Chapter 11 | Alec's und mein Talent

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Alec schaute erst zu mir, dann wieder zu Aro. "Nun, es sieht aus wie Rauch. Und es kommt aus meinen Handflächen.", er zeigte es Aro, der fasziniert zuschaute.

"Aber ich weiß nicht, was es bezwecken soll.", er grinste, was ich völlig unangebracht fand.

"Findest du das alles etwa amüsant?", zischte ich.

Alec schaute mich fragend an, schüttelte dann aber den Kopf. "Nein, ganz und gar nicht."

"Dann tu nicht so, als ob du es fändest."

Alec nickte irritiert, antwortete aber nicht, wahrscheinlich, weil er zu perplex war.

Aro meldete sich zu Wort. "Um eure Talente zu entdecken, habe ich, wie eben schon erwähnt Demetri und Felix hier.", er wies auf die Beiden, die in einer Ecke standen und Diskretionsabstand hielten.

Felix' Gesichtsausdruck glich dem Gesichtsausdruck von Alec, wenn er wütend war und versuchte, es nicht zu zeigen. Ich mochte Felix von Anfang an nicht. Demetri hingegen wirkte schon etwas netter.

"Wie wäre es, wenn ihr erst was.. zu Trinken bekommt, und dann mit dem Training beginnt? Wir möchten ja keine Zeit vergeuden.", er erhob sich elegant und öffnete uns die Tür.

"Und ich dachte, er wolle uns unsere Fragen beantworten.", sagte ich etwas sarkastisch zu Alec, der neben mir her nach draußen lief und lediglich mit den Schultern zuckte.

"Trinken ist mir vorerst wichtiger."

In mir ballte sich Wut an, doch ich sagte nichts. Das wäre nur zu kindisch. Und diese Blöße wollte ich mir ganz sicher nicht geben.

"Schön, wenn du das so siehst, dann machen wir das halt zuerst."

Ich lief frustriert weiter, doch als ich an Felix vorbei lief, spürte ich, wie er meinen Arm festhielt und mir etwas ins Ohr zischte. "Pass auf, du Hexe. Wenn du dich bei Aro einschleimst, dann werden wir zwei ernsthafte Probleme bekommen. Mir gehört der erste Rang der Wache. Vergiss das nie."

Ich blickte in Felix hasserfüllte Augen und war kurz davor, ihm an die Kehle zu gehen, da zog mich Alec weiter.

"Was wollte der von dir, Schwesterherz?"

"Ach, mach dir keine Sorgen, Bruder. Ich werde schon mit dem fertig, notfalls sogar mit allen." Auch, wenn es nicht meine Absicht war, überheblich zu klingen - nicht wirklich - fühlte es sich gut an.

Aro führte uns zurück in den Thronsaal und setzte sich auf seinen Thron - der in der Mitte, neben dem von Caius und Marcus, wie er die beiden Männer gerade ansprach.

"Hey", ich hörte eine Stimme neben mir und drehte mich um. Demetri stand hinter mir und schaute mich an. "Ich soll euch was zu Trinken besorgen.", er grinste. "Das erste mal wird es vielleicht etwas komisch sein, .. aber das ändert sich ganz schnell und wird zur Gewohnheit. Verlass dich drauf."

"Genau, und mach dir nicht gleich in die Hose, kleines Mädchen.", Felix tauchte neben Demitri auf.

Mit Hasserfülltem Blick schaute ich zu Felix, der breit grinsend und ungemein von sich überzeugt, da stand. Und auf einmal ging alles ganz leicht.

"Schmerz", sagte ich mit klarer Stimme, warum, wusste ich nicht.

Felix schaute mich erst irritiert an und machte dann den Mund auf, als wolle er etwas sagen, um dann eine Sekunde später auf die Knie zu sinken und um Luft zu schnappen, als ob ihn jemand erwürgen wollte.

Die ganze Zeit über hatte ich ihn mit diesem Blick angestarrt, diesem Blick, eine Mischung aus Freude, Überheblichkeit und Hass.

Und ich wusste, dass das, was gerade passierte, mit diesem besonderen Blick und dem Wörtchen »Schmerz« zu tun hatte.

Tage ohne Licht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt