Jayden's Sicht:
Ich sass im Café George an einen Tissch am Fenster. Ich trug eine dunkel Jeans und ein hellgraues Shirt. Audy kam durch die Tür, sah sich um, dann setzte sie sich zu mir an den Tisch und lächelte.
"Hallo, wie geht es dir?", fragte sie.
Ich lächelte ebenfalls. "Mir geht es gut. Und dir?"
"Mir auch."
Die Serviererin kam und ich fragte Audy was sie zum Frühstück wollte.
"Du kannst wählen, was du willst. Ich lade dich ein.
"Danke", sagte sie. "Dann nehm ich ein Fruchtsalat, ein Schokoladenjogurt, zwei Weissbrötchen, ein grosser Kaffee mit Milch und Zucker und ein Bananenmilchshake."
"Und ich nehme ein Orangensaft, ein grosser Kaffee mit viel Milch aber ohne Zucker, zwei Weissbrötchen und ein Käsetoast."
Als die Servierin gegangen war, sah Audy mich leicht belustigt an.
"Käsetoast?", fragte sie.
"Was ist? Meine Mutter hat uns am Wochenende immer Käsetoast gemacht. Und manchmal hab ich eben Lust auf Käsetoast."
Sie lächelte. "Soll ich dir was sagen? Manchmal esse ich zum Frühstück Pizza."
"Oh gut, dann ist Käsetoast ja gar nicht so schräg."
"Weisst du, du bist mir gegenüber im Vorteil. Als wir die letzten beiden Male miteinander geredet haben, hast nur du Fragen gestellt. Wir machen es diesmal umgekehrt. Ich stelle die Fragen."
"Okay, wie du willst."
"Also", sagte Audy, "erzähl mir von deiner Familie."
Ich seufzte. "Ach Gott. Meine Familie. Du musstest ja auch gerade danach fragen."
"Wieso? Also wenn es für dich ein Problem ist, dann musst du die Frage nicht beantworten. Meine Familie ist schliesslich auch nicht das gelbe vom Ei."
"Nee, ist schon okay. Meine Familie ist nur nicht mehr so richtig eine Familie. Weihnachten verbringt jerder von uns alleine. Also mit allein meine ich, ohne ein anderes Familien Mitglied.
Also meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich 13 Jahre alt war, weil beide ein Verhältnis hatten. Meine Mutter hatte ein Verhältnis mit einem Anderen Lehrer von der Schule an der sie arbeitet. Und mein Vater hatte ein Verhältnis mit einem Pfleger aus dem Krankenhaus, in dem er angestellt war."
"Mit einem Pfleger!?", fragte Audy überrascht.
"Genau, Genau. Naja und meine Eltern haben sich lange darüber gestritten wer das Sorgercht für uns Kinder erhält."
Wieviele Geschwister hast du?"
"Ein Bruder, der ist jetzt 26 Jahre alt und eine Schwester, die ist jetzt 18 Jahre alt."
"Meine Mutter hat dann das Sorgerecht gekriegt. Aber das war ja auch nicht das einzige, weshalb meine Familie zerstritten ist. Also mein Vater ist Arzt, mitlerwile arbeitet er nicht mehr in im Krankenhaus. Er hat jetzt eine eigene Praxis. Und er wollte unbedingt, dass ich auch Medizin studire und Arzt werde. Aber das geht ja sowieso nicht."
Inzwischen war unser Essen gekommen und ich bestrich gerade ein Brötchen mit Butter.
Audy nahm einen Schluck Kaffee und fragte dann:" Wieso geht das nicht ?"
"Weil ich kein Blut sehen kann. Als ich elf Jahre alt war und meine Schwester es irgendwie geschafft hat, sich beim Spielen den Arm zu brechen und meine Muttter mit ihr in der Notaufnahme war, mit musste sie mitnehmen weil niemand in der Zeit auf mich aufpassen konnte, habe ich gesehen wie jemand sehr stark geblutet hat. Da bin ich umgekippt. Aber mein Vater meinte das würde sich legen, wenn man erst mit dem Studium angefangen hat. Aber ich wollte Raketenwissenschaft studieren. Wir hatten einen riesen Streit und Ergebnis dieses Streits war dann, das ich tun und lassen kann was ich will. aber ich in Zukunft selber sehen muss von was ich lebe, weil mein Vater mir nämlich kein Geld mehr geben wird. Von meiner Mutter bekam ich dann zum Glück etwas Geld und ein paar älter Freunde haben mir auch noch was geliehen.
Ich hatte den letzten Bissen Käsetoast heruntergeschlukt und nahm einen Schluck Saft.
"Aus irgendeinem Grund haben meine Eltern es mit allen von uns Kindern vermasselt. Pass auf mein Bruder hat eine Muslima geheiratet. Das heisst ihre Eltern kommen aus dem Iran, aber sie wurde hier geboren. Und mein Vater war der Meinung, dass sie nur unser Land aus zu spionieren. Aber ich finde sie ganz nett und ich glaube ihr wenn sie sagt das sie den Krieg und den Terror hasst. Nun zu meiner Schwester. Die hatt sich übel mit meiner Mutter verkracht. Und das weil sie lesbisch ist. Meine Mutter hat seit der Sache mit meinem Vater eine Homophobie entwickelt. Wiesst du was das ist?"
Sie lächelte. "Du hast wohl vergessen, dass ich Psychlogie studiert habe. Ich kenne mich mit beihnahe allen, nur denkbaren Phobien aus.
Ich nickte. "Richtig. Sorry. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht wieso das für meine Mutter so schlimm ist. sie hat ihn ja auch betrogen."
"Es liegt daran, dass dein Vater deine Mutter mit einem Mann betrogen hat. Es ist nämlich so, dass schon von Geburt an festgelegt ist ob jemand hetero oder homo ist. Es äussert sich nur zu unterschielichen Zeitpunkten. Bei deiner Schwester früh, bei deinem Vater später. Wenn jetzt also eine Frau von ihrem Mann mit einem anderen Mann betrogen wurde, dann bekommt die Frau das Gefühl, dass sie von ihrem Mann nie richtig geliebt wurde. Wobei es zwei gundlegende Arten von Liebe. Die Verwandtenliebe, die man für Verwandte, aber auch für Personen, die einem sehr nahe stehen, hat. Sowie ich Mark liebe. Er ist mein bester Freund, wir sind zusammen aufgewachsen, aber das erzähle ich dir ein andermal.
Dann gibt es die sexuelle Liebe, die man für Personen hat, mit denen man in den meisten Fällen Sex hat. Alllerdings ist die sexuelle Liebe nichts weiter als Anziehung. In den meisten Fällen.
Zurück zu dir. Dein Familieverhältnis ist ja wirkilich nicht gerade super."
"Ja, das kannst du laut sagen", pflichtete ich ihr bei, "aber das war noch mal alles. Also mein Onkel, der Bruder meiner Mutter ist gestorben, als ich sieben war. Im Sommer und meine Eltern sagten mir es sei ein Unfall gewesen. Im selben Jahr kamen dann meine Grosserltern nicht mehr zu uns an Weihnachtem. Als ich 16 war hab ich dann herausgefunden, dass mein Onkel Selbstmord begangen hat und meine Mutter, ihrer Mutter, also meiner Grossmutter die Schuld daran gab und deswegen meine Grosseltern nicht mehr zu Besuch klamen."
"Wie hast du es denn rausbekommen?", fragte Audy.
"Ich hab das Tagebuch meiner Mutter gelesen.", sagte ich ohne Umschweife.
"Oh, Okay."
Es war inzwischen beinahe zwanzig nach acht und wir hatten unser Frühstück gegessen. Audy sah auf ihre Uhr und sagte: "Was meinst du sollen wir dann los zu B.E.T. nicht dass du noch zu spät kommst.
"Ja, ist gut."
Ich bezahlte das Frühstück und kurz danach fuhren wir los.
Während der Fahrt unterhielten wir uns darüber, was meinen Onkel zum Selbstmord gebracht haben könnte.
Als wir auf dem Parkplatz von B.E.T. ankamen, staunte ich nicht schlecht.
"Wow du hast ein eigenen Parkplatz. Ich bin beeinduckt."
"Ja, das ist eben so, wenn man die zweite Leiterin von ganz B.E.T. ist." Sie lächelte.
Als wir in der grossen Eingangshalle standen sagte Audy: "Hier trennen sich unsere Weg wohl."
"Hm, ja." Ich zögerte, dann sagte ich: "Das Frühstück hat Spass gemacht. Wir sollten uns öfter treffen."
"Ja, das sollten wir. Du hast ja meine Nummer. Ruf mich einfach an, wenn du Lust auf ein weiteres Treffen hast.
"Mach ich. Dann wünsche ich dir einen schönen Tag"
"Den wünsch ich dir auch", sagte sie und ging davon. Ich sah ihr nach. Durch die grosse Glasscheibe ihres Büros sah ich wie sie ihre Tasche auf dem Schreibtisch abstellte und etwas zu David sagte der an seinem Computer sass. Dann drehte sie sich um sah mich an und lächelte. Ich lächelte ebenfalls und ging davon.
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Audy
RomantizmJayden hat ein Problem. Noch eins mehr. Zu seinem Studium, bei dem er die letzte Prüfung nur mit Ach und Krach bestanden hat, seiner Drama Queen Ex-Freundin, die nicht einsehen will, dass die Beziehung vorbei ist, seiner völlig zerstrittener Familie...