„Aufstehen" Alexandria hörte die ernste Stimme von Anya, die sie gerade weckte.
Sie war gerade mal wenige Stunden am schlafen gewesen und nun musste sie auch schon aufstehen.
„Ich will nicht" die Fünfjährige kuschelte sich unter ihre Decke und drehte sich wieder um.
Doch so leicht würde Anya es ihr garantiert nicht machen.
Und ehe sich Alexandria versah, hatte sie auch schon eiskaltes Wasser über ihrem Gesicht und sie war komplett nass.
Sofort saß sie kerzengerade im Bett und blickte finster zu ihrer Ausbilderin.
„Was sollte das?!"
„Wenn ich sage, dass du aufstehen sollst, dann tust du das auch" Anya zog das junge Mädchen auf die Beine, doch riss sich diese sofort wieder los.
„Kann ich wenigstens noch frühstücken?"
„Wir werden uns unser Frühstück jagen junge Dame. Es kann gut sein, dass du früher oder später lange Zeit allein im Wald sein wirst, dafür musst du dann wissen,wie du zu jagen hast" gab Anya von sich, ehe sie Alexandria auch schon mit sich zog.
„He, meine Sachen sind noch nass"
„Deine eigene Schuld junge Dame"Anya drückte ihr einen Bogen in die Hand und Alexandria sah diesen einfach nur an.
„Ab heute wirst du lernen mit echten Waffen umzugehen. Es gibt keine Spielzeuge mehr für dich. Ab jetzt ist es voller ernst" Alexandria sah sich den Bogen und die Pfeile an, ehe sie hoch zu Anya sah.
„Können wir eine Abmachung treffen?"
„Welche?" Anya kniete sich zu dem jungen Mädchen hinunter, ehe sie ihr den Köcher mit den Pfeilen richtig um die Schultern machte, damit er für die Rechtshänderin richtig auf den Schultern lag.
„Ich möchte ab heute nur noch Lexa genannt werden" ernst sah die Schülerin ihre Lehrerin an.
Anya hatte ein Lächeln auf den Lippen und nickte kurz.
„Natürlich Lexa" sie wuschelte ihr kurz durch die Haare, ehe sie auch schon zusammen in den Wald gingen.
Lexa kannte die Gefahren in den Wäldern und wusste wie sie immer wieder nach Hause finden würde.
Aber sie hatte zuvor noch nie gejagt geschweige denn ein Tier getötet.
Es dauerte nicht lange, da blieb Anya auch schon stehen und deutete nach vorne.
Dort war ein Reh am grasen und Lexa wusste, dass dies wohl ihr Ziel sein würde.
„Dann zeig was du kannst" Lexa nahm sich einen Pfeil und spannte ihn auf dem Bogen, doch ehe sie diesen abfeuern konnte, kniete sich Anya hinter sie und zeigte ihr wie sie diesen richtig zu halten hatte.
„Und du feuerst nur beim ausatmen.Also tief ein- und ausatmen und wenn du dir sicher bist, beim ausatmen den Pfeil los lassen. Ziele direkt auf die Brust des Rehs,damit du sein Herz triffst und es nicht leiden muss" sprach Anya mit ruhiger Stimme, ehe sie ihre Hände wegnahm und Lexa alles selbst machen lies.
Immerhin musste das junge Mädchen alles lernen.
Anya würde ihr alles notwendige beibringen, doch Erfahrungen musste sie selbst sammeln.
„Warte aber nicht zulange, sonst bemerkt es uns" gab Anya noch von sich, ehe sie zwei Schritte zurück ging und Lexa alles selbst machen lies.
Das junge Mädchen stand ruhig neben dem Baum und zielte auf das Tier, während sie ihren Atem beruhigte und sich auf ihr Ziel konzentrierte.
Ihre gesamte Konzentration galt diesen einem Schuss, wenn sie daneben schießen würde, wäre es das mit ihrem Frühstück.
Kurz schloss sie ihre Augen und dachte an ihre Freunde.
Sie tat dies alles für sie.
Sie machte diese Ausbildung für ihre Freunde um sie später beschützen zu können.
Auch wenn sie erst fünf Jahre alt war,wusste sie genau, für wen sie das hier alles machte.
Für ihre Freunde.
Bei diesem Gedanken öffnete sie ihre Augen und schoss den Pfeil nur wenige Sekunden später auf das Reh.
Für sie verlief es wie in Zeitlupe,bis der Pfeil tatsächlich das Reh traf und dieses nur kurz darauf zusammen brach.
Mit einem stolzen Lächeln sah Lexa zu Anya und diese nickte zufrieden.
„Wollen wir hoffen, dass das nicht nur Glück war" Anya deutete zwei ihrer Männer, dass sie das erlegte Tier ins Dorf bringen sollten, was diese auch taten.
„Und was machen wir jetzt?"
„Weiter trainieren, immerhin war das noch nicht alles junge Dame" zusammen liefen die beiden bis zu einem kleinen Fluss mit einem kleinen Wasserfall und verwirrt sah Lexa die größere an.
„Was machen wir hier?"
„Klettern, zu mindestens wirst du klettern, ich werde es mir dort oben am Anfang des Wasserfalls bequem machen und etwas essen, wenn du es hoch geschafft hast, kannst du dir dein Frühstück gönnen" erklärte Anya und ein geschockter Ausdruck lag auf dem Gesicht von Lexa.
„Ich soll die Mauer da hochklettern?"
„So leicht werde ich es dir doch nicht machen Lexa, du kletterst an der Wand direkt beim Wasserfall entlang. Der Wasserstrom ist nicht zu schnell, dass dir was passieren könnte, und das Wasser ist nicht tief. Solltest du aber auf die Idee kommen nicht wieder auftauchen zu wollen, hier sind genug Leute, die dich wieder raus holen werden"
„Und wieso soll ich diesen Mist machen?" fauchte das junge Mädchen und kurz lachte Anya.
„Kraft und Ausdauer, dass ist das wichtigste, ehe ich dich lehren werde mit Waffen umzugehen. Erst kommen all diese Sachen, ehe ich dich an die Kunst des Schwertkampfes heran führen werde. Aber ich habe schon in Polis gesehen, dass du Talent dafür hast, also mache ich mir deswegen keine Sorgen. Doch zuerst die Ausdauer und Kraft. Und wir werden solange hier bleiben und jeden Tag trainieren, bis du es in weniger als zwei Minuten dort hoch geschafft hast. Und wir werden dieses Training jeden Tag machen. Es hängt ganz allein von dir ab, wie lange du brauchst dort hoch zu kommen. Aber eines sage ich dir sofort: das ist nicht der einzige Wasserfall, den wir hier haben" und ohne noch auf ein Wort des jungen Mädchens zu warten war Anya auch schon die gut fünf Meter mit Leichtigkeit an der Seite des Wasserfalls hochgeklettert und setzte sich oben auf den Rasen, der neben dem Wasserfall war.
„Ich warte" rief sie runter und finster sah Lexa zu ihr hoch.
Sie streckte ihrer Lehrerin die Zunge heraus, ehe sie sich ihre Schuhe und Jacke auszog.
Nass war ihr Shirt ja eh noch.
Das Mädchen band sich ihre Haare zu einem Zopf und krempelte sich die Hosenbeine hoch, ehe sie in das flache Wasser stieg.
Anya hatte recht, tief war es wirklich nicht.
Lexa stellte sich direkt vor das Ende des Wasserfalls und blickte zu diesem hoch.
Es waren nur fünf Meter.
So schwer sollte es ja wohl nicht sein,dort hoch zu kommen.
Das einzige was sie dabei stören würde war das ganze Wasser und das die Steine alle nass waren.
Doch direkt aufgeben würde Lexa jetzt nicht.
Sie wollte sich selbst, aber auch Anya und ihrer toten Mutter beweisen, dass sie das konnte.
Das sie wirklich die Auserwählte aus der Prophezeiung war.
Und dafür, würde das junge Mädchen auch dieses, für sie, sehr sinnlose und dumme Training auf sich nehmen.
DU LIEST GERADE
Wie Alles Begann
FanficSeit fünf Jahren lebt Clarke nun bei Lexa. Doch immer noch weiß sie nicht alles über den Commander. Eines Abends spricht sie sie darauf an und das erste Mal, seitdem Lexa der Commander ist, öffnet sie sich Clarke und erzählt ihr wirklich alles. Jede...