Kapitel 18

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Taddl strich über meinen Oberarm. Ich legte meinen Kopf leicht in den Nacken um ihn besser sehen zu können. "hi", grinste ich. "Heii", raunte er. "Alles gut bei dir?", fragte er sanft. Ich nickte und lächelte ihn an.

Irgendwie musste ich ihn dazu bringen mir bei meinem Plan zu helfen, ohne von dem Plan zu wissen! Taddl griff leicht um mich herum, um mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu wischen. Schnell setzte ich mich auf und band meine Haare in einen unordentlichen Dutt. Taddl hatte jede noch so kleine Bewegung beobachtet.

"Weist du eigentlich wie verdammt sexy sowas aussieht?", hauchte er. "Verrate es mir", schnurrte ich. "Sehr", grinste Taddl und biss sich auf die Unterlippe. Er bewegte sich immer mehr zu mir und ich ließ ihn machen. Es lief in meinen Augen perfekt nach Plan. Seine Lippen landeten auf meinen und wir wurden ein.

So etwas wie Gedanken schien ich nicht mehr zu besitzen, mein Körper ließ sich von der Lust führen. Ich biss ihm leicht in die Unterlippe und setzte mich rittlings auf seinen Schoß. Am Rande meiner Wahrnehmung spürte ich wie sämtliche Wunden aufplatzen, aber es tat nicht weh und so war es mir egal. Unsere Körper pressten sich aneinander, als wollten sie verschmelzen, als würden sie sich gegenseitig brauchen.

Unsere Küsse wurden forderten. „was machen wir nur?", hauchte Taddl. „sag du es mir", bat ich ihn. „Etwas wundervoll falsches", seufzte Taddl und schob mich sanft von sich runter.

Ich wollte etwas erwidern, aber er hatte recht. Es war falsch. Vorallem war es falsch von mir, ihn zu benutzen, aber ich musste Julian beweisen, dass ich ohne ihn besser dran war! Schmollend saß ich neben Taddl bis die Limousine vor der Villa zum Stehen kam. Wir stiegen schweigend aus und sahen zu wie die Limousine durch das große Tor fuhr.

„Ich sollte gehen", murmelte Taddl unwohl. „Nicht, wir sollten das klären", meinte ich. Schließlich würden wir am nächsten Tag zusammen in ein anderes Land fliegen. „Was gibt es da zu klären? Wir haben rum gemacht", meinte Taddl. „Jetzt komm doch mit rein, hier draußen will ich das nicht besprechen", murmelte ich. „Na gut", gab Taddl nach und folgte mir in die Villa.

Gemeinsam saßen wir auf meinem Bett und schwiegen. „Du fandest es doch nicht schlimm oder?", fragte ich unwohl. „Nein, es war wunderschön", lächelte er. „Aber du hast es abgebrochen", meinte ich. „Ja, weil es falsch war. Wir sollten sowas nicht tun", murmelte er. „Warum? Du hast keine Freundin, ich hab kein Freund...wo ist das Problem?", wollte ich wissen. „Wir sind nicht zusammen...und wir stehen unter Drogen", erklärte Taddl.

„Muss man denn zusammen sein, um Spaß zu haben?", warf ich ein. „Das nicht, aber sowas machen auch nur Menschen die sich nicht kennen...OneNightStands halt", murmelte er. „Ist doch egal, ich will mal wissen wie es ist, wenn man der Person wirklich was bedeutet. Weißt du Julian war immer grob und tat so als wäre ich sein Eigentum", gab ich genauso leise von mir. „Dann würdest du es aber nur wegen Julian tun. Ich würde wollen, dass es für mich tust", meinte Taddl. „Du 'würdest' wollen?", fragte ich verwirrt.

„Es ist kompliziert", nuschelte Taddl. „dann versuch es zu erklären", bat ich. „Ich kann es nicht erklären. Wie soll man etwas erklären, was man selbst nicht versteht?", seufzte Taddl. „Du zweifelst...an uns", murmelte ich. „ja...wir haben eine so verwirrende Vorgeschichte und die letzte Tage waren aufwühlend. Es wäre einfach nicht richtig", redete er ruhig. „Woher willst du wissen das es falsch ist, wenn du es nicht versuchst?", fragte ich. „Mein Bauchgefühl...es sagt mir, dass du nicht fühlst wie ich. Selbst wenn....Amria! Wir sind zugedröhnt", unterstrich er die momentane Lage nochmal deutlich.

Beleidigt verschränkte ich meine Arme vor der Brust und atmete hörbar aus. „ich mag dich, sehr sogar", setzte Taddl an und legte seine Hand auf mein Bein. Etwas verwirrt tastete er ein paar mal den Stoff ab und hob geschockt seine blutige Hand. „Was ist passiert?", fragte er geschockt. „Die Wunden sind aufgerissen, als ich mich vorhin auf dich gesetzt hab", gab ich von mir. „Warum hast du nichts gesagt?", rief Taddl gedämpft. „Ich hab keine Schmerzen gefühlt und du warst mir wichtiger", meinte ich schulterzuckend. „Wo ist euer Verbandskasten? Wir müssen das reinigen und verbinden", beschloss Taddl. „Ist halb so wild", winkte ich ab. „Entweder das oder wir gehen ins Krankenhaus", drohte Taddl. „Alles klar, wie willst du mich ins Krankenhaus schleifen? Du hast kein Auto schon vergessen?", lachte ich. „Dann ruf ich halt einen Krankenwagen", meinte Taddl ruhig. „Und was willst du denen sagen? Hey, eine Freundin von mir hat sich selbst verletzt, musste aber dann auf eine Gala weswegen wir beschlossen haben Drogen zu nehmen. Jetzt sind ihre Wunden aufgerissen und bluten, bitte kommen sie schnell", lachte ich.

„das ist nicht lustig! Amira es geht hier um deine Gesundheit", rief Taddl lauter als zuvor. „Beruhige dich doch, es sind ja nicht meine ersten Wunden", rief nun auch ich. „Was ist nur los mit dir? Erst machst du mit mir rum und das nur um Julian eins auszuwischen. Ich dachte du willst jemand der sich um dich sorgt", meinte Taddl kopfschüttelnd. „Ist doch auch so", nuschelte ich. „Ich will mich doch um dich sorgen, aber du lässt mich ja nicht", meinte Taddl wieder etwas lauter. „Ich hab doch nie erlebt wie es ist, wenn man umsorgt wird! Ich fühle mich gerade einfach nur gedrängt", schluchzte ich.

"Zu was dräng ich dich denn?", rief Taddl. "Du willst, dass ich morgen zum Arzt geh und dass ich sofort meine Wunden verbinde, weil du sonst einen Krankenwagen rufst", rief ich. "Deine Wunden sehen auch schlimm aus, ich will nicht dass du dich infizierst oder es noch schlimmer wird", meinte Taddl verzweifelt. "Aber ich weiß doch, wie ich damit umgehen soll, ich hab genug Wunden und auch Narben", sagte ich beleidigt. "Amira, bitte. Verarzte wenigsten die Wunden. Bitte", versuchte es Taddl erneut. "Na gut", gab ich nach, da ich wusste er würde keine Ruhe geben. "Danke", hauchte Taddl erleichtertet.

"Wo sind die Verbandssache?", wollt er wissen. "Komm mit", murmelte ich und schliff ihn in mein Bad. Aus einem Schrank zog und meine Verbände, Desinfektionsmittel und Klammern heraus. Taddl legte sich alles bereit während ich mich auf den Wannenrand nieder ließ und mein Kleid ein wenig hoch zog.




How to kill a hydraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt