Getrennt Part 2

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  Als Lexa das nächste Mal ihre Augen öffnete hörte sie sie viele ihr unbekannte Stimmen.
Alle sprachen sie auf Trigedasleng.
Also waren hier überall Grounders.
Langsam setzte sie sich auf und schnell stellte das 12-jährige Mädchen fest, dass sie in einem Käfig saß.
Überall waren diese Käfige und Lexa sah zu den Schwachen Kriegern.
Jetzt wusste sie, wohin sie alle verschwunden waren.
Denn immer wieder passierte es, dass Menschen verschwanden.
Doch was sie mit ihnen machten, wusste keiner.
Lexa versuchte irgendwie aus dem Käfig zu kommen, doch war dieser verschlossen.
„Verdammt" fauchte sie und rüttelte immer und immer weiter an der Käfigtüre, als plötzlich jemand hinein kam.
Sofort kroch das junge Mädchen nach ganz hinten und hoffte, dass ihr keiner was wollte.
In so einer Situation war sie noch nie gewesen.
Ja sie hatte schon einige Kämpfe hinter sich, und das mit 12, aber so etwas hatte sie noch nie erlebt.
Kurz lief keine Frau durch den Raum, ehe sie nur kurze Zeit später verschwunden war.
Als die Frau wieder weg war, versuchte sie wieder irgendwie diese Türe zu öffnen.
Mit all ihrer Kraft versuchte sie dies und trat immer und immer wieder gegen diese Tür.
Doch war sie immer noch geschwächt von ihrer Verletzung.
„Geh schon auf" jammerte sie und versuchte es noch ein einziges Mal.
Plötzlich hörte sie ein klirren und die Türe des Käfigs öffnete sich langsam.
„Wer bist du denn?" ein junges Mädchen, etwa in ihrem Alter, stand vor ihr und sofort rutschte Lexa wieder nach hinten.
Wann war sie denn hier rein gekommen?
Davon hatte Lexa nichts bemerkt.
„Na los, ich helfe dir" sie reichte Lexa die Hand, doch nahm sie diese nicht an.
„Willst du hier raus oder nicht?" Lexa nickte und nahm wenig später die Hand des jungen Mädchens.
„Du verstehst mich also?" wieder nickte Lexa nur.
Etwas sagen, würde sie garantiert nicht.
„Ich bin Maya" Lexa sah sich aber einfach um und hörte ihr nicht wirklich zu.
Überall waren Leute aus ihrem Stamm, aber auch einige aus anderen Stämmen.
Was machten die alle hier?
„Komm, bevor die Ärztin wieder kommt und mit bekommt, dass du weg bist" das junge Mädchen nahm die Hand von Lexa und zog sie mit in einen Raum.
„Zieh das an, ich weiß, dass es nicht das ist was ihr immer tragt, aber so fällst du nicht auf" Maya hielt ihr einige ihrer Sachen hin, die sich Lexa nur zögernd anzog.
Sie war dort, wo niemand hin wollte.
In diesem Berg, wo die Menschen lebten, die sie töten wollten.
„Ich weiß, dass du mir nicht vertrauen kannst und es vielleicht auch nicht wirst, aber ich schaffe dich hier raus okay?" ruhig sah Maya in die Augen von Lexa.
Wieder nur ein Nicken der jungen Kriegerin.
„Dann komm" Maya nahm die Hand von Lexa und zog sie mit sich mit.
Von einen Gang in den nächsten.
Immer wieder mussten sie sich verstecken, da Wachen an ihnen vorbei kamen.
Wenn sie Lexa hier finden würden, würden sie sie töten.
Und das wusste Maya.
Denn vor drei Jahren war dies schon einmal passiert.
Da hatte sich einer der Grounders selbst befreit und wurde getötet, als man ihn hier fand.
„Von hier an musst du alleine weiter, ich kann da nicht raus. Durch diese Tür und den Gang immer weiter gerade aus, er wird dich nach draußen führen" Maya deutete auf eine Türe und Lexa blickte zu dieser.
„Und beeil dich, es wird ein Alarm ausgelöst, sobald diese Tür offen ist" Lexa nickte und ging direkt zu dieser Tür.
Ehe sie sie öffnete, drehte sie sich noch einmal um und sah zu dem Mädchen, was ihr geholfen hatte.
„Danke" sprach sie, ehe sie auch schon durch die Tür verschwunden war.
Und Maya hatte nicht gelogen.
Nur wenig später ging der Alarm los und viele der Wachen waren hinter ihr her.
Doch so leicht würde sie es ihnen nicht machen.
Einen nachdem anderen brachte sie um, ehe sie endlich draußen war.
Dort, wo sie sicher war.
Doch blieb sie nicht stehen.
Immer schneller und schneller rannte Lexa durch den Wald nach TonDC.
Sie musste einfach dort hin.
Sie hatte nicht einmal eine Ahnung, wie lange sie dort gewesen war.
Nur einige Stunden oder vielleicht mehrere Tage.
Als sie wusste, dass sie weit genug weg war, blieb sie stehen und atmete tief durch.
Sie brauchte eine kleine Pause.
Langsam lies sie sich auf den Boden sinken und schloss ihre Augen.
Als sie mit ihren Fingern über ihren Unterarm fuhr, spürte sie eine leichte Beule und wusste, dass dies nichts gutes bedeuten konnte.
„Sie muss in der Nähe sein" hörte sie eine Stimme und schnell verstand sie, dass diese Beule der Grund war.
Ohne zu zögern biss sich Lexa die Beule aus dem Arm und rannte nur wenig später weiter.
Es schmerzte sie zwar, aber dies war nichts.
Immer schneller und schneller rannte das junge Mädchen, ehe sie über einen Ast stolperte und den nächsten Hügel hinunter viel.
Immer weiter und weiter rollte sie diesen runter, ehe sie nur noch liegen blieb.
Schwer atmend lag sie da und sie spürte, dass sie sich vermutlich bei dem Sturz etwas gebrochen hatte.
Vorsichtig setzte sie sich auf, doch spürte sie, dass es nicht ging.
Es tat einfach zu sehr weh.
„Fuck" sie legte ihren Arm über ihre Rippen und hielt sich diese.
Aber ihr war es lieber hier zu sterben, als in diesem Berg.
Alles war ihr lieber als dort zu sterben.
Lexas Blick war auf die Bäume und Vögel gerichtet und ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen.
Unter ihrer Hand spürte sie das Blut, was von ihrer Taille kam und sie wusste, dass sie sich doch mehr zugezogen hatte, als was sie bis jetzt ahnte.
Langsam schloss sie ihre Augen und blieb einfach so liegen.
„Ai gonplei ste odon" hauchte sie leise, während sie merkte, dass sie langsam wirklich nicht mehr konnte.
Plötzlich aber merkte sie einen Schatten, der sich in die Sonne stellte und vorsichtig öffnete sie ihre Augen.
„Dein Kampf ist noch nicht vorbei junge Kriegern" hörte sie eine ruhige Männerstimme, ehe sie hoch genommen wurde und sie ihren Kopf gegen die Schulter des Mannes legte.
Wer er war wusste sie nicht, doch er trug Sachen der Trikru.
Also einer ihrer Leute.
Also war sie in Sicherheit.
Doch ihr Kampf, war noch lange nicht vorbei.  

Wie Alles BegannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt