Kapitel 24

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Im Rückspiegel erkannte ich wie Luna sich schlagartig nach vorne drehte. „Was hast du dir gespritzt?", fragte Ardy bedrohlich ruhig. „Ich weiß es nicht", gab Taddl kleinlaut zu. „Amira, was habt ihr gestern Abend genommen?", fragte Ardy an mich gewandt. „Ich weiß es auch nicht", meinte ich gelassen. „Aber es war keine Medizin?", hakte Ardy mit hochgezogenen Augenbrauen nach. „Nop", sagte ich. „Waren es Drogen?", fragte Ardy mit schwerem Atem. „ja...also nein...ehm ich weiß es nicht", stotterte ich frustriert.

„Warum zum Teufel nehmt ihr Drogen?", fragte Ardy fassungslos. „Amira hat sich wieder geritzt und damit sie sich ungehindert bewegen kann haben wir Drogen genommen, damit sie kein Schmerz spürt", erklärte Taddl. „Ihr habt beide Drogen genommen damit Amira kein Schmerz fühlt?", wiederholte Luna verwirrt.

„Ja, also ich hatte Angst was die Drogen für Nebenwirkungen haben würden und da hat Taddl angeboten auch die Drogen zu nehmen", versuchte ich uns zu erklären.

„Aber das ist doch....dumm. Sorry ich weiß ich war nicht dabei und so, aber Drogen sich doch keine Lösung", murmelte Luna enttäuscht. „Wissen wir und wir haben auch geschworen es bei dem einem Mal zu lassen", beschwichtigte ich. „Schwört ihr es hoch und heilig keine Drogen mehr zu nehmen?", fragte Luna scharf. „Ja", gaben Taddl und ich aus einem Mund. „ok", seufzte Luna und ließ sich zurück in ihren Sitz sinken.

„Wo hattet ihr die Drogen überhaupt her?", wollte Ardy wissen. „Tobi hatte einen Rückfall, als ich meinen Unfall hatte. Jedes Mal wenn er Drogen nimmt, räume ich die Sachen in einen Safe. Der ist inzwischen voll. Wir haben uns bei Tobi informiert und er hat uns gesagt wie könnten die Spritzen nehmen", erklärte ich. „Also hast du einen ganzen Safe voll dieser Spritzen?", fragte Ardy geschockt. „nein...", meinte ich. Ardy atmete erleichtert auf.

„Der Safe ist voll Drogen, sämtlicher Art. Heroin, Meth, Hasch...alles einfach", murmelte ich. „Scheiße Alter....und es war das erste Mal, dass du Drogen genommen hast?", fragte Ardy neugierig. „Ja, bis auf das eine Mal Morphium im Krankenhaus", erzählte ich.

„Was ist da passiert?", hakte Ardy nach. „Ich war acht und Tobi war gerade aus dem Krankenhaus raus. Da er noch abhängig war, wollte ich ihn ablenken so wie ich es die Wochen davor schon getan hab, aber es hat nicht geklappt. Ich hatte seine Drogen in meinem Schrank versteckt, aber seine Sucht war stärker als sein Wille. Er ging zum Schrank und ich halt auch weil ich ja nicht wollte dass er Drogen nimmt. Mit Leichtigkeit hat er mich zur Seite gefegt wobei ich mit meinem Kopf auf den angewinkelten Tischbeinen von meinem Schreibtisch gelandet bin und als dann Tobi seine Drogen hatte, hat er auch bemerkt was passiert war. Ich hab bereits geblutet und Tobi hat sofort reagiert. Er hat mich ins Krankenhaus gefahren und ja er stand dabei unter Drogen, aber das war quasi sein Normalzustand. Im Krankenhaus wurde ich sofort geröntgt, dabei fand man heraus, dass ich einen Schädelbasisbruch hatte. Ich wurde operiert und da ich keine Tabletten nehmen sollte, da ich ja noch im Wachstum war hab ich Morphium bekommen", erzählte ich.

„Heilige Scheiße", hallte es von allen Seiten von mir. „Ja, Marley weiß auch, dass ich wegen Tobi mal fast gestorben bin, aber ich bin fest der Überzeugung, dass er mir nicht glaubt", gab ich schulterzuckend von mir.

„Hast du eine Narbe davon?", wollte Ardy wissen. „Ja hier", meinte ich, ließ mit meiner rechten Hand das Lenkrad los und tippte auf die Narbe hinter meinem Ohr. „das wir die nie zuvor bemerkt haben", gab Luna fasziniert von sich. „Ja, man schaut den meisten Menschen nicht hinter die Ohren", lachte ich. „Stimmt", lachte auch Luna.

Es wurde still im Auto, alle hingen irgendwie in den eigenen Gedanken. „Also hast du jetzt eine Blutkrankheit?", wollte Ardy nach einer Weile wissen. „Jap....ich hab zu viele Thrombozyten. Die sind dafür zuständig, dass das Blut gerinnt, aber da ich zu viele davon hab, kann mein Blut klumpen und Adern verstopfen", erklärte ich. „Krass...hätte ich nicht gedacht, dass es sowas gibt", murmelte Ardy. „Erzähl gleich alles", meinte Taddl. „Na gut", gab ich nach. „Was gibt es da noch?", fragte Luna geschockt.

„Also, ich hatte ja den Verband um den Kopf, das lag an einem Tumor, aber der ist jetzt weg also keine Sorge. Dann ist halt die Blut Sache. Ich muss mich halt spritzen wenn ich länger als vier Stunden nicht ausreichend Bewegung bekomm, also bei langen Autofahrten oder bei Flügen. Deswegen hat Taddl vorhin auch gefragt wie lange wir fahren. Dann muss ich jeden Morgen und Abend Tabletten nehmen. Eigentlich muss ich auch Kompressionsstrümpfe tragen, aber die binden mein Blut ab und ich habe selber entschlossen, das zu lassen. Taddl hat mein Notfall Pack und mehr hab ich auch nicht zu erzählen oder?", fragte ich an Taddl gewandt. „ne ich glaub das war alles", murmelte er.

Wieder wurde es still im Auto. Bis Luna aufgeregt die Stille unterbrach. „Was ist wenn der Tumor durch den Schädel Basis Bruch ausgelöst wurde?"...wenn man einen Moment darüber nachdachte erschien es einem logisch. „Das kann sein...", gab ich von mir. „und durch deine Blutstörung heilt alles voll schnell", gab Taddl von sich. „So schnell heilt das doch gar nicht", meinte ich und runzelte die Stirn.

„du hattest vor vier Tagen noch einen Verband und jetzt sieht man nur noch eine Narbe...und dein Bein ist auch bald wieder heil", meinte Taddl. Ich dachte kurz nach. Tatsache. „Und dein Auge ist auch innerhalb von einem Tag geheilt", zählte Taddl weiter auf. Ich heilte wirklich sehr schnell..."dann könnte das echt zusammen hängen", gab ich nachdenklich von mir.

„Ich fühl mich wie in einem schlechten Vampir Film", lachte Ardy. „Nicht nur du", gab ich lachend zurück. Wir hörten noch Musik und lachten ein wenig bis wir dann schließlich am Flughafen ankamen.

„Kann jemand von euch Marley anrufen und fragen wann er kommt?", bat ich einen der drei. „Warum rufst du nicht an?", wollte Luna neugierig wissen. „Wegen der Drogen Sache. Erst hat er es mir nur vorgeworfen, dann hab ich wirklich welche genommen und dann stand es auch noch in einem Artikel und ich weiß nicht wie er auf mich reagiert", gab zerknirscht von mir.



How to kill a hydraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt