmy zahlt mir ne schöne Summe wenn ich es schaffe ihm den Stoff unbemerkt und ohne die Aufmerksamkeit der Cops auf mich zu ziehen liefere." Es widerte mich an ihn so nah an mir zu spüren. Am liebsten hätte ich mich umgedreht und ihn von mir gestoßen, da er nun auch noch seine Hände auf meine Hüfte gelegt hatte. "Keine Sorge." sagte ich tonlos und atmete fast erleichtert auf als er mich wieder los ließ. "Versau es bloß nicht." sagte er dann nochmal in einem strengen ton und öffnete mir die Fahrertür. Ich sah wortlos dabei zu wie die Taschen in meinem wagen verstaut wurden und stieg dann ein. Bevor ich die Tür schließen konnte beugte sich Derek nochmal leicht zu mir runter. "Versuch nicht mich zu verarschen Alexa. Ich will dir nur ungerne weh tun. Wir sehen uns in einer Stunde." er sah mich mit seinem kalten Blick an, ich sagte nichts, sondern zog einfach die Tür zu und startete den Wagen. Ich drehte auf dem Hof und hatte gerade das Tor passiert, als ich anhielt und tief durch atmete. Ich spürte Ryans Blick auf mir und sah zu ihm. Er lächelte leicht. "Fahr oder stirb." er nickte mir leicht zu. Ich musste leise lachen während mir die Tränen in die Augen schossen und mir direkt über die Wangen liefen. Er wusste wie sehr ich diese Szene aus Fast and the Furious liebte, aber diesmal war es mehr als nur ein Zitat aus einem Film. Es war ernst. "Fahr oder stirb." wiederholte ich und gab dann Gas.
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Heart Race ||BEENDET||
Подростковая литератураAlexa, genannt Lexi ist ein Mädchen der etwas anderen Sorte. Ihre Familie besteht aus einer Gruppe Jungs mit der sie zusammen in einem alten Lagerhaus lebt. Ihr Geld zum Überleben verdienen die jugendlichen mit illegalen Straßenrennen. Lexi ist die...