Kapitel 3: Der Traum

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Pfleger öffneten die Eingangstür der Tagesklinik für mich,da ich durch eine Zwangsjacke verhindert war. Sie führten mich durch den Flur während die Blicke der anderen Patienten auf mir weilten. Wir liefen zu dem Büro von Dr. Sproots,jedoch war es kein normales Büro mehr. Es sah aus wie ein OP-Saal. Sie legten mich auf die Liege und fixierten mich mit ein paar Gurten die von der einen Seite zur anderen Seite reichten. Professor Sproots beugte sich über mich:"Hallo,Liz. Du bekommst unsere Spezialbehandlung." Er kam mit einer Spritze auf mich zu.

"Nein! Ich will das nicht!",schrie ich durch die gesamte Wohnung,als ich aus dem Albtraum aufwachte.

Ann riss meine Zimmertür ruckartig auf:"Was ist passiert?" Sie schaltete das Licht an und setzte sich neben mich auf's Bett. "Ich hatte einen Albtraum." Ann kroch unter meine Decke:"Soll ich bei dir bleiben,damit du besser schlafen kannst?" ,ich nickte:"Danke,Ann." Sie lächelte mich aufmunternd an:"Dafür sind Freunde doch da."

Was hat dieser Traum zu bedeuten? Warum war er so...böse? Hat er vielleicht doch eine 'dunkle Seite'? Ich will ihn wieder sehen. Ich möchte ihn besser kennenlernen. Vielleicht sollte ich mich nochmal bei ihm melden und mir einen neuen Termin geben lassen...

Am nächsten Morgen aßen Ann und ich gemeinsam Frühstück. Wir saßen in unserer kleinen Küche und ich sah aus dem Fenster. "Was bedrückt dich,Liz?" Ich trank meinen Kaffee aus:"Der Traum von letzter Nacht und ich würde gerne nochmal mit Dr. Sproots reden,jedoch traue ich mich nicht ihn anzurufen." Ann stand auf,holte das Telefon aus dem Wohnzimmer und legte es auf den Küchentisch. "Ruf ihn an. Jetzt." Ich zögerte einen Moment:"Vielleicht sollte ich ihn doch lieber nicht anrufen. Wer weiß,ob er überhaupt ran geht." Ann sah mich ernst an:"Das wirst du nur heraus finden,wenn du ihn jetzt anrufst." Sie reichte mir das Telefon. Ich suchte schnell die Nummer der Tagesklinik aus dem Telefonbuch heraus und wählte diese.

"Hallo,Dr. Sproots am Apparat." Mein Herz raste vor lauter Nervosität:"H-hallo hier ist Liz...",seine Stimme wurde direkt ruhiger und sanfter:"Hallo,Liz. Wie geht es dir?" Ich lief mit dem Hörer in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. "Naja...ich hatte letzte Nacht einen Albtraum...",im Hintergrund hörte ich eine Schublade auf und zugehen. "Beschreibe mir den Traum.".

Ich berichtete ihm alles von dem Traum:"Liz,würdest du heute nochmal in meine Praxis kommen?". Ich schluckte schwer:"Ja. Wann genau?"

Es fühlte sich so an,als würde mein Herz jeden Moment raus springen. Ich fing an zu zittern und spürte im gesamten Körper dieses Kribbeln.

"15:30 Uhr?",ich atmete tief durch:"Ich werde da sein. Tschüß,Doktor.". Er legte auf.

Die Tagesklinik schließt doch um 15:30 Uhr. Werden wir dann alleine sein? Warum hat er sich nicht verabschiedet? Vielleicht kam ja der nächste Patient zu ihm. Ich bin so aufgeregt! Was soll ich nachher bloß anziehen? Am besten suche ich meine Sachen jetzt schon zusammen.

Ann klopfte an meine Zimmertür und öffnete diese:"Und?" Ich wühlte in meinem Kleiderschrank herum:"15:30 Uhr muss ich in der Tagesklinik sein. Kannst du mich nachher hinfahren?". Sie ließ sich auf mein Bett fallen:"Klar. Lass mich raten,du weißt nicht,was du nachher anziehen sollst?". Ich drehte mich zu ihr und nickte deprimiert.


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