Kapitel 10

5 1 0
                                    

Es war Montagmittag und ich wartete im Café George auf Audy. Wir waren zum Mittagessen verabredet, aber sie hatte mir vorhin eine SMS geschrieben, dass die Besprechung mit den Sektionsleitern länger dauern würde und dass sie etwas später kommen würde. Ich hatte Audy heute Morgen spontan eingeladen. Ich war entschlossen Audy auf Steffen an zu sprechen. Am Wochenende ist mir nämlich noch etwas in den Sinn gekommen. Als Audy und ich an der Party, im Kühlraum waren und Audys Geschwister/Freunde dann kamen. Audy hat sich dann ja entschieden zu sich zu fahren und auf Stand und sich neben Steffen stellte, sagte Steffen etwas zu Audy, ich hab es nicht genau verstanden, aber ich glaubte was gehört zu habe wie: 'Alles in Ordnung, Schatz'. Schatz! Aber wenn sie mit Steffen zusammen war, wieso trifft sie sich dann mit mir?

Audy kam endlich und setzte sich zu mir an den Tisch. Während wir auf unser Essen warteten, redeten wir ein wenig über das letzte Wochenende.  Schliesslich brachte die Bedienung unsere Bestellungen. Ich hatte mir Hackbällchen und Reis bestellt und Audy sich Pilzravioli. Wir assen schweigend und nach einer Weile fragte ich: "Warum hast mir nicht die Wahrheit gesagt über Steffen?"

"Was meinst du?", sie sah mich fragend an.

"Dr. Wagner hat mir erzählt, dass ihr zusammen wohnt."

"Du wohnst auch mit Mike zusammen."

"Das ist etwas anderes. Mike und ich können uns keine eigene Wohnung leisten. Und wir sind beide hetero."

"Was soll jetzt das heissen'", fragte Audy empört.

"Das heisst das wir uns gegenseitig nicht anziehen finden."

"Woher willst du das wissen?"

"Ich weiss es einfach", antwortete ich genervt.

"Ich finde Steffen nicht anziehend. Und er mich auch nicht."

"Woher willst du das wissen?"

Sie sah mich genervt an und sagte: "Steffen findet Frauen nicht attraktiv."

"Warum? Ist er schwul?"

"Nein, das nicht, aber er ist asexuell. Das Bedeutet, dass es psychisch nicht in der Lage ist Sex zu haben. Er könnte Medikamente nehmen, aber er empfindet keine sexuelle Erregung."

"Aber ich habe gesehen, wie du Steffen auf die Wange geküsst hast. Am Freitagmorgen vor dem Café George.", sagte ich. Auch wenn Steffen kein Interesse an Audy hatte, musste dasselbe ja nicht umgekehrt auch gelten.

"Ach, das. Das war ein 'Danke für deine Hilfe'-Küsschen. Das mach ich manchmal."

Na, super! Das wurde ja immer besser. "Steffen ist dein Assistent. Es ist sein Job, dir zu helfen.", sagte ich. "Ich küsse meinen Assistenten auch nicht."

"Ja, das liegt vor allem daran, dass du gar keinen hast.", sagte Audy gehässig.

Ich seufzte genervt. "Selbst wenn ich einen hätte, wurde ich ihn nicht küssen."

"Ist dir eigentlich klar, wie bescheuert du dich anhörst?" Audy seufzte. "Jayden, wenn ich wirklich mit Steffen eine Beziehung habe, würde ich dann hier sitzen und mit dir essen?"

Darauf wusste ich auch nichts zu sagen. Aber nicht lange. "Du hast ihn geküsst, er nennt dich Schatz und du wohnst mit ihm zusammen und..."

"Stopp das reicht!", unterbrach mich Audy. "Das wird mir jetzt zu blöd! Ich habe dir schon einmal erklärt, dass zwischen Steffen und mir nichts ist als Freundschaft. Weisst du noch am Abend der Party. Und weisst du unteranderem mag ich die folgenden Sachen nicht. 1.Ich mag es nicht, wenn ich mich wiederhohlen muss und 2. Mag ich es nicht wenn, das von mir gesagte in Frage gestellt wird. Ich gehe jetzt, ich hab keinen Hunger mehr."

AudyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt