Kapitel 15

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Ich schluckte heftig und schloss den Rest der Drogen wieder weg. Das würde also gleich in meiner Blutbahn landen. Mir war durchaus mulmig zu mute.

"Essen wir davor noch was?", bat ich. Immerhin würden danach nichts mehr essen. "Können wir", murmelte Taddl. Er schien genauso nervös wie ich.

Wir brachten die Drogen in mein Zimmer und versteckten sie etwas, falls Carina das Zimmer säubern würde. Vorsichtig stieg ich die Treppen runter, Taddl stetig auf der Hut, bereit mich aufzufangen.

In der Küche nahmen wir uns was kleines, leichtes zu Essen und gingen wieder hoch. Inzwischen hatte ich mich ein wenig an den Schmerz gewöhnt und dachte darüber nach die Sache mit den Drogen sein zu lassen.

"Taddl, ich glaub ich brauch die Drogen nicht", meinte ich direkt. Taddl mustere mich kritisch und meinte dann: "Du hast einen Gang wie ein vergewaltigtes Faultier". Es dauerte einen Moment bis ich auf den Vergleich klar kam und ich nicht mehr erstarrt und geschockt in seine Augen sah. "Seh ich echt sooo schrecklich aus?", wollte ich verzweifelte wissen. "Du nicht, nur die Art und Weise wie du momentan gehst", erklärte Taddl.

Wie er gekonnt der kleinen Falle entgangen ist. Hatte er schon öfters mit Menschen wie mir zu tun?

"Na gut", gab ich nach, obwohl ich mit noch immer nicht sicher war. "Warte einen Augenblick", murmelte Taddl. "Wir können nicht zu gedröhnt Auto fahren", rief Taddl. "Wir fahren in einer Limousine. Ein Auto ist da zu schäbig für", meinte ich.

Nachdem ich das gesagt hatte, bemerkte ich, dass ich soeben meine Chance aus der Nummer raus zu kommen vergeigt hatte. Verdammt, verdammt verdammt! Ich könnte mich schlagen!

"Also, dann legen wir mal los", meinte dann auch Taddl etwas nervös. "Taddl?", wollt ich wissen. "was gibt's", lächelte er. "Du musst das nicht machen, du hast ja keine Schmerzen", meinte ich. "Aber sonst machst du es nicht und dann hast du Schmerzen und ich hab dann das Gefühl sie auch zu spüren", erklärte Taddl. "Du musst auch nicht mit zur Gala", meinte ich schnell. "Ich hab schon zu gesagt. Ich mach kein Rückzieher, du weist doch dass ich immer für dich da bin", lächelte er und gab mir einen kurzen Kuss auf die Stirn.

Mein Bauch kribbelte, aber ich empfand nichts für ihn, zumindest nichts außer Freundschaft. "Ich hab Angst", gestand ich ein weiteres Mal. "Wir machen das zusammen, gemeinsam werden wir das überstehen ok?", lächelte Taddl wieder. "ok, aber davor machen wir uns fertig und ich geb dir noch ein Crash Kurs", beschloss ich. "Kein Problem", grinste er.

Wir gingen zuerst in das Zimmer meiner älteren Brüder und suchten eine Smoking für Taddl. Er sah einfach so atemberaubend in einem Anzug aus. Verständlich, dass ich beinahe gesabbert hätte.

"Suchst du mir was zum Anziehen raus? Ich kram solange die Schmink Sachen und so raus", meinte ich und verschwand ins Bad. "Du hast in dem Schrank nichts für eine Gala", rief Taddl nach einer Weile. "Dann geh in den Begehbaren Schrank, direkt hinter meinem Bett links an der Wand", rief ich zurück. "Danke", kam es von ihm und dann herrschte wieder Stille. Ich hatte alles zurecht gelegt und betrat mein Zimmer wieder.

Um die zehn Kleider lagen auf dem Bett. "Taddl, du solltest etwas zum Anziehen aussuchen und nicht eine Modenschau daraus machen", lachte ich. "Hey, ich weiß ja nicht was du anziehen willst", lachte er und hob abwehrend die Hände. "Wähl einfach irgendwas aus", meinte ich. "Dann das", lächelte Taddl und reichte mir ein Kleid.

Es war schlicht, betonend und schwarz weiß. Der runde Ausschnitt war klein und zeigte sogut wie keine Haut, die Brüste wurden von einem weißen Stoff umhüllt. In der Taille wurde das Kleid durch einen Spitzenübergang schwarz. Einen Moment starrte ich das bisschen Stoff einfach nur an. "Nicht gut?", fragte Taddl unsicher.

"Perfekt", gab ich zurück. Ich erinnerte mich an ein Bild meiner Mutter, wie sie das selbe Kleid getragen hatte. Sanft strich über die Spitze und hauchte ein "Mama". "Was?", fragte Taddl, welcher es wohl nicht verstanden hatte. "Das Kleid hat meine Mutter auch schon getragen", lächelte ich traurig. "oh", machte Taddl.

Ich war mir nicht sicher, ob er wusste, dass meine Mutter tot war, aber er wusste, dass es mich auf eine komische Weise traurig und stolz zu gleich machte. "Ich wollte, dass du das Kleid trägst, weil es sexy aber nicht billig ist, es betont deine Figur und ist lang genug, damit keiner dich auf deine Narben und Wunden anspricht und sollte eine Wunde aufplatzen so ist der Stoff schwarz und keiner wird es bemerken", erklärte Taddl. "du hast an alles gedacht", murmelte ich erstaunt. "ja, ich musst das damals dauernd für meine kleine Schwester machen", erklärte er mir. "Erzähl mir etwas über deine Schwester", bat ich fröhlich. "ungern, sie und ich waren nie so wirklich gut aufeinander zu sprechen, aber trotzdem musste ich ihr immer helfen, da sie ja die Jüngere war", gab Taddl zerknirscht zurück. "Ok", gab ich nach. Ich konnte ihn nicht zwingen.

"Kannst du dich kurz umdrehen? Ich sollte mir ein BH anziehen und ja", nuschelte ich schüchtern. "Kein Problem", lachte Taddl und drehte sich um. Schnell kramte ich einen BH hervor und ließ den Hoodie zu Boden gleiten. Der BH war angezogen und ich erlaubte Taddl sich wieder umzudrehen. "Hilfst du mir kurz mit dem Kleid?", fragte ich. "Klar", lächelte Taddl und kam zu mir rüber. Vorsichtig nahm er den leichten Stoff hoch und half mir hinein. "Deine Wunden sehen echt übel aus, wir sollten zum Arzt damit", meinte Taddl ernst. "nein ist schon gut", murmelte ich bedrückt. "Amira, du hast schon Blutprobleme, bitte geh zum Arzt", bat mich Taddl. "Ich will nicht zum Arzt, er wird mich nur zum Therapeuten schicken", jammerte ich.
"Du musst nicht zum Therapeuten hin, aber bitte. Die Wunden sehen nicht gut aus. Lass dich nur verarzten und sag, dass es deine Angelegenheit ist. Der Arzt kann dich nicht zwingen", sprach mir Taddl ruhig zu. "Aber was ist mit den Drogen? Was ist wenn sie die in meinem Blut finden?", fragte ich nervös. "Sag einfach, dass du nicht willst, dass dir Blut abgenommen wird. Vergiss nicht, sie dürfen dich zu nichts zwingen", wiederholte Taddl. "Kommst du dann mit?", wollte ich wissen. "Na klar", grinste er.

How to kill a hydraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt